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Sudario 237 Subariä
wurde. Im Jahre 1823 Lieutenant bei
Erzherzog Franz Karl-Infanterie Nr. 52,
rückte er im Regimente stufenweise bis
zum Hauptmann vor und trat im Jahre
4342 al5 Major in den Ruhestand, in
welchem er, 70 Jahre alt, zu Verona
starb. M i l an S ub a riä begann seine
Studien in der Realschule zu Gratz.
kam dann in das Cadeten« Institut zu
Marburg und aus diesem am l. De«
cember 1839 in die Wiener-Neustädter
Militärakademie, aus welcher er aber
bereits am 6. Jänner 1860 wieder ent-
lassen wurde. Nun wollte er sich durch
Selbstunterricht weiter bilden, begann
auch die Classiker, verschiedene historische
und geographische Werke zu lesen, aber,
gestatteten es die Verhaltnisse der Eltern
nicht, oder waren andere Motive maß-
gebend, diese Selbstbildungsära nahm
ein baldiges Ende. da er, dem Willen des
Vaters folgend, als Caoec in das In»
fanterie.Regiment Wimpffen Nr. 22 ein<
trat, in welchem er sechs oder sieben
Jahre diente. Ungeachtet mehrfacher
Disziplinarstrafen brachte er es doch zum
manipulirenden Feldwebel. Im Jahre
1866 bekam das Regiment Marschordre
nach Italien. I n Venetien angelangt,
erhielt er Nachricht, daß er zum Officier
befördert sei. Ueber diese Beförderung
nichts weniger als erfreut, da er eine
Verantwortlichkeit für Ansichten, die er
nicht theilte, nimmermehr übernehmen
wollte, beschloß er, das Regiment heimlich
zu verlassen, und da er das zur An»
fchaffung von Civilkleidern erforderliche
Geld nicht hatte, nahm er eine kleine,
von einem Kameraden ihm übergebene
Summe mit, von welcher er den Ankauf
des nöthigen Gewandes bestritt. Er
erreichte auf der Flucht den Gardasee,
welchen er überschwimmen wollte, wurde
aber entdeckt und als er bereits zwei
o. Wurzbach. biogr. Lexikon. XI.. lGedr. Stunden im Waffer und völlig erschöpft
war, von dem ihn verfolgenden österrei.
chischen Boote erreicht und gezwungen,
es zu besteigen. Anfänglich ward er als
Spion, später als Deserteur behandelt.
Um der sicheren Strafe zu entgehen,
machte er einen Selbstmordversuch, indem
er stch mehrere Stiche versetzte, die jedoch
nicht tödtlich waren. Er kam in das
Spital von Peschiera, wo der Anblick
der im Kampfe schwer verwundeten Sol-
daten seinen Haß gegen den Soldaten-
stand nur noch steigerte. Nachdem er
seine Strafe abgebüßt hatte, wulde er
im Jahre l867 in Triest superarbitrirt.
Nunmehr frei, griff er seinen ursprüng-
lichen Plan, sich selbst zu bilden, wieder
auf. Er begab sich zu seiner in Gratz
lebenden, mittlerweile Witwe gewordenen
Mutter und widmete sich ernstlich dem
Studium der Geschichte, der Staats-
Wissenschaften, mit Vorliebe aber jenem
der Philosophie, in welchem ihn vor
Allem die philosophischen Systeme
Kant's und Schopenhauer's, dann
die religiösen Systeme, sowie in der Ge«
schichte No treck anzogen. Ohne ent.
sprechende Vorbildung schlang er Alles
unvermittelt, regellos und wohl auch
unverstanden hinab. Sich selbst über»
schätzend, durch sein Vorleben und na«
mentlich seine Verurtheilung wegen De>
sertion und Veruntreuung in seiner Ehre
gebrandmarkt und an seinem Fortkommen
doch mehr oder minder behindert, suchte
er nach einem Auswege, auf welchem die
erwähnten Bedenken entfielen. Die poli-
tischen Verhaltnisse sollten ihm uner«
warteter Weise über Alles hinweghelfen.
ES begann sich nämlich unter den freieren
Zustanden in Oesterreich vornehmlich das
Vereinswesen in ungeahntem Maße zu
entwickeln, und so wendete er sich mit
Begeisterung den Agitationen der Ar»
23, Lrc. l879.) 1?
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon