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Steyerer 323 Stenerer
Steurer, Anton, siehe: Stel)erer.
Anton s^iehe unten^.
' Steyer, F. (Künstler, Geburtsort
und Jahr unbekannt). Zeitgenoß. Aus
dem Verzeichniß der 208. Ausstellung
(December 4869) des österreichischen
Kunftvereins in Wien. ist Herausgeber
dieses Lexikons außer Stande zu bestim-
men, ob F. S t e y e r seines Zeichens
Maler oder Bildhauer ist. D^s ge«
nannte Verzeichniß führt F. S t e y e r
unter Nr. 48 in folgender Weise auf:
„ S t e y e r F. in Wien. Porträt des
Malers Ranf t l . Marmorbüste. Eigen«
thum des Herrn B. W int er." Ist es
eine Büste? Ist es ein in Büstenform
ausgeführtes Oelbild R a n f t l's? Da
die Objecte dieser Ausstellung im Ver<
zeichniß auch nicht, wie es stit dem Be«
ginn der Verzeichnisse von 1832—1863
üblich war, in plastische Werke, Oelge«
mälde, Zeichnungen, Aquarellen, Na»
dirungen und Porzellanmalereien von
einander geschieden sind — eine Reform
der Verzeichnisse, die nichts weniger als
zu billigen ist — sondern zusammen in
eine Rubrik „Ausstellungs.Gegenstände"
zusammengefaßt worden, so ist auch in
dieser Ricbtung hin kein Anhaltspuuct
geboten, um zu bestimmen. ob F.
S t e y e r Maler oder Bildhauer ist.
Herausgeber vermuthet Ersteres, und
daß das Oelbild die gemalte Büste
Ran f t l ' s darstelle. Andere Arbeiten
Steyer 's finden wir nirgends er«
wähnt.
Verzeichnisse der 208. Ausstellung (Monat
December ls69) des österreichischen Kunst'
uereins (Wien, 8°.) Nr. 48.
Sttyerer, Anton (gelehrter Jesuit,
geb. zu B ru n eck im Pusterthale Tirols
am 31. August <673. gest. zu Dres« den am 26. April 174l). Er ersckeint
auch Steurer und Steyrer geschrie»
ben. Trat im Jahre 1690, damals
t7 Jahre alt, in den Orden der Gesell-
sckaft Jesu. in welchem er seine Studien
beendete, worauf er. sobald er die Prie»
sterweihe erlangt, den beiden Töchtern
des Kaisers Joseph I., der Erzherzogin
Mar ia Iosepha, nachmaligen Gat-
tin Fried ri ch Aug u sts von Sachsen,
l,nd der Erzherzogin Mar ia Amalia,
nachmaligen Gattin Kar l A lb reckt 5
von Bayern. als Erzieher und Beicit«
vater beigegeben wurde. Als die Aeltere,
Mar ia Iosepha am 20. August
4719 sich mit Friedrich August vcn
Sachsen vermalte, folgte er ihr nach
Dresden und blieb ihr Gewissensrach
bis an ihr Lebensende. Die Muße seincS
geistlichen Amtes benutzte Steyerer z^
historischen Forschungen und speicherte
in dieser Richtung reiäe Materialien
auf. Im Druck ist verhältnißmäßig
nur wenig aus feiner Feder erschie»
nen. so: „ Lonmsn/a?-// F/n
s", d. i. Allerband
richten zur Historie Albrechts I I . Her-
zogs von Oesterreich, mit dem Zunamen
des Weisen (Leipzig 1723. Fol. mit KK.)'
dieses Werk enthalt viele bis dahin un»
gedruckte Urkunden und unbenutzte Be>
weisstellen, welche ebenso über die Ge>
scdichte Oesterreichs im Allgemeinen wie
über jene Tirols insbesondere Auf»
schlüfse enthalten; —. „k'eben unü 3.>hre
Ie5n Christi bez Sllhms Glittez nnd Mllriii
nach den Guaugrliztell" 4 Theile (Regens»
bürg 1743. 4".; dann ebd. 1762' auch
Erfurt 1742. 4".. und Wien 4774,
Schulz. 4<>.), nach dem Jahre des Er-
sckeinens wäre sonach dieses Werk nach
Steyerer'S Tode und nach Einigen
uisprünglich in lateinischer Sprache aus-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon