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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38
Page - 347 -
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Page - 347 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stehlik-Stietka, Volume 38

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Stief 347 Stief so kam er denn frühzeitig zu dem aka- demischen Maler Neumül ler in Traun« stein, der ihm den ersten Unterricht im Zeichnen ertheilte. Auf dessen Rath be- gab sich St ief , nachdem er für weitere Ausbildung genügend vorbereitet war. im Jahre l828 nach München und setzte seine Studien an der dortigen Akademie unter Cornel ius, Schnorr von C a« rolsfe ld und Zimmermann durch fünfthalb Jahre mit allem Eifer fort. Während er in den dortigen Galerien Vilder von Rubens und V a n Dyk copirte, erwarb er sich. da er mittellos und auf sich selbst gestellt war, durch kleinere Arbeiten seinen Lebensunterhalt. Besonders arbeitete er Bildnisse eu. ini- nikturs mit dem Sitberstifte. Diese Ma» nier war zu jener Zeit sehr beliebt und ersetzte so zu sagen die heutigen Licht« bilder. Da er sehr glücklich im Treffen war, rasch arbeitete und durch sorgfäl» tiges feines Coloriren den störenden Glanz solcher Bilder beseitigte und ihnen überdies dadurch ein gefälliges, frisches Aussehen gab, war er, besonders in höherett Kreisen, sehr gesucht und viel beschäftigt. Selbst von Seite des könig- lichen HofeS erhielt der junge Künstler Aufträge, so vollendete er unter anderen die Bildnisse eineS Sohnes und zweier Töchter des Königs Ludwig, wie auch jenes ihres damaligen Erziehers O e t» t e l , nachmaligen Bischofs von Eich» stadt. Von München begab sich S t i e f nach Regensburg und Passau, wo er mehrere Bildnisse in der bereits oben« erwähntem Manier und auch einige in Oel ausführte. I n Folge des Ablebens eines Verwandten in Seekirchen, der da» selbst die Erzeugung von Spielwaaren in Blech betrieben hatte, siel dem jungen Künstler dieses Geschäft als Erbe zu' der Pinkel wurde nunmehr bei Seite gelegt und die Erzeugung zierlicher. ge> schmackvoller Blecdspielereien mit allem Eifer betrieben. Bei der in jenen Tagen in den Windeln liegenden Kunstmdustrie ging daS Geschäft im Anbeginn ganz gut und es fehlte auch nicht von aus- wärts an Bestellungen. AlS sich aber die Nürnberger Fabncation des Gegen- standes bemächtigte und die freilich min- der sorgfältig gearbeitete Waare auch um billigeren Preis auf den Markt brachte, so war, da das Publikum sich überhaupt weniger um die Solidilat kümmerte, als durch den niederer gestellten Preis zum Ankauf fich verlocken ließ, eine Con« currenz auf die Dauer nicht auszuhalten, zudem entsprach die Rentabilität des im Kleinen betriebenen Geschäftes nur wenig der daran gewandten Mühe und den gehegten Erwartungen. und auch die alte Liebe zur Kunst war in S t i e f wieder erwacht. Er gab also die Sache auf und kehrte zur Kunst zurück. Da er sich mittlerweile mit einem Fräulein Neu mann aus Salzburg verheirathet hatte, überfiedelte er dahin und nahm daselbst seinen bleibenden Aufenthalt. Seine Geschicklichkeit machte ihn bald in weiteren Kreisen bekannt, die Vestel« lungen fanden sich ein, mehrten sich mit jedem Jahre und S t i e f war in kurzer Zeit ein vielbeschäftigter Künstler, der Altar- und historische Bilder. Portrats. Genrestücke und Landschaften malte und noch malt. Wohl an 60 größere Altar« gemälde von der Hand S t i e f's befin- den sich in Kirchen der Siadt Salzburg, der Umgebung und des nachbarlichen Bayerlandes. Leider kann Herausgeber nur von wenigen Nachricht geben. So find von Stief 's Hand in der Stifts- kirche Seekirchen zwei Altarbilder und mehrere Deckengemälde, „Nas Aben i>es h. Nupertm" behandelnd, in der dortigen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stehlik-Stietka, Volume 38
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stehlik-Stietka
Volume
38
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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