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Süßmayer 290 Süßmayer
Aufmunterung des sogenannten Reichstorn
anbaues in unseren Ländern" (Gratz i8l0
Kienreich. 8».). Der Sohn Iosep h A l oi s
von Winklern in dessen „Büchlein über
denkwürdige Steterer" als Dichter und <Z
miker bezeichnet, gab heraus: „Natur.Scenen
und landliche Gemälde. Geschrieben in
Stunden des Gefühls" (Gratz l803. Kien
r.ich, 8«.), und „Chemiich.physikalische Unter
suchung des Rohitscher Sauerbrunnens" (ebd,
1803). — 3. Phi l ipp Sueß (geb. 477l,
gest. in Wien 28. December l»03). zleich
dem obigen Johann M . 2) ein Wiener
Bildhauer, starb wie jener in noch jungen
Jahren. Doch fehlen alle näheren Angaben
über seinen Lebenslauf und Bildungsgang,
sowie über seine Arbeiten.
VÜßmllyer, Franz Xaver (Compo-
ponist, geb. in Steyr 1766. gest.
zu Wien 47. September 1803). Als
seine Geburtsstadt wird bald Steyr.
bald Wien bezeichnet, doch wurde er in
elsterer Stadt geboren. Da er eine
hübsche Stimme besaß und Lust und
Talent zur Musik zeigte, kam er als
Sängerknabe in das Benedictinerstift
Kleinsmünster, welches neben der Pflege
der Wissenschaften zu jener Zeit auch die
Musik nicht vernachlässigte. Er beendete
daselbst die Grammatical» und die Hu»
manitätSclaffen und empfing von Georg
Pasteiwitz Md. XXI, S. 336). über
den wir in Georg Huemer's Schrift
„Die Pflege der Mufik im Stifte Krems«
münster" (l877), Seite 49 u. f. er-
schöpfende und quellenmäßige Aufschlüsse
erhalten, gründlichen theoretischen Un«
tcrricht in der Musik. Schon als Student
ließ er seinem Compositionstalente die
Klügel schießen, und es entstanden bereits
damals die verschiedensten Composltionen
vom einfachen Liede bis zu mehrstim-
migen Gesängen, Symphonien. Messen,
Psalmen. Motetten. Cantaien und sogar
kleinen Singspielen, welche dann auf
dem Stiftstheater zur Aufführung kamen und durch ihren gefälligen, rein melo-
diösen Styl auch Anwerth fanden. Bald
fühlte er aber, daß ihm zur höheren
Ausbildung in der Tonkunst noch gar
Manches fehle, was im Stifte, wo denn
doch der Unterricht in diesem Gegen«
stände immer nur nebensächlich betrieben
wurde, nicht zu erreichen war, und so
begab er sich nach Wien. Dort, wo das
Musikleben selbst in den schlimmsten
Tagen in hohen Wogen stuthet, fand er.
was er suchte und in Sa l ie r i Mand
XXVIII, S.97) bald einen wohlwollen-
den Meister, der ihm überdies Unter«
rickt in der Compofition ertheilte. Zu
gleicher Zeit aber wirkte auch Mozar t
in Wien, dessen Schaffen ihn vor Allem
entzückte, dessen gemüthliches Wesen ihn
so recht anheimelte und an den er sich
auch bald mit solcher Innigkeit anschloß,
daß er dessen unzertrennlicher Gefährte
wurde. Er begleitete den Freund auch
auf dessen letzter Kunstreise nach Prag,
wohin diesen im Sommer 1791 die
Stande zur Compofition der KronungS«
oper für den Kaiser L e o p o l d ein»
geladen hatten. An der Vollendung
dieser Krönungsoper, „I^a OisrnOn^a. äi
I'ito", welche M o z a r t bekanntlich
in der unglaublich kurzen Zeit von nicht
vollen drei Wochen componirte, hatte
Süßmayer nicht geringen Antheil.
Denn ganz mit dem Wesen des Meisters
vertraut, in dessen musikalisches Empfin»
den sozusagen eingeweiht, verstand cr es
wie keiner, waS der TonheroS skizzirte,
auszuführen und nach dessen münd»
lichen Anweisungen zu instrummtiren.
Franz Duffes, in dessen Hause Mo«
zart'S dramatischer .Schwanengesang'
der Vollendung entgegenging, hat eS oft
bezeugt, daß der Meister seinem bewahr»
ten Freunde die Arietten der Seroilia,
des Publins und AnniuS auSschließ«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon