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Siubenberg, Caspar 126 Stukenöerg, Felix
Bald darauf wollte der Erzbischof dem
Dompropste den diesem gebĂĽhrenden Vov
rang vor dem Bischof von Chiemsee neh>
men. Darüber kam es am 27. März 1478
während der Procession zu offenem Scan
dal. EntrĂĽstet legte der Dompropst S tu
b e n b e r g Inful und Handschuhe ab,
beschwerte sich laut ĂĽber das ihm zugefĂĽgte
Unrecht und verlieĂź die Procesfion, sich so>
fort zu Pferd an das kaiserliche Hoslager
begedend. wo er dem Herrscher selbst seine
Sacke vortrug. Dieser lud nun den (Z
bischof vor sich. Als aber Bernhard nicht
Folge leistete, sondern erst als Abgesandter des
Herzogs Ludwig von Vayern in Sachen
des TĂĽrkenkrieges in Linz erschien, wo der
Kaiser eben Hof ielt. lieĂź derselbe die TĂĽr.
kensache fallen und brachte den Streit des
Erzbischofs mit dessen Dompropst zur
Sprache. wobei er jenen an dessen vor
mehreren Jahren ausgesprochenen Wunsch,
das Erzbisthum abzutreten, erinnerte. Zu«
gleich bemerkte derKaiser, daß durch dieResig»
nation des Erzbifchofs nicht nur alle Hän-
del, sondern auch die mit diesen für den«
selben verbundenen VerdrieĂźlichkeiten am
einfachsten beigelegt wĂĽrden. Dem Kaiser
aber lan sehr daran, die Sache in dieser
Weise beizulegen, da er längst im Sinne
hatte, seinen GĂĽnstling den Vrzbischof von
Gran Johannes P e k e n f c h l a g e r , der
'sich vom Hofe des Königs M a t h i a s
C o r v i n u s mit vielen Schätzen und
Kleinodien zu ihm geflüchtet. auf den erz«
bischöflichen Stuhl von Salzburg zu erhe«
ben. Schon war die Lache im besten Zuge,
als des Erzdischofs heftigster Gegner, Propst
Caspar , welcher, seit er wider jenen
brim Kaiser Klage gefĂĽhrt, als dessen Rath
am Hoflager sich aufgehalten, eines plötz»
lichen TodeS starb. Nun wollte Bern .
bard, welchem der an Caspars Stelle
zum Dompropste gewählte Christoph Cbron
eifrig ergeben war, auch von einer Resig<
nation weiter nichts wissen und regierte
noch bis 1782. In diesem Jahre endlich
entsagte er doch und lebte nun bis !487 zu
Titmanina., wo er an einem Lchlagflusse
starb. Gauner (Judas ThaddäuS). Cdro.
nit von Salzburg (Salzburg 1798, Franz
Xaver Duyle. »".) Seite 134—l6l in der
„Geschichte des Erzbischofs B e r n h a r d
von Robr ) . — ^ Caspar (gest. 1524).
Von der Linie Wurmoerg. Ein Sohn des
H ans S t u b r nb e rg l^S. 131. Nr. 22). der durch seine Ehe mit Ma r tha , einer
Tochter des Mathias Baumkircher. in
die Verwicklungen seinrs Schwiegervaters
mit dem Kaiser hineingelissen und durch den
Verlust mehrerer Besitzungen an seinem
Vermögen stark geschädigt wurde. Caspar
befand sich 1319 als AllsschuĂźmitglied d?r
steierischen Stände bei der Huldigung, welche
dieselben Kaiser Kar l V. und dessen Bru-
der Erzherzog F e r d i n a n d darbrachten.
Er vermalte sich zweimal, zuerst mit Var>
bura von Vänffzj, dann mit Anna vonAuers»
perg. Aus der ersten Ehe hatte er nur zwei
Töchter, von denen eine den Schleier nahm.
Der erstgeborene Sohn Franz aus der
zweiten Ehe pflanzte das Geschlecht fort.
— 3. Christian (I.) (gest. 29. Jänner
1744). Vom K ap fe n ber g er Ast. Der
jĂĽngste Sohn Franz Georgs und Ma.
r i a K a t h a r i n a s geborenen Gräfin
R i n d s m a u l . Am 23. April 1713 zu
Gratz in den deutschen Rittrr«Orden auf,
geschworen, wurde er später Comthur zu
Friesach. Im Dienste der kaiserlichen Armee
focht er wahrend oer Krieae in Italien, Un-
garn und im deutschen Neiche. Am 5. Mai
1723 wurde er kaiserlich innerösteireickischer
Kriegsrath, wirklicher Oberst und Comman«
dant zu Ivanic, einer befestigten Stadt in
der croatischen Militärgrenze, 1732 General
und Commandant von Gratz, wo er zwölf
Jahre später starb. — 6. Grasmus (gest,
vor dem Juli 1466). Vom Kapfenberger
Ast. Ein Sohn des Hans (III.) Stu«
benberg und der Anna von Perneckh.
El- erhielt 1463 bei der Erdtheilung zwi.
schen seinen Brüdern Thomas und Wolf»
gang Lichtenstein und Frauenbutg, von
welchen er ersteres 1465 an den Kaiser
verkaufte. Auf dem Ieidnitzer Landtage von
l462 wurde er angesichts der inneren Un.
ruhen zum ständischen Feldhauptmann für
Obersteier mit 200 Pfund Pfennige Iahtes»
geld ernannt. Er blieb unvermält. l^Bei»
träge zur Kunde steiermärkischer Geschichte.
Quellen. Bd. X I , S. 37). — 7. Fett?
(geb. 13. October 1748. gest. zwischen 1824
und 1833). Von dem noch blĂĽhenden Zweige
des Kapfenberger Astes. Ein Sohn des
in zwei Ehen mit 28 Kindern gesegneten
Grafen Leopold aus dessen erster Ehe
mit A n n a B a r b a r a , einer geborenen
St rasso ldo . Gleich seinem älteren Bru»
der Joseph schlug auch er die geistliche
Laufbahn ein ,- er wurde 1790 Weihbischof in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon