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Stratimirovich) Georg 306 Stratimirovich) Georg
Aller Augen auf s.. und nun verlang
der Patriarch selbst, daß derselbe
Oberbefehl über die Raizen, welche i
der BacSka sich erhoben hatten, übei
nehme. I n stürmischer Nacht die The
überschreitend. kam er in Titel, de
letzten bedeutenderen Stadt, welche no>
von den Serben gebalten wurde, g
rade zu rechter Zeit an, da sich bereit!
mehrereAbtheilungenTschaikistenmitach
Geschützen zum Abzüge rüsteten. Au
das freudigste begrüßt, begab er sich
mit ihnen zunächst nach Mosorin. I n
zwischen hatte sich die Nachricht vo
seiner Ankunft bald rings im Lande vev
breitet. Nun strömten die Schaaren vor
allen Seiten herbei: Major M i l i v o
P e t r o v i c kam mit 4200 Serben
aus dem benachbarten Fürstenthum
aus dem Banat, auS der Bacska zogen
auf Umwegen die Freiwilligen heran
und in wenigen Tagen hatte er eim
Truppenmacht von über 4000 Streitern
unter seinem Befehle, welche schwuren,
mit ihm zu siegen oder zu sterben. Mit
dieser Schaar schritt er zur stegreichen
Offensive, scklug die an Zahl weit über«
legenen Magyaren in den Gefechten bei
Mogorin. Vilova und Katsch und hielt
nun die von jenen geräumten Gegen
den bis zur Ankunft der kaiserlichen
Truppen. Strat imirovich, der bis«
her unter dem Titel eines Generals auf»
getreten war. mußte um einige Grade
von seiner Charge herabsteigen, indem
er in Würdigung seiner eben erwähnten
Verdienste im Jahre 1849 zum Oberst,
lieutenant in dem ehemaligen Banderial.
Huszaren > Regiment Nr. 13 ernannt
wurde. Im Vorstehenden finden die krie«
gerischen Leistungen des Serbenhelden
ihren Abschluß. 133< kam Oberstlieu«
tenant Strat imirov ich in gleicher
Eigenschaft zum 3. Uhlaneli-Regiment Wallmoden »Gimborn; 1834 wurde er
zweiter Oberst bei den Uhlanen Nr. 4
Kaiser Franz Joseph. 1853 supernumärer
und 1839 General-Major; als solcher
trat er später in den Ruhestand und da
er in den jüngsten Militär«Schematismen
nicht mehr aufgeführt erscheint, wohl
ganz auS den Reihen der kaiserlichen
Armee. Spater wendete er sich dem
politischen Leben zu. 1860 in den unga»
rischen Landtag gewählt, trat er in dem«
selben in Angelegenheit seines Volks«
stammes wiederholt in den Vorder«
gründ. Vornehmlich geschah dies, als
er zu Anfang des Jahres 1861 ein
Schreiben an Franz Deäk richtete,
worin er sich beklagte, „daß Ungarn
bereits auf den Landtagen 1792 und
1848, und nun zum dritten Male den
gefährlichen Weg eingeschlagen habe,
über daS Schicksal der Serben durch
Vernichtung ihrer historischen Rechte und
rer Nationalität zu entscheiden. Die
Vereinigung der Woiwodschaft mit der
ungarischen Krone sehe er selbst als
nothwendig für die gedeihliche Zukunft
beider Volksstamme an, aber die Art
und Weise, wie diese Vereinigung ge-
schehe, sei weder politisch noch gerecht.
Für sich selbst strebe Ungarn mit so un<
Tschütterlicher Festigkeit die nationale
Berechtigung an,> den Serben aber ver<
weigere es dieselbe. Die Magyaren
ollen daS Magyarifiren aufgeben, hin«
zegen die historischen Rechte der Ser«
en achten und den Bestand dieses Vol-
'es garantiren. Auf einer Nationalver«
ammlung der Serben sollen gemein-
'chaftlich mit dem ungarischen Landtag
>ie Grundzüge festgestellt werden, auf
»elchen die Vereinigung der Wojwo»
ina mit Ungarn zu beruhen habe". Im
ahre 1863 verlautete eS mit einem
Male. General S t r a t i m i r o v i c h
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon