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Stipsicz Joseph Stipsiy) Ferdinand
worauf sie seine Lieblingspfeife wurde.
Den von der Cholera dahingerafften
edlen Greis nennt ein dichterischer Nach»
ruf: „Den besten Menschen, dessen rei>
neS Her^ j für seinen Nächsten glüht in
Lust und Sckmerz j den besten Gatten,
der im treuen Band der heil'gen Liebe
GlĂĽck und Segen fand I den besten
Vater, dem im edlen Kreis j der Sei»
nen wird des ErdenglĂĽckes Preis s den
treu'sten Diener seines Herrn, den
Mann > der auch im Kleinsten Unrecht
nie gethan l den selbst der Feind mit
keinem Worte schmäht j der nur deS
Guten reine Saat gesa't". Nicht nur in
seinem Fache als Soldat gebildet, besaĂź
er auch sonst vielseitige Kenntnisse. Im
Umgänge theilnehmend herzlich, unter«
stützte er Hilflose nach Kräften. Bei
fünf Felomarschällen, bei zwei Erzher,
zogen und bei Kaiser Franz hatte er
General »Adjutanten »Dienste verrichtet.
Wer die Wichtigkeit und Verantwortlich,
keit dieses Dienstes kennt, kann ermessen,
was S. zu leisten im Stande war.
St ivs icz hatte drei Kaisern im Ganzen
37 Jahre gedient und sich in den man-
nigfaltigen Stellungen, welche er wäh>
rend einer so langen Dienstzeit zu ver«
sehen gehabt, als edler Kriegsheld und
einsichtiger Staatsmann, als reiner Pa-
triot und Mensch von Charakter bewahrt.
Freih errenstand s«D iplom ciäo. Wien
18, März 1806. — Hirten feld ( I .) , Der
Militär «Maria Theresien' Orden und seine
Mitglieder (Wien 1837, Staatsdruckerei,
kl. 40.) Seite 417 und 173?. — ^/an,
i-skkel ss nsniHskrsuäi täblälckai, d. i.
Die Familien Ungarns mit Wappen und
Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Räth. 8<>.)
Bd. X . S. 373..— Th ürbeim (Andreas
Graf). Die Reiter>Reaimenter der k. k. oster«
reichischen Armee (Wien l863. Geitler. 8°.)
I I I . Bd.. Die Uhlanen, S. 245—24-3.
Porträt. Seybold se. (4<>.). Zur Veueawgie der Frecherren van Stipsicz und
deren heutiger Familienstand. Die St ip sicz
sind im September l662 von Kaiser Leo»
po ld I . in den ungarischen Adelstand erhoben
worden Die Stammesfolge ist eine kurze:
Georg S.. der erste Adelserwerber, sein Sohn
Ignaz und dessen Gemalin I^sepha Freiin
Ujulirg, deren Sohn Joseph, unser Maria
Theresien'Ordensricter, welcher mit Diplom
vom 18. März 1806 die erbländiscbe und
im Jahre 1821 die ungarische FreiherrenwĂĽrde
erlangte. Des Maria Theresien'Ordensritterö
Joseph Freiherrn von Stipsicz gleich«
namiger Sohn Joseph (geb. im Jahre
1803) war zuletzt Oberst und Grenz.Com«
mandant in Rothenthurm. Kinderlos hinten
lieĂź er, als er am 30. August 1847 starb, seine
Gattin. Rasa geborene Gräsin Velylen von
Velhlm, mit welcher er seit 1844 vermalt
war. Neberdies leben noch zwei seiner Schwe-
stern: a) Anna (geb. 1801), vermalt seit
19. Mai l83d mit Franz Haas von Vilgen
sBd. VI, S. 1U7), oem bekannten Hiftpo«
logen, dessen Name im „Genealogischen
Taschenbuch der freiherrlicken Häuser für
1869" in Hoens von Bi lgen entstellt ist.
Auch Anna ist seit 9. Februar 18Ăś8 Witwe.
— b) Johanna (geb. 10. Jänner 1803),
welch? unuermält geblieben. Die Freiherren
von Stipsicz sind demnach im Mannes»
stamme erloschen.
Nach einige bemerkenswcrthe Mitglieder der
Familie Stipsicz. 1) Der königliche Nniuer'
fitätS. Bibliothekar Alois Gmanuel von
St ipsicz (gest. 18. September 1813). der
in den Iahrm 180l—1818 an der Pestber
Hochschule Numismatik und alte Geographie
vortrug und im Jahre l803 da6 Wert:
n^i-okKl)oiOFlas rttnum Fraooorum Nnakl-
rläion" (Pestt) ltw8, Eggsnberger, t>o.) im
Druck herausgab. ^Erneuerte vaterlän-
dische B lä t ter für den österreichischen
Kaiserstaat (Wien. 40.) l815, S. »42."j —
2. Ferdinand 2 t ipsicz. Arzt und in den
Jahren 1792-1820 Professor der Arzneilehre
und allgemeinen Pathologie an der Pesther
Hochschule. AIS Fachschriftsteller verössent.
lichte er die Werte: „vft nstura, bt remo-
äiiö ck!ouN" (pozonii 1774) und «Iä«ali5
a<iumdru.tia" ('Vesth 179!, Eggenberger. 8".).
Die Jenaer mineralogische Gesellschaft er»
nannte S. zu ihrem Mitgliede. Ferdinand
S. starb am 23. März 1820, im Alter von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon