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Subbotiä 260 Subbotiä
vielleicht die gar Manchem unliebsame
Verfassung zu beseitigen, man hat es
nicht gethan und somit sich auch nicht er.
niedrigt. Die Strophen aber, welche
ihm der „Floh" ^869 Nr. 11) indem
Gedichte „ M i l a n S u b a r i 6 der
Rothe" widmet, unterscheiden sich wohl
in der Tendenz, aber nicht im Charakter
von der Partei, welche sie verurtheilen,
und sind eben eine Entehrung der
Poesie.
Neues Wiener Tagblat t 1868, Nr. 3l3:
„Milan Subariä"; Nr. 318: „Volksauf.
klärung beim Bier". — Tages«Presse
(Wiener politisches Blatt) 1870. Nr. 90:
„Ende des Milan Subariä'>; Nr. Nl):
„Enthüllungen über den Ardeiteragitator
2udariä".
Subbotio auch Subotic, Johann
(serbischer Poet, geb. zu Dobrincze
in Syrmien in der serbischen Wojwod«
schaft am 11. Februar 1817). Nach dem
Besuch der Schulen zu Karlowitz in der
Militargienze, zu Szegedin und Pesth
widmete er sich in letzterer Stadt dem
Studium der Rechtswissenschaften, wo
er 1836 auch die Doctorwürde der Phi»
losophie, 1839 jene der Rechte erlangte
und 1841 Advocat wurde. 1842 trat
er als Censor in den Staatsdienst und
gründete die literarische Zeitschrift ,,^/s-
to/)2s", d. i. Jahrbuch, welche bis 1832
zu Pesth bestand. I n den von ihm
herausgegebenen 32 Heften brachte er
eine Fülle von trefflichen, theils eigenen,
theils fremden Aufsätzen, welche dieses
Jahrbuch zu einer der besten Erscheinun-
gen der serbischen Literatur stempeln. Um
die Mitte der Fünfziger - Jahre über»
siedelte er von Pesth nach Agram, wo er
1362 zum Septemvir in der croatischen
Septemviraltafel ernannt wurde. Als
Abgeordneter in den croatischen Land"
lag entsendet, zahlte er daselbst bald zu den entschiedensten und rücksichlslosesten
Vertretern der nationalen Sache und
der für die Unverbrüchlichkeit der histo-
rischen Rechte des sogenannten drei-
einigen Königreiches begeisterten Partei.
Im Jahre 1867 betheiligte er sich auch
an der vielbesprochenen Wallfahrt nach
dem heiligen Moskau, wo er vor dem
panslavischen Götzen sein demüthigeS
politisches Glaubensbekenntniß ablegte,
für welche an seinem großen Stamm»
Vaterland begangene Felonie er nach
seiner Rückkehr von der Septemvirwürde
enthoben ward. Nun ließ er sich in
Efseg als Advocat nieder. Er wurde
auch von dieser Stadt in den croatischen
Landtag und dann zum weltlichen Aus»
schußmitglied deS nationalen Kirchen,
congrefses gewählt. Bei der St. Io«
hannesfeier in Moskau wie in Prag
glänzte er als besonders begabter Redner,
und seine damals in den öechischen Blät.
tern veröffentlichte schwungvolle Hymne
auf die Hauptstadt Böhmens erregtein
literarischen Kreisen einige Aufmerksam»
keit. I m Jahre 1869 erschien er auch
auf dem serbischen Congreß zu Karlowitz,
wo er als Führer der gegen den cleri»
calen Anhang des Patriarchen Maschie-
revics ^Bd. XVI I , S. 81) auftreten-
den Parlei neben Dr. Mi le t ic hervor»
ragte. Nochmals machte er sich politisch
bemerkbar, als am 2. September 1877,
zu Rima in der Nähe von Mitrowitz das
großserbische türkenfeindliche Mee»
ting abgehalten wurde, eine natürliche
Folge der zahlreichen türkensreundlichen
Meetings, welche damals in Ungarn statt«
fanden. An zehn« bis fünfzehn Taufend
Menschen hatten sich in der kleinen Stadt
versammelt. Als Präses des Meetings
fungirte Dr. Subbo t iä , dessen Umsicht
es zu verdanken, daß ungeachtet der
gereizten Stimmung und deS mehr als
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon