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StrauĂź) Joseph II. 362 StrauĂź Franz
deutschen Oper in London. Nach seiner
RĂĽckkehr aus der Themsestadt leitete er
das Pfälzer Musikfest in Speier. bei
welchem seine geistliche Cantate „DaS
Lob Gottes" unter enthusiastischem Bei
falle zur AuffĂĽhrung gelangte. Sein
Doppelberuf als Concertmeister und
Capellmeister lieĂź ihm nur wenig MuĂźe
zu eigenen Arbeiten. daher die Zahl
derselben eine verhaltnißmäßig geringe
ist. Jedoch befinden sich darunter einige
größere Werke, so die fürs Karlsruher
Theater geschriebenen Opern: „Armio
oan", - - »Zelide", — «Berthold der
Zähringer", — „Die Schlittenfahrt von
Nowgorod", nach einem Libretto von
Auffenberg. und „Der Wehrwolf",
welch letztere im Kärnthnerthor«Theater
in Wien ĂĽber ein halbes Hundert Auf-
führungen erlebte. — Von seinen übri-
gen Kompositionen sind zu nennen:
Ouvertüre und Entrcactes zu Aussen»
berg'S: „Löwe von Kurdistan", wel>
ckes Drama auf den größeren deutschen
Bühnen gegeben wurde; — das „ I '
Deiim" zur Gedächtnißfeier des Groß
Herzogs Kar l Friedrich und mehrere
fĂĽr Kammermusik bestimmte InstrumeN'
talfachen. — Eine als erste Symphonie
bekannte Composition gelangte im Jahre
1838 in Wien zur AusfĂĽhrung, wo sie
mit dem zweiten Preise ausgezeichnet
wurde. Als Strauß dieselbe während
seines Aufenthaltes in London im Jahre
1840 im Saale der Londoner philhar-
monischen Gesellschaft ausfĂĽhren lieĂź,
fand sie solchen Beifall, daĂź ihm die
Gesellschaft den Auftrag ertheilte, fĂĽr
sie eine zweite Symphonie zu com«
poniren. — Im Stich ist von seinen
Arbeiten nur wenig erschienen, so »lw-
I>ott^l ^o«?- ^. st Oni?.«, 0p. 2 (Wien
i844. Diabelli); — „2"
^ ^ « , 0p. 3 (Leipzig 1844); — 2?" (ebd. l844); — „Ouai«o
/n ^." (ebd. 1844); — „^2
avss 5". se H.", 0p. 4 (ebenda 1844,
Breitkopf und Härtet) ; —
(ebd.); -» »
^««o", 0p. 6 (ebd. 1846. Hofmeister);
— „Älpenklänge. Nrei Weiler vlln schmei»
prn". 0p. 8 (ebd.. Hofmeister); — ,Vie
«Vheilnng i>er Grile. Vlln s ch i l l e r. Für
Nü22" (ebd.). — Ferner scheint er der
Compositeur von ^1^65 äernisrZ Ata-
rü6nts äe ^ oli. 8 t rau 3 8. I^ H Oölirs.
^.v. Vioi. 6t OorQ«« (Mainz, Schott),
und der Herausgeber der bei Marco
Berra in Prag im Jahre 1843 begon-
nenen Monatschrift: „Der musikalische
Fruchtgarten" zu sein. BezĂĽglich der
zwei letztgenannten Kompositionen spricht
Herausgeber dieses Lexikons nur eine
Vermuthung aus. Von den dem
tĂĽchtigen Musikus zahlreich erwiesenen
Ehren haben wir nur eine zu verzeick-
nen: seine Ernennung zum Ehrenmit«
gliede deS deutschen National» Musik»
Vereins, welcke ihm bereits im Jahre
1839 zutheil geworden.
U n i v e r s a l . 3 ex i ko n der Tonkunst. An»
gefangen von Dr. IuliuS Schlaoebach,
fortgesetzt von Eduard BernSdorf (DreS-
den. Robert Schäfer, gr. 3".) Band H l ,
S. 664. — S chill i ng (G. Dr.). DaS
musikalische Europa (Speyer 1842. F. C.
Neidhard. gr. 8<>.) S. 328. — Gaßner
(F. S. Dr.). Universal-Lexikon der Ton«
tunst. Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849, Franz Köhler. Lex..8<>.)
S. 805.
AuĂźer den bisher angefĂĽhrten Personen des
Namens Strauß sind noch erwähnenswerth:
l . Franz Strauß (geb. zu Matzen nächst
MatterSdorf im Jahre <?9l). gest. zu Wien
am 2l. Juli l874). Nachdem er im Jahre
i8!9 in Wien die medicinische DoctorwĂĽrde
erlangt hatte, trat er daselbst in die Praxis
welche er über ein halbes Jahrhundert aus»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon