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Stöber, Karl 88 Stober, Karl
ber begegnen wir dem Namen Stöber
noch öfter unter den österreichischen Kunst«
lern. 1. So lebte ein Venediet Stöber
zu Anbeginn des l3. Jahrhunderts als Bild«
Hauer in Nien und findet sich sein Name
wiederholt in den kaiserlichen Hofrechnungen.
Im Jahre !7<l arbeitete er an dem da-
struin, äolori« des Kaisers Joseph I , und
im Jahre 1723 wurde seiner Witwe die dafür
schuldige Summe ausbezahlt. So heißt es
t?l3. „Dem Bildhauer Stöber wegen bei
dem Bura > Einfahrtsthor verrichten arbei.
then 460 fl."; — 17t7: „B en edicI Stö.
ber, Bildhauer, arbeitet am Modell Lutas
Hi l lebrand t's der Carlskircke. wofür ihm
50 fl. bezahlt wurden"; — 1723: „Der Ma.
r ia Anne Gunstin, vereh. Stöber in ,
wegen bei dem Iosephinischen Oastro äoloriZ
(1711) ihrem abaeleibten Manne verfertigten
Bildhauerarbeit l iä fl." I . E. Schlager
in seiner Vebensbeschreibunss Raphael Don-
ner's (Wien 1848) gedenkt auch dieses
Künstlers. — 2 Ein Christoph Stob er
wirkte im ersten Viertel des laufenden
Jahrhunderts als Schnitzer und Medailleur,
und waren in der Iahres-Ausstellung in der
t. k. Akademie der bildenden Künste bei
St. Anna in Wien is24 von seiner Hand
zu sehen: Friesverzierungen. auS Kreide»
gründ geschnitten und vergoldet, und 1828:
Eine Krippe, aus Kreidegrund geschnitten
und vergoldet. ^Kataloge der Iahres'AuS«
stellungen in der t. k. Akademie der bildenden
Künste bei St. Anna in Wien (8«.) 1824,
S. 30. Nr. 24; 1828, S. 25. Nr. 9.) -
3. Endlich finden wir noch in unseren Auf»
zeichnungen einen Hermann Stö ber, Bild«
Hauer seines Zeichens, in Wien, uon dem
wir jedoch nickts weiter als sein Geburts«
und Sterbedatum anzugeben wissen; Her»
mann Stöber wurde nämlich im Jahre
1742 geboren und starb zu Wien am i4. März
1790. Ueber seine Arbeiten finden wir nirgends
eine Erwähnung.
Stöber. Karl lC o m p o s i t e u r,
geb. zu Preßburg im Jahre 1816,
gest. zu Wien am 21. November 1833).
Sein Vater war Klavierlehrer und wid-
mete sich nach vollbrachtem Tagewerke
ganz der Ausbildung seines einzigen
Sohnes, der eine ungewöhnliche mufi«
kalische Befähigung an den Tag legte. Dieser entwickelte auch in überraschender
Weise das ihm angeborene Talent und
gab bereits im Alter von erst sieben
Jahren in Preßburg dag erste öffentliche
Concert. Als er zehn Jahre alt war,
5826, übersiedelten die Eltern nach
Wien. und der Vater hatte daselbst mit
manchen Schwierigkeiten zu kämpfen,
bis es ihm gelang, von 3eid esdorf
^Bd. XIV, S. 324) und Moscheles
^BandXIX, S. 106^ unterstützt, den
Sohn in einer öffentlichen Akademie
auftreten zu lassen. Nachdem aber dies
geschehen, waren auch alle weiteren Nm»
stände behoben. denn der Knabe hatte
die Aufmerksamkeit deS musikliebenden
Wiener Publicums erregt und dessen
Theilnahme gewonnen. Bald wandte sich
derselbe auch der Komposition zu; seine
Arbeiten, in denen sich ein für dieses
Alter ganz ungewöhnliches Coinposi«
tionslalent auSsprach. fanden Beifall
und häuften sich in kurzer Zeit so rasch,
daß der kaum zwanzigjährige Jüngling
eine Opuszahl von nahezu dreißig Num«
mern auszuweisen hatte. Da, im Jahre
1836, wurde der junge Mann von
dem in Wien epidemisch herrschenden
Typhus ergriffen, und er fiel nach kurzem
Krankenlager ein Opfer desselben. Von
seinen Kompositionen seien erwähnt:
65
0p. 6 (Wien 1833. Mechetti). ein von
Kennern gerühmtes Musikstück; —
« 0p. 12
(ebd. 1834). Professor I . F i s ch h o f
gewidmet; — „F'anzta '^szs über beliebte
Nllltine ans Nllltrire di Oenila" ; — ^^3m-
yllrn. Phantazie kür illls Pillnakarte" 0p. 14
(Wien 1834. Artaria und Comp.).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon