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Stockert 74 ^ Franz
nen gab das Mittel an die Hand, die
für ein bedeutendes Netz nothwendig er>
wachsenden Kosten für Schienenalis.
wechslungen auf eine Reihe von Jahren
ökonomisch zu vertheilen. Dieses System
der jährlichen Schienenpraliminarien
wurde im Laufe der Zeit auf den mei>
sten Bahnm Deutschlands nach der von
Stockert auf der Kaiser Ferdinands-
Nordbahn eingeführten Weise angenom«
men. Stockert hat über diesen Ge>
genstand im 13. und 14. Heft. 1872.
der „Zeitschrift deS österreichi«
schen Ingenieur« und Architek«
ten« Vereins" eine Abhandlung unter
dem Titel: „Ueber Abnützung und Dauer
der Eisenbahnschienen" erscheinen lassen.
wovon auch (Wien 1872, bei Waldheim)
ein Separat'Abdruck (in 8".) herausgege
ben wurde. Die langen und reichen Er«
fahrungen machtenS to ckert zilmgesuch-
ten Experten in schwierigen Eisenbahn»
fragen, und so wurde er auch im Jahre
1877 in Angelegenheiten des Expro»
priationsgesetzes für Eisenbahnen in
eine Enquete deS Herrenhauses berufen.
Während seiner mehr als 33jährigen
Dienstzeit bei dieser ältesten Eisenbahn»
gesellschaft Oesterreichs wurde S. von
Seiten der Regierung vielfach ausge»
zeichnet. Er erhielt 1860 daS goldene
Verdienstkreuz mit der Kroue, 1869 daS
Ritterkreuz des Franz Joseph«Ordens,
1874 den Orden der eisernen Krone drit«
ter Classe, den Titel eines k. k. Regie«
rungsrathes und ist überdies Ehrenbür«
ger der Städte Troppau und Mährisch»
Ostrau und Mitglied mehrerer gelehrter
Gesellschaften. Im Jahre 1874 erfolgte
seine Erhebung in den österreichischen
Ritterftand. S tocke r t ist seit 1848
vermalt, und stammen aus dieser Ehe
eine Tockter. Emma, und drei Söhne.
Robert, 3ouiS und Leo. Wappen. Ein rother, mit zwei uieiblätte-
rigen Kleeblättern belegter schräger Balken
theilt den goldenen Schild. Rechts oben ist
ein weißdeflügelteS Cisenbcihnrad, links unten
ein Baumstock mit drei Ziesten. Devise:
„Huoä vsrum ssiuxsi' 5imx1ox."
Stockillger, Beiname des Tiroler
Malers Christoph Mayer, siehe: Mayer.
Christoph ^Bd. XVII I , S. 93. in den
Quellen, Nr. 23).
Stoeber, Franz (L a n d s
ch a f I s-
mal er. geb. in Wien 1760, gest. zu
Speyer 4. October 1834). Ob er mit
den beiden Kupferstechern Franz und
J o s e p h (siehe die Folgenden) ver»
wandt, ist nirgends ersichtlich. Seine
Eltern hatten ihn zum Goldschmiede be«
stimmt, und in der That widmete er sich
diesem edleren Gewerbe mit allem Eifer.
Zugleich aber benutzte er die Muße, die
ihm seine Beschäftigung übrig ließ, sich
im Zeichnen zu üben, worin er so äugen»
fällige Proben seines künstlerischen Be>
rufeS gab, daß sein Oheim, der auch
Maler und nebstbei Gemäldehandler
war, die Eltern überredete, den Knaben
auf die k. k. Akademie der bildenden
Künste zu schicken. Daselbst entschied die«
ser sich bald für das Iandschaftsfach und
bildete sich imter Johann Christian
rand's ^Bd. I, S. NO j^ Leitung in
der Iandschafts« und Architecturmalerei
aus, und wurde auch darin ein Schüler
seines Meisters. daß er denselben nach-
ahmte. Erst spater, als er in Gemein«
schaft mit seinem obenerwähnten Oheim
eine Reise nach der Schweiz und in die
Niederlande macbte und sich ihm dort
die Perlen der Kunst in den reichen
öffentlichen Sammlungen wiesen, setzte
er seine Studien nach besseren Mustern
fort. Mit allem Eifer suchte er die
niederländischen Meister und namentlich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon