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Stockird (Genealogie) 69 Stockn«
finden. So trugen z. B. ein Vurkart und
ein Walther Stokard im Jahre i32tt
von dem Grafen zu Nellenburg die GĂĽter
Singen und Riethen zu Lehen. Burkard's
Söhne Bernhard und Neinhard fielen in
der Schlacht bei Sempach im Jahre 1386.
Cin Alexander S. focht als kaiserlicher
Hauptmann in den mailändischen Kriegen
und wurde von Kaiser Maximi l ian I.
im Jahre 1501 mit einem neuen Wappen
begnadigt. Im Jahre 1312 fĂĽhrte er in der
Schlacht bei Nooara unter der eidgenössi-
schen Armee das Panier von Schasshausen.
Im Jahre 1529 erhielt Alexander eine
Adels« und Wappenbestätigung. Nun zer<
streute sich die Familie in vieler Herren
Länder, und wir finden Sprossen dieses Ge<
schlechtes in französischen, holländischen und
venetianischcn Diensten, wo sie meist ansehn»
liche Stellen bekleideten: so war ein Vene-
dict S. Rath und Kämmerling bei den fran»
zösischen Königen Heinrich I I . , Franz I I .
und Kar l IX.; ein Heinrich S. siel 1?12
bei Denain als holländischer Oberstlieute»
nant, während sein Bruder Johann Nu-
dolph 1716 als venetianischer Oberst in
Dalmatien stand. Ein Johann Friedrich
war 1719 Reichsoogt und kaiserlicher Post»
meister; ein Georg S. wurde im Jahre
1692 alS Gesandter an die oberösterreichische
Regierung gesendet. Andere Sprossen dieser
Familie lieĂźen sich in Friesland, im ElsaĂź,
im Klettgau, ja sogar in PreuĂźen nieder,
wo ein Christoph S. in Diensten des
Grafen von Dohna stand und 1693 in den»
selben starb. In den älteren Gefchichtswer»
ken, deren wichtigere wir weiter unten in
den Quellen namhaft machen, begegnen wir
den Sprossen dieses Hauses, welche vornehm«
lich auch im Dienste des Erzhauses Habs»
bĂĽrg auf den Schlachtfeldern in Italien,
Ungarn und Böhmen fochten. In Böhmen
diente ein Johann Stockard unter dem
Commando Wallenstein'S im Regimente
Collalto, wurde später oes Herzogs Haupt»
mann auf dessen Burg zu Friedland und
erlangte von ihm mit besonderem Diplome
üäo. Friedland 11. Juni 1630 eine Bestäti«
gung seines älteren Adels und das durch
seine Gemalin Aatharina, geborene Vernkopf
angeerbte Wappen ihres schon 1472 gewapp»
neten Geschlechtes, das sich nun Stock ard
von Bernkypf schrieb. Der österreichi«
sche Freiherrenstand gelangte mit dem
Maria Theresien « Ordensritter Oberst Jo- seph Otto S. mit Diplom ääo. 5. Juni
1805 in die Familie, deren heutiger Stand,
von Joseph Ottos GroĂźeltern Anton
und Katharina Stockard beginnend, auS
der angeschlossenen Stammtafel ersichtlich ist.
So zahlreich die Familie Stockard noch
in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts in
der kaiserlichen Armee vertreten war. denn
fast alle Söhne des Freiherrn Joseph
Otto standen als Osficiere in der taiser»
lichen Armee, gegenwärtig ist nur der Sproß
des anderen Zweiges dieser Familie, der sich
Stockar (ohne d) von Bernkopf schreibt,
nämlich Kar l Stockar von Bernlopf,
in kaiserlichen Diensten, und zwar als Lieu»
tenant und Stabsofficier'Adjutant im fünf»
ten böhmischen Feld-. Artillerie » Regimente.
l^ de Roo. Oesterreich. Chronik. I». IV,
x. 149. — Fugger's Ebrenspiegel des
Hauses Oesterreich, v. 371. — Faber's
Europäische Staats» Canhley. I». XXXV,
p. 25t). — ikoktr i i iQ Nuroxks u.m,
tonn. VII , ?. 648. — Ducko?/, I'dsatr.
distor. I>. I I I , i. 39l.)
Wappen. In goldenem Schilde ein mit
, seinen Wurzeln ausgerissener, kurzer, dĂĽrrer
und dicker Baumstock, auf dessen oberer
glatter Fläche ein gegen die Rechte zum
Flug geschickter Adler steht. Auf dem Schilde
ruht die Freiherrenkrone. Auf derselben er»
hebt sich der gekrönte Turnierhelm, dessen
Krone einen Adler trägt. Die Helm decken
sind schwarz mit Gold belegt.
Stockard, siehe auch Stottert ^S.73^.
Stockau, Georg Graf (Mi tg l ied '
deS verstärkten.Reichsrathes im Jahre
1860, geb. am 6. Mai 1806, gest. zu
N a p a g e d l 12. April 1863). Graf
G e o r g ist ein Sohn deS Freiheim,
1312 in den Grafenstand erhobenen
Georg Adolph von Stockau. Graf
G e o r g trat jung in die kaiserliche
Armee, in welcher er bis zum Major
vorrückte. Lange vor 1848 — schon
im Schematismus des Jahres 1843
erscheint er nicht mehr — war der
Graf mit Majors»Charakter aus der
activen Armee getreten. Im Jahre 1843
aber trat er neuerdings in die Reihen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon