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Stro^ski 87 Strohski
folgende Schulausgaben zu Stande:
d. i. Geographie für die polnische Iu«
gend (Lemberg 1848.8".). dann „'Mxis?
6.1a HL^tku. kia.3 uiis^^oli ^ 062213^0-
d. i. Iesestücke zum Gebrauche der unteren
Classen an den k. k. Gymnasien. Ueber»
dies redigirte er noch die Manuskripte zu
dreiBändender literarhistorischen Samm»
lung, welche eine Chrestomathie von Pro»
ben der ältesten polnischen Sprachdenk-
mäler bilden. Diese letzte äußerst schätz-
bare und gediegene Arbeit erhielt auch
die Approbation des Ministeriums, ob
sie aber gedruckt worden, ist dem Her«
ausgeber nicht bekannt. Auf die vorge-
nannten Arbeiten und eine größere philo»
sophische Abhandlung in dem von Doc-
tor To maschek um die Mitte der Vier«
ziger»Iahle herausgegebenen Kalender,
den man nach dem von dem StaatSrathe
von Herrmann in München im Jahre
4842 ins Leben gerufenen Kalender ein«
gerichtet und in Wien zur Verbreitung
gemeinnütziger Kenntnisse in den söge»
nannten gebildeten Classen herausge»
geben, beschränkt sich die ganze schrift.
stellerische Thätigkeit Stroi iski 's. Ob
sich in dessen Nachlasse noch etwas ge»
funden, weiß Herausgeber nicht, doch
möchte er es sehr bezweifeln, da dem
Gelehrten die schwere Sorge, die ihm
sein einziger ungerathenerSohn bereitete,
nicht jene Ruhe mehr ließ, die zum
Schaffen auf philosophischem Gebiete,
und nur auf diesem beschäftigte sich
St ro i isk i fortwährend geistig, unent«
behrlich erscheint. Zur Zeit, als derselbe
noch Professor der Philosophie war,
hatte er seine Vortrage wohl vollständig
ausgearbeitet, ober nie drucken lassen;
doch hielt nach diesen Schriften einer
seiner Nachfolger, Professor Dr. Nicolaus Lipiüski . von 1849—l866Vorlesun.
gen an der Lemberger Hochschule. Die
letzten Lebensjahre verlebte der edle
Gelehrte in Krakau, sich ganz seinem
bibliothekarischen Dienste hingebend, in
welchem er die Traditionen seines be>
rühmten Vorgangers Or. MuczkowSki
zu erhalten bemüht war. Nur einmal
noch sollte Herausgeber seinen unvergeß«
lichen einstigen Vorsteher wkderseh'en. An
einer österreichischen Bibliothek war gegen
deren Dicector von einem Untergebenen
desselben eine niederträchtige Dcnun-
ciation gemacht worden, welche durch
ihren zum Theile verleumderischen Cha»
rakter die Untersuchung dieser an sick
heiklen Angelegenheit sehr erschwerte.
Um dieselbe zu führen, wußte man keinen
tauglicheren Mann als Stroöski. 'der
wohl. aber mit sichtlichem Widerstreben,
diese Mission, die er kc»um ablehnen
konnte, übernahm und so mit feinem
Tacte auch erledigte. Als den Edlen die
Reise an den Untersuchungsort- durch
Wien führte, suchte er seinen einstigen
Hilfsbeamten sofort auf. Nack seiner
Rückkehr theilte er mir das im Ganzen
nach seinem Wunsche ausgefallene Resul.
tat der Untersuchung mit, und wir schie.
den — fürs Leben. Ueber den schweren
Kummer, der sein Herz drückte, verlor
er nicht eine Sylbe, ich erfuhr sein Herz-
leid später von dritter, aber zuverlässiger
Seite mit den Worten: „ Im Jahre 186»
starb S. in Krakau aus Gram über fei-
nen mkßrathenen Sohn". Er war eine
Persönlichkeit, wie sie im Leben nur ein-
mal vorkommt. Sein ungemein mildes und
zum Herzen sprechendes Gesicht war schon
frühzeitig ohm anderen Grund, als den
der physischen Anlage von schneeweißen
Haaren eingerahmt, was demselben, ohne
es gerade älter zu machen, doch einen
eigenthümlichen, ja liedlichen Ausdruck
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon