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Strucker Strucker
Paffe als dringend nothwendig sich er»
wies und Feldmarschall-Lieutenanl Ba«
ron Hi l ie r . Militär-Commandant in
Tirol, am K. December einige schwacbe
Militär.Abtheilungen von Innsbruck in
den Paß Strub beorderte. Noch am
12. December wurden die salzburgischen
Pässe durch ein Aufgebot von Landes»
schützen beseht und Jacob Strucker
als früherer Soldat zu ihrem Anführer
erwählt. Da er den Botenbühl als eine
geeignete Vertheidigungsstellung er»
kannte, ließ er die Straße von Reichen»
hall dahin abgraben und mit Verhauen
versehen. Am 13. December rückten
zwei Saalfeldner Compagnien in die
Stellung vor und erwählten einstimmig
Jacob Strucker zu ihrem Haupt»
mann und Vorposten - Commandanten.
Indessen war der Pfleger von 3ofer
Franz Anton Berthold Freiherr von
Sonnenberg Md. XXXV, S. 314^
als salzburgischer Ober > Commandant
mit der Organisation und Verpflegung
der ^andesvertheidigung auf das eifrigste
beschäftigt. Als am 18. kleinere Ge-
fechte mit dem Femde begannen, kamen,
von Feldmarsckaü > Iieutenanr Hi l le r
geschickt, ein paar Abtheilungen kaiser-
licher Truppen zur Verstärkung der 3an»
desvertheldiger. Am 24. fand wieder
ein Vorposten» Gefecht statt, aber erst
am 24. December Früh 8 Uhr erfolgte
der Hauptangriff. I n drei Colonnen.
in dcr Starke von dritthalbtausend
Mann aller Waffengattungen, griff der
Feind den von Strucker befehligten
Vorposten an; bis halb fünf Uhr Nach»
mittag dauerte der Kampf, worauf der
Feind ohne Erfolg sich zurückzog. Die
Tiroler hatten die Flügel der Aufstel-
lung, Strucker mit seinen Salzburger
Schützen daS Centrum vertheidigt. Auck
alle weiteren Versuche des Feindes blie- ben erfolglos, bis ihm der Waffenstill-
stand am 3l. December die Felsenpfor-
ten öffnete. Vier Jahre später. 1804,
wurde mit besonderem Schreiben deS
tirolischen Landeshauptmanns Paris
Grafen Wolkenstein, ääo. 4. Sep.
tember. Strucker dafür, „daß er sich
im Jahre 1800 um das höchste und
vaterländische Wohl verdient gemacht",
die große silberne Iandschafts »Ehren»
Medaille mit dem Bande zuerkannt. An
den Kämpfen des Jahres 1805 nahm
er keinen Antheil. Als aber 1808 die
Vorbereitungen zu dem großartigen
Kampfe des folgenden Jahres getroffen
wurden, ernannte ihn Erzherzog I o»
hann zum Hauptmann der 2. Saal»
feldner Compagnie des 4. salzburgiscken
Landwehr«Bataillons, welches stck bei
der Vertheidigung des Paffes Lueg
rühmlichst auSzcicknete. Nach Auflosung
dieses Bataillons in Folge des Rück-
zuges am 20. Mai 1809 begab sich
Strucker nach Tirol, um dort dcr
Sacke des Vaterlandes zu dienen. Am
10. Juli 1809 wurde er zum Comman»
danten des PongauS ernannt. Aber die
von dem Vorposten-Eommandanten deS
Passes Lueg am 24. Juli zu Golling
abgeschlossene Kapitulation benahm ihm
jede weitere Gelegenheit zur Action, .
denn der Feind rückte nun zur Besitz-
ergreifung des Landes von allen Seiten
ein. Strucker suchte in seiner Ge»
burtsstälte, im sungau, ein Asyl. Als
dann Tirol im August zum Ausstände
sich erhob, leitete er, wieder zum Com«
Mandanten im Pongau ernannt. die
Vertheidigungsanstalten «ein und be-
fand sich am 15. September, nachdem
H a s p i n g e r mit den Tirolec und
Salzburger Schützen nach Werfen vor«
gerückt war. zu St. Johann irn Pon«
gau, wo er das Kommando der Re«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon