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ging tadellos von Statten, und das
Staunen ĂĽber den jungen Componisten
war kein geringes. Der Prager Dom
custos Dr. Wenzel Pessina ^Bd. XXI I
S. 34^, welcher das Hochamt celebrirt
batte, war von der Weihe der Compo
sition so ergriffen, daĂź er den Knaben
bat, auch zu der bevorstehenden Secun>
dizfeier in Prag eine neue Messe zu com>
poniren. So entwickelte sich der Knabe
allmälig zum Jüngling und machte in
der Tonkunst immer glänzendere Fort
schritte. Im Jahre 1368 trat er mit
Kompositionen einiger Lieder von He in
rich Heine und Hoffmann von F a l>
lerS leben (sie folgen weiter unten)
zum ersten Male vor das Publicum.
Nachdem er den CurS im 3ö wenburg'
schen Convicte beendet hatte, wurde er
zunächst Mitglied des akademischen
Gesangvereins, später deffen Vice-Chor»
meister. nahm darauf die Stelle eines
Gesanglehrers in Teichen an, kehrte aber
bald wieder nach Wien zurĂĽck, wo er
dann als Solo'Correpelitor im k. k.
Hofoperntheater Anstellung fand. Mitte
Jänner 4873 trat er im Riesensaale des
neuen Musikvereines als Dirigent seiner
eigenen Kompositionen auf, welcke wir,
da sie unseren TonkĂĽnstler schon in den
Titeln charakterisirön. nack denselben hier
anfĂĽhren. Es waren die OuvertĂĽre zu
einer großen Oper, Namens „Ilse", ein
dreistimmiger Frauenchor mit Orchester,
„Aus alten Märchen", „Waldfraulein"
von Zedlitz. dramatische Scene fĂĽr Solo,
Chor und Orchester, und ein Chorwerk:
„Die Seeschlacht von 3epanto", Gedicht
von Hermann 3 in gg. Zwischen diesen
großen Nummern trug der Sänger
Kraus kleine Lieder von Sucher vor.
Im Jahre 1874 finden wir den jungen
Componisten als Orchester»Director, und
zwar als den ersten der unter Hase» m a n n's Leitung neueröffneten Komi-
schen Oper in Wien. Im Druck sind von
dem jungen Componisten bisher nur
Lieder erschienen, von denen hier eine
Uebersicht folgt: „Leid und Viebe. Weder-
rqrln5 fär eine Zingstimme" (Wien 1868,
Weffely); Nr. 4: „Nachts" (Heine); —
Nr. 2: „ Du liebst mich nicht"; — Nr. 3 :
„Am Glänze deines Angesichtes"; —
Nr. 4: ,Die blaue unendliche See" (Nr. 2.
3, 4) von Hof fmann von Fal lers«
leben; — „Uieder nnb Gesänge. Für eine
Singztimme mit PillnMrte (Wien 1876,
Buchholz und Diebel); Nr. 3: „Die
blauen Räthsel" („Deine weißen Lilien,
fingcr"); — Nr. 6 : „Liebessehnen"
(„Wie die Welten nach der Sonne");
— Nr. 7: „ Im Rosenbusch die Liebe
schlief"; — Nr. 8: „Liebesfrühling"
(«Ich hab den Lenz einmal erwacht");
— Nr. 9: „Am leuchtenden Sommer«
morgen"; — Nr. 40: „Ich hab'dich
geliebet"; — Nr. l l : „Erwachen"
(„Und als ich aufstand früh am Tag");
— Nr. 42: „Du Tropfen Thau, seh ich
dich an" : — Nr. 43: „Schilflied"
(„Auf geheimem Waldespfade"); —
Nr. 14: «Einsamkeit" (Daß ich dein auf
ewig bliebe"); — Nr. 45: „Erwartung"
(,O schöne bunte Vögel"); — Nr. 46:
„Glück" („Wie jauchzt meine Seele");
— Nr. 47: „Wieder werd' ich dich er»
kennen"; — Nr. 48: „Wolle keiner mich
fragen"; — Nr. l9 - „Ich hör' ein
Vögleil, locken"; — Nr. 20: „Die Ein»
same' („Wenn Morgens das.fröhliche
Licht bricht ein"); — Nr. 24: „Wie die
jungen Blüthen leise träumen" ; —
Nr. 24 : „Trost" (,Du liebst mich
nicht"). Vieles, und zwar. wie aus vor-
stehender Skizze erhellt, ungleich Größe-
res bewahrt der junge Componist un«
gedruckt im Pulte. DaS kritische Urtheil
ĂĽber denselben ist noch nicht abgeschlossen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon