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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Volume 39
Page - 307 -
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Page - 307 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Volume 39

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Stratimirovich) Georg 307 Stratinnrovich) Georg beabsichtige, aus der kaiserlichen Armee in fürstlich serbische Dienste überzutreten, wo er den durch den Austritt des fran» zöfischen Majors M o n d a i n vacant gewordenen Posten eines Kriegsministers übernehmen werde, jedoch verwirklichte sick diese Combination nicht', hingegen war der General nach Italien gereist, wo er längere Zeit verweilte und wie es hieß, in der päpstlichen Armee Dienste genommen haben soll. Anfangs No« vember 1865 kehrte er heim, um wegen seiner Wahl in den Pesther Landtag im Kulpinsker Bezirke zu candidiren' auch wurde er bald darauf in Becskerek von "den Serben mit 1i7i) Stimmen gegen 370 magyarische in den ungarischen Landtag gewählt. Während seiner Tha- tigkeit daselbst im Jahre 1868 verblei, töte sich die Nachricht, daß General S. in das ungarische Kriegsministerium ein» treten solle, welcher Plan jedoch nicht zur Ausführung kam. Dagegen machte im Sommer 4870 seine Affaire mit Doctor Svetozor M i l i t i cs großes Aufsehen. Dieser hatte in der öffentlichen Sitzung des serbischen CongreffeS vom lO. (22.) Mai l87l) über S t r a t i m i r o v i c h Aeußerungen gethan, welche die Ehre desselben in ganz entschiedener Weise bloßstellten. Als nun der Letztere dafür Genugthuung verlangte, weigerte sich der Erstere, dieselbe in entsprechender Weise zu geben, und erklärte, für Alles, was er gesprochen oder geschrieben — selbst wenn dies im Zorne geschehen wäre — nur vor den öffentlichen Civil» und Preßgerichten einstehen, nichts wi» derrufen, keineswegs aber dem Ge» neral eine anderwei-tige Genugthuung geben zu wollen. Dieses Verhalten des Oi-. M i l i t i c s entsprang aus dem Umstände, weil St rat imirov ich an- fänglich im ungarischen Landtage wie auch auf dem serbischen Kirchencongreß zu Carlowitz den Tendenzen seines Be« leidigers entgegengetreten und mit vie» ler Ostentation den Congreß und die Omladina »Partei angegriffen. Spater aber machte er solche Schwenkungen in seinen politischen Ansichten, daß er eben dahin gelangte, wo sein Gegner Doctor Mi l i t icS stand. Damit aber verlor er auch in den Augen seiner eigenen Nation alles Vertrauen, denn als im August 1872 in Groß - Becskerek wieder die Wahl der Abgeordneten für den unga» rischen Landtag stattfand, entfielen bei dem ersten Wahlgang auf Strat imi» rovich wohl noch 269 Stimmen, wäh« rend der Grundbesitzer Alexander T r i» funacz, für den die echten Serben stimmten, 309 und Friedricb Balasz, dem die Partei der Deutschen und Un- garn sich zuneigte, 337 Stimmen er» hielt. Da aus dieser Wahl leiner der Candidaten mit absoluter Mehrheit her« vorging. so mußte zur zweiten Wahl geschritten werden, bei welcher Srra- t imirovicb gar nicht mehr berück- sichtigt wurde. Jahre hindurch war sein Name nicht mehr genannt worden, «ls der „Glaubenskrieg", den Rußland ge- gen die Türkei wider alles Völkerrecht heraufbeschwor, auck den Namen des einstigen Serbenheldm wieder auf die Oberstäche trieb. Dieser war nämlich in die Armee des Fürsten von Serbien eingetreten und fand in derselben an dem berüchtigten Tschernajev einen Collegen. Daß zwischen zwei Charak» teren wie S t r a t i m i r o v i c h und Tschernajev der Friede nicht lange vorhalten konnte, war voraus zu sehen, und in der That kam der Zwist auch nur zu bald zum Ausbruch. Einige Zeit hieß eS, S. werde den Oberbefehl über die bulgarischen Rebellen erhalten, was 20*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Volume 39
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stifft-Streel
Volume
39
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1879
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
400
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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