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Otto 478 Stod) Domillik
er Collegien ĂŒber Integral« und Dif-
ferentialrechnung, analytische Geometrie
des Raumes und der Kegelschnitte, syn.
rhetische Geometrie. Theorie und An.
wendung der Determinaten, meist vor
ansehnlicher Zuhörerzahl abhielt. Nach.
dem er als Privatdocent eine hervor-
ragende Lchrbegabung an den Tag ge
logt. sowie durch die in der Zwischen-
zeit in den âSitzungsberichten der
kaiserlichen Akademie der Wis-
sensch asten" veröffentlichten Abhand-
lungen: âUeber die Aren der Linien der
I I . Ordnung in allgemeinen trimetrischen
Punctcoordmatm" ^Heft I,V, 2. Ab.
theilung. S. 104 â223) und «Ueber
die Kriterien zur Unterscheidung der Ma-
xima und Minima von Functionen weh-
rerer VerÀnderlichen« l^ Heft I.VIII,
2. Abtheilung. S. 280 â308^ Beweise
eines seltenen mathematischen Talentes
geliefert hatte, erhielt er wiederholt
Staats-Reisestipendien zu dem Zwecke,
auf den UniversitÀten in Berlin und
Göttingen, an welchen die neuere Rich»
tung der mathematischen Forschung ihre
glÀnzendste Vertretung findet, seine
höhere Ausbildung zu fördern. Dieser
Aufgabe kam er nack durch den Besuch
der Vorlesungen der in ihrem Fach an«
erkannten Professoren C l e b sch und
Kle in in Göttingen, K r o n e ck e r
K u m m e r und We ie r s t r aĂ in
Berlin, wie auch durch thÀtige Theil-
nÀhme an den von den beiden Letzteren
geleiteten Uebungen des mathematischen
Seminars. Von literarischen Arbeiten
lieferte er in dieser Zeit auĂer einigen
kleineren AufsĂ€tzen zwei gröĂere Arbei-
ten auf dem Gebiete der sphÀrishen
Trigonometrie und der analytischen
Geometrie, von denen die eine in
S ch l ö m i l ch'S, die andere in
C l e b s ch'S mathematischem Journal erschien. 1371 nach Wien zurĂŒckge-
kehrt, nahm er seine VortrÀge an
der UniversitÀt daselbst in erweitertem
Umfange wieder auf, ,imd wurden die»
selben stark besucht. Aber nicht lange
sollte sich die Wiener philosophische
FacultÀt dieses ihres ausgezeichneten
Mitgliedes erfreuen. Nachdem nÀmlich
fĂŒr die mathematisch-naturwissenschaft»
liche Gruppe der philosophischen Facul-
tÀt an der Hochschule zu Innsbruck im
Jahre 187l. eine zweite mathematische
Lehrkanzel systemifnt worden, erfolgte
seine Berufung fĂŒr diese Professur, in
welcher er noch zur Stunde wirkt. AuĂer
den bereits erwÀhnten wissenschaftlichen
Arbeiten, die bisher von ihm veröffent-
licht wurden, ist noch eines lÀngeren,
1876 gehaltenen Vortrages zu gedenken,
welcher, nacddem er zuvor im âBoten
fĂŒr Tirol und Vorarlberg" erschienen,
unter dem Titel.' âNie SĂ€nne. PopulĂ€rer
Vortrag, gehalten llm 58. MĂ€rz 2876 in der
Aula der VniurrsitÀt zu Innsbruck" sInns»
brĂŒck 4876, Wagner. 8<>.) im Sonder»
abdrucke herauskam. Gleichfalls im Se>
paratabdnick sind die oben erwÀhnten,
in den âSitzungsberichten der kaiserlichen
Akademie der Wissenschaften" stehenden
Abhandlungen herausgegeben worden.
D umreich er (Armand Freil).), Die Ver»
wallung der UniversitÀten scit dein letzten
politischen Systemwechscl in Oesterreich (Wien
ls73. Holder, gr. 5".) S. 43 u. f.
Noch sind anzufĂŒhren: l. Dominik Stolz.
ZeitgrnoĂ. Arzt zu MĂ€hrisch. 2chönberg. Im
Jahre <849 war Dr. Sto lz im Besitze
mehrerer verbotenen Druckschriften und wurde
in Folae dessen von dem damaligen MilitÀr-
gerichte zu einer mehrmonatlichen Arreststrafe
verurtheilt. Als er nun im Jahre <86l von
den Landgemeinden des Wahlbezirkes Schön«
berg in den ersten mÀhrischen Lanctag ge-
wÀhlt wuroe. lieà der Statthalter von MÀh«
ren eine neue Wahl ausschreiben, indem er
geltend machte, daĂ Oi-. Sto lz in Folge
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon