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die zweckmäßige Aufstellung Ihres Regi-
ments überlasse ich Ihren eigenen An
sichten". Und t>er Maria Theref^en-Ritter
Oberst Sück ließ diese Worte des
Königs nicht in den Wind gesprochen
sein. Er traf sofort seine Anstalten. Er
rückte unverweilt mit feinem Regiment?
zur Unterstützung der gegen einen stark
überlegenen Feind bei Kulm im heftig«
sten Kampfe begriffenen russischen Garden
vor. Am folgenden Tage. am 30. August,
dem Schlachttage bei Kulm, erhielt er
mit seinem Regimente die Aufstellung
auf dem rechten Flügel des zweiten
Treffens. Und er war es nun, der durch
seine in Oesterreichs Kriegsgeschichte un-
vergessene Reiterattake die zweitägige
Schlacht entscheidend, den Sieg an un-
sere Fahnen heftete. Die Nachtheile des
Terrains, Moräste, Chaufssegräben,
dichtes Gesträuch und zerfallenes Mauer»
werk, ferner das mörderische Feuer der
feindlichen Kartätschen und Granaten,
nichts hinderte ihn. An der Spitze seines
in Colonnen formirten Regiments drang
er durch die vorderen russischen Treffen
mit allem Ungestüm vor und griff die
auS vier Grenadierbataillonen bestehende
französische Rese-rve mit aller Entschie«
denheit an, alles, was ihm und den Sei«
nigen in den Weg kam, zusammen-
hauend, den Rest zersprengend. Sieben
Geschütze wurden bei dieser Attake er»
beutet. Wohl versuchte der Feind immer
wieder sich zu sammeln und, da er im
Ganzen sich nicht mehr formiren konnte,
zu kleineren Massen von halben Com>
pagnien und Zügen sich zusammenzu«
ziehen. Aber S ü ck's Reiter drangen
mit unwiderstehlicher Tapferkeit in diese
Abtheilungen ein. sie zum Theile
niedersäbelnd, zum Theile ausein,
andersprengend. Dieser glänzende Erfolg
der Unseren ermöglichte eS dem preußi- schen Corps des Generals Z i e t h e n,
dessen Artillerie» Caffen« und andere
Wagen auf dem Nollendorfer Berge be»
reits in den Besitz der feindlichen Trup«
pen gefallen waren, denselben sie wieder
zu entreißen, sich selbst von der feind»
lichen Nmgarnung, in die es gerathen
war, frei zu machen, und nun vereint mit
den Unseren den siegreichen Widerstand
gegen die Feinde, die auch bald zur
Flucht sich wendeten, fortzusetzen. Zwei
Tage darauf, in einem Teplitz, 2. Sep»
tember datirten Schreiben, ehrte der
König von Preußen die glänzende
Waffenthat deS Obersten Sück mit den
huldvollsten Worten, und acht Tage
später übersandte er an den Feldmar»
schall Fürsten Schwarzenberg zwei
Kreuze seines Verdienstordens für den
Obersten Sück und den Rittmeister
Leblanc und zwei Militär>Ehrenzeichen
zweiter Classe für die beiden Unterofsi»
ciere Wlasak und Hacker. Außerdem
erhielt daS Regiment von Sr. Majestät
dem Kaiser zwei goldene und vier sil.
berne Tapferkeitsmedaillen und vom
Kaiser von Rußland sechzehn Georgen,
kreuze. Zwei Jahre später trat der durch
die Strapazen der vielen Feldzüge an
seiner Gesundheit stark angegriffene
Oberst aus den Reihen der kaiserlichen
Armee, welche den ausgezeichneten Hel-
den im Alter von 62 Jahren verlor.
Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter«Re-
yimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien
1862, Geitler, gr. 8".) Bd. I: „Cürasfiere
und Dragoner", S. 228—231; Bd. I I I :
„Uhlanen". S. 277. 279 und 280. — Hir-
tenfeld (I.). Der Militär«Maria There.
sien.Orden und seine Mitglieder (Wien 4857,
Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 773 und j?45.
Sükei, .Karl (ungarischer Poe t ,
:b. zu Bukarest in der Walachei im
Jahre 1824. gest. zu Pesth am
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon