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Strassol.d0) Peter 292 Straffoldo, Richard
Akademie, aus welcher er im Mai l?39 als
Fähnrich zu Feldzeugmeister Freiherrn von
Angern.Infanterie Nr. 49 ausgemustert wurde.
Durck Chargentauf war er bereits im Alter
von 30 Jahren Oberstlieutenant. <7?3 wurde
er Oberst im Infanterie«Regimente Ludwig
Hessen.Darmstadt Nr. 33, 1783 General und
Brigadier in Syrmien. An den daselbst statt»
gefundenen kriegerischen Ereignissen der näch»
sten Jahre nahm er rĂĽhmlichen Antheil. l?89
zum Feldmarschall.Lieutenant erhöbe», erhielt
er den Auftrag, das in Pesth zur Verstärkung
aufgestellte Corps an die Donau zu fĂĽhren.
l79l ernannte ihn der Kaiser zum Inhaber
des Infanterie « Regiments Nr. 27, heute
Leopold König der Belgier. Bald darauf
trat der Graf in Pension und starb, 70 Jahre
alt. in Wien. — «2. Michael Graf S.
lsiehe die bewndere Lebensstizze S. 293). —
l3. Mor iz , siehe: Orpheus lNr. l4). «u
Onde des Tertes. — l4. Orpheus S- war
Oberst in der kaiserlichen Armee. Unter dem
Grafen Traut tmansd orff diente er l<il7
im oenetianischcn Kriege. l628 von den
Görzer Landständen an den kaiserlichen Hof
gesendet, um die Anerkennung des Landes
als deutsche Provinz zu erwirken, erzielte
er, wie der bekannle Majestätsbrief vom
Jahre 1623 erweist, einen vollständigen Cr»
folg. Spater fungirte er als Nicedomus in
Krain und l643 als Capitän von Aquileja.
Bei der Belagerung der Stadt Iglau im
Jahre l647 wurde er tödtlich verwunder. —
Sein Bruder Mor iz trug in dem Treffen
bei Gradisca 16l6 eine schwere Verwundung
davon. — 13. Peter Strassoldo lebte
im 16. Jahrhunderte. Er ist ein Sohn Ri»
chards. der is l t der Vertheidigung des von
venetianischen Truppen vergeblich belagerten
Gradisca beiwohnte. Die Mutter Giro»
lama stammt aus dem alten Venetianer
Geschlechte der Cusani. Mit seinem Bruder,
welcher des Vaters Namen Richard trug
und gegen die Mitte des l6. Jahrhunderts
unt.r Kar l V. als Oberst in Flandern
diente, wurde auch Peter Soldat. Der
Kcieg. den Mar im i l i an I. mit den Vene»
tianern führte, sowie verschiedene Anlässe,
welche die Grafen von Görz zu den Waffen
riefen, erweckten bei den FĂĽrsten den Gedan.
ten. in der Grafschaft ein stehendes täorps
zu halten. Nach Aufstellung eines solchen
fĂĽhlte man aber bald den Mangel eines ent.
sprechenden Reglements, Und wo man einen
Nutzen erhofft hatte, muĂźte man leider die Nachtheile einer zĂĽgellosen Soldatesca nur
zu sehr empfinden. Da stellte Erzherzog Kar l
an die Spitze der Stadttruppen in der Eigen»
schaft eines kaiserlichen Obersten P e t e r
St rasso ldo. und dieser war zunächst
darauf bedacht, dem aller Zucht und Ordnung
baren Corps einen Geist einzuflößen, der
ebenso diesem als der BĂĽrgerschaft zugute
kam. Er führte bei seinen Truppen ein Regle»
ment ein. mit welchem sich der Erzherzog
so zufriedengestellt zeigte, daĂź er Peter
Strassoldo das Capitanat von Porpeto
verlieh, welches derselbe zugleich mit der
Oberststelle über die Stadttruppes, blö an
seinen Tod behielt. Aber Peter war nicht
allein ein tĂĽchtiger Kriegsmann seiner Zeit,
auch in Staatssachen lieh er sich mit Erfolg
verwenden, und Kaiser Max im i l i an I I .
entsendete ihn zugleich mit Marc. Anton
Sp ino la zu Unterhandlungen mit dem
Adel Italiens wegen Leistungen an Geld
wie an Truppen zu einem Kriege gegen die
. TĂĽrken, l384 schickte ibn Kaiser Rudolph I I .
als auĂźerordentlichen Gesandten an den Papst
Gregor XI I I . , um dirsen aufzufordern, daĂź
er die Rechte des FĂĽrsten von Val di Toro,
Claudio Ta r i . eines Ledensträgers des
deutschen Kaisers, gegen den sich die von dem
Herzog von Parma aufgereizten Unterthanen
erhoben hatten, schuhe und aufrecht halte. —
16. Raimund Anton Graf S. I^ sirhe die
besondere LebenSskizze S. 2Ü5). — 17. Re-
cindo von Strassoldo lebte im 12. Jahr-
hundert. Er zog unter Kaiser Friedrich I.
mit 300 Reitern in das gelobte Land und
machte den Kreuzzug gegen die Sarazenen
mit. 1l89 fand er daselbst in den Kämpfen
zwischen Cilicien und Armenien seinen Tod.
— l8. Richard Graf Strassoldo (gest.
zu Farra am 24. October >6»l). Von dem
in seiner Familie vorherrschenden Soldaten«
geiste beseelt, lrat er in noch jungen Jahren
in eine jener Miliztruppen ein. welche gegen
das Ende des !6. Jahrhunderts von der
Grafschaft Görz nach Steiermark und Hroa-
tien gegen die TĂĽrken entsendet wurden.
4605 befand er sich auch unter jenen 200 Rei'
tern, welche, uon Carl Form ent in o be«
fehligt, an die steirischen Grenzen zogen, und
damals bereits bot sich ihm die Gelegenheit,
durch seine Braoour uno seine militärischen
Talente die Aufmerksamkeit deS Erzherzogs
Ferdinand auf sich zu lenken. Bei den
ersten Bewegungen der Venetiauer in Istrien
glaubte derselbe am besten fĂĽr die Sicherheit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon