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) Franz X. (Kunsthändler) 94 Stocks Franz X. (Tänzer)
Prospecte von Nieder« und Oberöster«
reich, Steiermark und Karnthen in 23l)
Blättern. Aber auch sonst noch schufen
geschätzte Künstler, wie Karl Agricola
^Bd. I, S. 81 Adam Bartsch Md. I,
S. 17l). Karl Pfeiffer M . XXII,
S. 184^. Franz Rech berger ^Band
XXV, Seite 93) u. A. ĂĽber seine An-
regung, auf seine directe Bestellung
viele, und darunter werthvolle Blätter,
die vielleicht sonst nie zu Tage getreten
waren. Nahezu ein halbes Jahrhundert
ist S töck l im Kunsthandel thätig
gewesen und hat denselben in Wien
nachhaltig gehoben, er selbst wurde
dabei ein so wohlhabender Mann.
daß er, als 74jähriger Greis, sein Ge>
schäft in die Hände Johann Sigmund
Bermann's sBd.I, S. 321 ^j. der schon
ein Jahr zuvor sein Gesellschafter gewor»
den, ĂĽbergeben konnte, unter dem es noch
einige Zeit die unter seinem GrĂĽnder
erlangte Bedeutung behielt. Stöckl
fuhr aber auch im Privatleben wie
bisher fort, Kunst und junge KĂĽnstler
zu unterstĂĽtzen. Wie als Kunstkenner
in groĂźem Ansehen, stand er auch als
Mensch und Kaufmann in hoher Ach«
tung, und als im Jahre 1803 der feind«
lichen Invasion wegen die kaiserliche
Privat - Kupferstich.Eammlung geborgen
werden sollte, ward sie von Seite des
ah. Hofes unserem Stöckl, der dessen
ganzes Vertrauen genoĂź, ĂĽbergeben,
und er rechtfertigte auch dasselbe voll«
kommen, da er nach überstandener In«
vasion den ihm anvertrauten Kunstschah
im unversehrten Zustande wieder zurĂĽck-
stellte. Im Jahre 1837 war Stöckl
noch am Zeben. er stand damals schon
iin hohen Alter von 81 Jahren.
Oesterreichische N at ional . Encyklo,
pädie von Gräffer und Czitann (Wien
1827. 8".) Bd. V, S. 209. Stöckl, Franz Taver (Tanzer und
Mimiker, geb. zu Pesth im I. 1812).
Sein Vater war viele Jahre Kammer-
diener des als Dichter bekannten unga-
rischen Grafen Gedeon Radar) ^Band
XXIV, S. 171^ dann durch 30 Jahre
Cassier im Pesther deutschen Theater und
starb 1833 im Alter von 86 Jahren.
Der Sohn Franz fand schon als zehn«
jähriger Knabe Gelegenheit, die Bühne
zu betreten, und zwar wirkte er an dem
Pefther deutschen Theater, an welchem
sein Vater Cassier war, in Pantomimen,
Balleten und Spectakelstücken mit. Na«
türlich blieb sein Sinn auch später, als
ein Beruf zu wählen war, dieser Rich»
tung zugewandt, und Stöckl gab das
Theater nicht auf. Besonders zogen ihn
die Productionen deS als Thierdarsteller
zu seiner Zeit vielgenannten Mayer»
r> o f e r an, und er versuchte eS,
denselben nachzuahmen. Dann trat er
vorzugsweise in den Rollen des Poli>
cinells und Harlekins auf und wurde
schlieĂźlich Ballet-Arrangeur. Im Jahre
1829. erst 17 Jahre alt, wurde er im
Kärnthnerthor. Theater als Tanzer und
Mimiker angestellt, und nun genoĂź er den
Unterricht des damaligen DirectorS Du«
port. Sieben Jahre — bis 1836 —
wirkte Stöck l an dieser Bühne und
tanzte in den Balleten „Aline Königin
von Golkonda", —.Blaubart". — „Die
beiden Sergeanten", — „Adelheid von
Frankreich". — „Die Maskerade auf
dem Theater" u. a. die ersten Partien.
Wahrend dieser Zeit lernte er die Sän»
gerin Clara Heinefetter Md. VIII ,
Seite 218^ kennen, welche alS Prima«
donna an dem Wiener Hofoperntheater
angestellt war. und vermalte sich mit ihr
zu Pesth im Juni «837. In den nächst,
folgenden Jahren, bis 1844, machte er
mit seiner Gattin Gastspielreisen durch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon