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Stül) 161 Stül)
einen geachteten Namen erwarben (siebe
deren Lebensskizzen Bd. XXVIII , S. 288
und 290). Auch kam er als sehrer in
das Haus des Regierungsrathes von
Har tmann, mit deffen Kindern er sein
Leben hindurch im engsten Freundschafts»
bunde verblieb. Einer der Söhne feierte
alS KreiSgerichtSprasioent zu Graz sein
Jubiläum; Hartmann's Schwester
Anna aber wurde die Gattin des Gra<
fen Anton Revertera und Mutter deS
als Diplomat seinerzeit vielgenannten
Grafen Friedrich Md.XXV, S. 38^.
Als Iodocus nun einen Lebensberuf
erwählen mußte, richtete er seine Blicke
zunächst auf das philologische Institut
in München, das damals unter
Thiersch seine Glanzzeit hatte. Der
Tod diesesGelehrten entschied Stülzens
Geschick, der Plan, Philologie zu stu-
diren, wurde aufgegeben, und Ende deS
Schuljahres 4820 fragte I o d o c u S
bei dem Probste von St< Florian Michael
Z ieg le r um seine Aufnahme in das
Chorherrenstift an. Diese erfolgte, am
4. October 1820 wurde er eingekleidet.
Ungeachtet seiner Eigenart, welche seine
StiftScollegen anfangs nicht besonders
anmuthete, gewann er doch bald das
Herz des Prälaten und seiner Mit»
drüder. Am 21. Mai 1823 legte er die
OrdenSprofeß ab. am 19. August 1824
erhielt er die Priesterweihe und drei Tage
spater las er die erste heilige Meffe. Zu»
nächst wurde er Cooperator des Haus-
Pfarrers und als solcher zugleick Caplan
der Stiftspfarrei. Wenige Wochen da»
nach erhielt er den Auftrag. daS durch»
aus vernachlässigte Stiftsarchiv zu
ordnen. Er unterzog sich dieser schwie-
rigen Aufgabe, mit welcher er einerseits
den Grund legte zu seinen historischen
Forschungen, die ihm den Ruhm eines dererseits aber zu einem körperlichen
Leiden, für dessen Erleichterung er bis
an sein Lebensende Hilfe in den Badern
Gasteins suchen mußte. Bald wurde der
berühmte Florianer. Cavitular Franz
Kurz ^Bd. XIII, S. 421) auf seinen
jüngeren Collegen aufmerksam. waS für
diesen nicht ohne bildenden Einfluß blieb.
Und als im Jahre 1828 Domherr I . G.
S te l zhammer >M. XXXVIII ,
S. 193^ die Herausgabe der „Kirch-
lichen Topographie Oesterreichs" unter«
nahm. erging auch an ihn die Einladung
zur Mitarbeiterschaft. Indessen beschäftigte
er fick, einem Wunsche des CapitularS
Franz Kurz nachkommend, mit einer
Bearbeitung der Geschichte des Kaisers
Max I.) zu welchem Zweck er mit
Bewilligung des Prälaten im Sommer
1829 die Wiener Archive durchforschte.
Aber ohne etwaS NennenswerlheS da»
selbst geleistet zu haben, verfiel er in
schwere Krankheit, die ihn zwang, unver»
richteter Dinge ins Stift zurückzukehren.
Die folgenden Jahre vergingen ihm
unter Erfüllung seiner geistlichen Beruft"
pflichten, unter Forschungen, deren Er»
gebnisse auf S. 168 in der Uebersicht
seiner wissenschaftlichen Arbeiten oekannr
gegeben werden sollen, und unter kleinen
Reisen, die er theils zur Pftege seiner
durch diese gelehrten Werke gestörten
Gesundheit, theils zur Erholung machte.
So besuchte er im Jahre 1833 zum ersten
Male München, wo er mehrere Tage in
Gesellschaft von Männern, wie Eber»
ha rd . Gör res Vater, Hohen»
r ieder , Ringseis. Schallham-
mer verlebte; im Spätherbst 1837 zog
er nach Kloster Wilhering und sichtete
daselbst das ganz vernachlässigte ebenso
reichhaltige, als für die Landesgeschichte
kostbare Archiv, womit er über ein halbes
Jahr
zubrachte.gründlichen
Gelehrten einbrachten,
v. Wurzbach, biogr, Lerikon. XI..sGedt. lO. Nov 1879.) Inzwischen hatten seine
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon