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366 Strebinger
Strazza. Giovanni (Bi ldhauer,
geb. in Ma i land im Jahre 4817). Ein
lombardischer Künstler, der zur Zeit der
kaiserlich österreichischen Herrschaft seine
Ausbildung an der Brera erlangte. Er
arbeitete und arbeitet wohl nocd in Mai.
land. Größere Aufmerksamkeit erregte er
um die Mitte der Vierziger.Iahre mit
seiner Statue „Abel", welche in Auffas»
sung und Technik Geist und gute Schule
bekundete. Im Jahre <847 folgte sein
,Muses, zürnend über dus Valk Israels",
eine Koloffalstatue in Marmor, im Auf-
trage eines Herrn Alex. Fi l izi für den
Dom von Mailand vollendet. Eine Ab«
bildung des schönen Werkes erschien im
XI. Jahrgange (l847) deS von Cana-
del l i in Mailand herausgegebenen
„H.1durQ, Vsposisions äi dolis ait i"
nach einer Zeichnung von Romolo in
Stahl gestochen von Gaudin i . Hier»
auf entstanden: ein „sterbender Hsmael",
— eine „CHamar", — und eine „Statue der
Nühnheit", von welcher daS Payne'sche
„Universum" im vierten Bande seiner
neuen Folge einen gelungenen Holzschnitt
brachte. Getheilt waren die Meinungen
über seine im Jahre 4834 in Mailand
ausgestellte „Peri", welche von Einigen
als ganz im Geiste deS Gedichtes,Die
Liebe der Engel", von Thomas Moore,
durchgeführt bezeichnet wurde, wahrend
Andere meinten, dem Künstler sei es bei
einem so idealen Wesen nicht vollkommen
gelungen, die Sprödigkeit des Marmors
zu überwinden. — Große Anerkennung
wieder fand in Künstlerkreisen seine 1857
in derMrera ausgestellte „Vrant", welche
man den gelungensten Werken seines
Meißels beizählte. Nicht minder Vortreff,
lich ist seine Gruppe ,Hmqnta« und sqlllia"
aus dem Jahre 4858. Diesen Idyllen«
stoff scheint der Künstler wiederholt be«
handelt zu haben, denn für eine 1867 ausgestellt,: Gruppe „sylnill sangt die Wunde
de« Zlmqntlls" wurde ihm der zweite Preis
zutheil. I n der Abtheilung .Kunst" der
Wiener Weltausstellung 1873 war der
Künstler durch die Portratbüste deS Dich.
ters Alefsandro Manzoni vertreten.
S t r a z z a zahlt zu den besten Mei«
stern der heutigen Sculptur in Italien
und reiht sich würdig den Namen Ar-
gent i , Pietro Magn i , Cort i und
Mig l i o re t t i an.
QoiQniy ü'H.rti itäUans. (Mlano, Vbns«i»
e> Vörona L.iP2moüti Okryano, 40.) .^i^ Qo
VII (4834), 9. 84; - ^uuo XI (1858),
I>. N9. — ^.Ibuiu, Nsxosi-ioua äi bsils
arti in Awano eä »Itrs oitt» ä'Ita.Iia ( l^i<
lauo 0. 02U2äs1U, 4«.) .^uno XI (1347),
V. 66; — H.nu.0 XV (t883), y. l^40. —
1^» I'si 'LOvOi'au^» (Turiner poli«
tisches Blatt), l864. Nr. l757, im «H.epsn.
äios": „8oliltu,ra". — I^'Opiii ioQ«^
1864, Nr. 26l. im ^pVonäios". — I.o
Non i t 6 nr (pari», Vol.) l86t, Nr. 285.
im Feuilleton: ^Lxi>0Liti0Q äo ^loronos".
Strebinger, Mathias (geb. zu Wei-
kersdorf in Niederösterreich 17. Jänner
4807). Sohn eines Weinbauers. Nach-
dem er Singen und Violinspielen in
Baden und Wien erlernt hatte, spielte er
zunächst in letzterer Stadt an einem Thea»
ter>Orchester und ging dann nach Preß-
bürg. wo er im Alter von zwölf Jahren
zum ersten Male in einem Concerte auf-
trat. 4820 wurde er ein Schüler hell«
meSberger's und zwei Jahre später
Violinspieler im Burgtheater. Orchester.
AlS er daselbst zuweilen Mayseder in
Solopartien supplirte, begann sein Ruf,
so baß er großen Erfolg in Concerten
erzielte. Dabei versäumte er nicht, beim
Capellmeifter Drechsler noch Unter»
richt in der Komposition zu nehmen. Am
24. October 1843. aber nicht schon t834,
wie es bei Schllldebach heißt, wurde
er als Violinist bleibend in der Hof-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Volume 39
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stifft-Streel
- Volume
- 39
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 400
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon