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Stoklin 146 stolba, Franz
Haufen auf ihn eindringenden Feind
wie ein Löwe. Tödtlich getroffen, brach
er, fest das Palladium noch haltend,
zusammen; zwei preußische Soldaten
versuchten, die Fahne der dieselbe
krampfhaft umklammernden Rechten zu
entreißen, aber der Zugführer Gutmann
Fischer (;u Petervasello in Ungarn
1839 geboren) sprang hinzu und hieb die
beiden Preußen nieder. Ihrem Führer
folgten nun mit begeistertem Muthe die
übrigen Leute seines Zuges und drangen
auf die feindlichen Garde »Füseliere mit
solcher Erbitterung ein. daß mehrere der«
selben unter den Bajonneten der Unseren
auf dem Platze blieben, die übrigen aber
die Flucht ergriffen. Fischer jedoch, ob«
wohl von Wunden bedeckt, brachte unter
dem Schutze des Restes seines Zuges das
Kleinod des Bataillons über die Elbe
glücklich in Sicherheit. Der Comman«
dant, dieses braven Regiments, Oberst
S t o k l i n gerieth unter der schweren
Verwundung hilflos in feindliche Gefan-
genschaft. Später wieder frei geworden,
erhielt er am 3. October 1866 für die
ruhmvolle Führung seines Regiments
im Königinhofer Gefechte den Orden
der eisernen Krone dritter Classe, über»
dieS ward ihm aber die noch größere
Auszeichnung zutheil, daß er ob seiner
Verwundung an der linken Hand von
da ab das Recht hatte, sein Regiment
mit versorgtem Säbel zu comman«
diren, ein Vorrecht, womit, so weit dem
Herausgeber dieses Lexikons bekannt ist,
bisher noch kein Stabsofsicier der kaiser»
lichen Armee ausgezeichnet wurde.
Svoboda (Johann) Die Zöglinge der Wie.
ner'Neustädter Militär. Akademie von der
Gründung des Institutes bis auf unsere
Tage (Wien 1370, Geitter. schm. 4«.) Sp. 573.
— Neue freie Presse (Wien. Fol.)
1875. Nummer vom 3t. März in der ,Klei<
nen Chronik". , Franz ( P r o f e s s o r der
Chemie am oechischen polytechnischen In .
stitute zu Prag. geb. zu Königgrätz
am 24. März 4839). Sein Vater Franz
diente bei dem k. k. KreiSamte in König-
grätz. Den ersten Unterricht erhielt der
Knabe in der Ortsschule', als später
der Vater nach Prag übersetzt wurde,
beendete der Sohn daselbst die erste
Lateinclaffe, und nach des Vaters Ver«
setzung nach Pilsen genoß er die dortige
Unterrealschule. Mit 14 Jahren, 1834,
besuchte er die höhere deutsche Realschule
in Prag. wo er 1836 am polytechnischen
Institute das Studium der Chemie und
der anderen naturwissenschaftlichen Ge-
genstände begann. Seine Verwendbar»
keit daselbst war eine so vorzügliche,
daß er nach Beendigung seiner Studien,
1860, eine Stelle als Stipendist im 3a>
boratorium des Professors Ba l l i ng
^Bd. I) S. 133^ erhielt. Im Jahre 1362
wurde er von dem königlich böhmischen
Landesausschuffe zum Bibliotheks - Assi«
stenten an der Technik ernannt, mit wel»
cher Anstellung ihm Gelegenheit zu wei«
terer wissenschaftlicher Ausbildung ge«
boten, aber auch Zeit gelassen war, seine
Arbeiten im Laboratorium fortzusehen.
Als der Assistent der Chemie in den
Ruhestand übertrat, wurde Htolba
zum Assistenten der allgemeinen Chemie
an der Technik berufen, bald darauf
auch zum Sachverständigen bei der
k. k. Finanzbehörde. Fast in dieselbe
Zeit siel gleichfalls seine Ernennung
zum Lehrer der Chemie an der deutsch»
öechischen Gewerbeschule zu Prag. Nach
dem Ableben deS Professors Ba l l ing
supplirte er vom 28. März 1868 die
allgemeine und die technische Chemie in
deutscher, und nach dem in demselben
Jahre erfolgten Tode des Professors
Stansk >M. XXXVII. S. j W auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon