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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
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Page - 69 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Volume 40

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Ströhl. 69 Ströhl fen. Nachdem er im Jahre 1870 die Maturitätsprüfung abgelegt hatte, ging er tauf die Ferialzeit als Hofmeister in das hauS des Grafen Taxis in Tirol, worauf er zur Fortsetzung seiner Stu- dien daS Wiener Polytechnicum besuchte. Die kleinen Ersparnisse, die er dahin mitgebracht hatte, waren aber bald auf« gezehrt. Die alte, nur schwer gebannte Noth stellte sich von Neuem ein. Es kamen Tage der bittersten Bedrängniß, und er muhte Alles aufbieten, um nur nicht zu verhungern. Da begann er Allerlei. er schrieb komische Geschichten für ein Wiener Blatt („Die Donaumre"), malte Bilder für Musterbücher u. s. w. Auch verschaffte ihm sein Talent für komische Darstellungen Zutritt in eini- gen Familien, wo er fich überdies durch sein gefälliges Wesen sehr beliebt machte. Auf die Solovortrage, die er daselbst gehalten, reducirt sich übrigens die in einem Wiener Blatte über ihn gebrachte Noti;. daß er Schauspieler gewesen sei. Nun wagte er den Ver» such, in der k. k. Akademie der bilden» den Künste sich fortzubilden, aber aus ihren Sälen vertrieb ihn nur zu bald der Kampf um den täglichen Erwerb. Wie früher die technischen Studien, so muhte er jetzt die Kunst seiner Noth zum Opfer bringen. Da sann er denn ernstlich darüber nach. etwas zu unter» nehmen, um sein Dasein auf die Dauer zu fristen, denn ein Leben wie das bis« herige, von der Hand in den Mund. hatte er nicht länger ertragen können. Um diese Zeit wurde in Wien das „I l lu. strirte Familienjournal" gegründet, und er trat als Mitarbeiter in dasselbe ein, um es in illustrativer und belletristischer Richtung mit Arbeiten zu versorgen. Gewann er schon hierdurch sein tag- licheS Brod, so sollte sich bald darauf seine Lage noch besser gestalten. Ein Bildercyclus „Neber das Hundeasyl", welches er dem Wiener Wihblatte „Der Floh" zugeschickt hatte, gefiel und die Redaction engagirte den jungen Kunst» ler mit einem Monatsgehalt von zwei- hundert Gulden. Nun fehlte eS nicht an Arbeit, um das Wie, wie er selbst eingesteht, kümmerte er sich damals wenig, es blieb ihm auch bei einem Unternehmen, welches auf die Woche berechnet war. gar nicht Zeit. den Ge. stalten seines Witzes und HumorS wei» tere Aufmerksamkeit zu widmen. Kaum entstanden, wurden sie in Holz geschnit^ ten und abgedruckt. Aber sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Der gesunde Hu. mor. die Schalkhaftigkeit, die aus sei> nen Figuren hervorguckte, gefielen. Durch den bald darauf hereingebro» chenen Krach wurde er in seiner Ent» Wicklung nach dieser Richtung gestört. Nach der Katastrophe fand sein Enga« gcment bei dem „Floh" ein Ende. Nun erst verlegte er fich auf daS regel» mäßige Kunststudium und trat in die Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums, in welcher er Schüler deS tüchtigen Professors I a u f b e r g er ^Band XIV, S. 220) wurde. Diesem Meister verdankt er seine eigentliche künstlerische Ausbildung. Nun fand er als Iehramts.Candidat für das Zeichen, fach Beschäftigung, arbeitete aber zu. gleich auch für verschiedene Wiener Blätter, wodurch er als Illustrator immer bekannter wurde. Denn er zeicb> nete damals eben Alles, Porträts, Land- scdaftm, Architectur u. s. w. Im Jahre l873 oder 4874 zeichnete ei fur das Witzblatt „Die Bombe" einen Cyclus von Schwarzbildern, „Schwoarzker. M l n " betitelt — etliche Bilder tra- gen auch die Ueberschrift: „Schnada.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Streeruwitz-Suszncki
Volume
40
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1880
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
394
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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