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294 Suida
des ungarischen Abgeordnetenhauses,
Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt)
Er stammt aus Croatien. Zeitgenoß
Ueber seinen Lebensgang ist uns nur so
viel bekannt, daß er bis zum Jahre 186'
als Professor des römischen Rechts an
der königlichen Akademie zu Ngram
wirkte, dann Rath im croatischen Mini
sterium zu Pesth wurde und gegenwartig
als ordentlicher Beisitzer des obersten
Gerichtshofes in Budapesth fungirt. Ge<
meinschaftlich mit Baron Kuscklan gab
er in drei Banden heraus: »K^'s?/ sns'-
d. i. LandtagSschriften des croatischen
Landtages aus dem Jahre 486i. Seine
in croatischer Sprache ausgearbeitete
Darstellung des römischen Rechtes ver>
legte die südslavische Akademie der Wis>
senschaften. 8uhaj gehört zu jener
Partei, welche im engsten Bündnisse mit
Ungarn das einzige Heil ihres croati»
schen Vaterlandes erblickt. Gemäßigt und
besonnen, wurde er unter allen Unionisten
nichtsdestoweniger von der nationalen
Partei hockgehalten und vertrat darum
auch seit dem Jahre 1861 auf den croa»
tischen Landtagen immer die Hauptstadt
Agram. Nach dem Sturze der Schmer.
ling'schen Partei in Croatien wurde er
in Folge feiner gemäßigten Haltung zum
Präsidenten des croatischen Landtages
und in dieser Eigenschaft auch zum Mit»
gliede jener Deputation gewählt, welche
1866 m Pesth mit dem Bischöfe S troß-
mayer sich über den neuen AuSgleich
mit Ungarn berathen sollte, welchen frei-
lich diese mündlichen Berathungen nicht
zu Stande brachten. Im Jahre 1867
fungirte er neuerdings als Präsident deS
croatischen Landtages. Als aber derselbe
darauf aufgelöst und der Dualismus
inaugurirt wurde und endlich nach der
zu Pesth vollzogenen Krönung des unga» rischen Königs die magyarische Partei in
Croatien mit Baron Rauch an der
Spitze ihre ganze Machtvollkommenheit
entfaltete, wurde er in die croatische Hof«
kanzlei und nach deren Auflösung in das
croatische Ministerium nach Pefth berufen.
Bei den nun folgenden AuSgleichsver«
Handlungen zwischen Ungarn und Croa-
tien war er nicht minder als Abgeord-
neter des croatischen Landtages, denn
als Mitglied der croatischen Regnicolar-
Deputation fortwährend thatig. Später
wurde er auch als croatischer Deputirter
in den ungarischen Reichstag gewählt.
3uhaj ist Mitglied der südslavischen
Akademie der Wissenschaften und von
Seiner Majestät seit dem Jahre 1872
mit dem Ritterkreuze des Ieopoldordens
ausgezeichnet.
slovni'k Nkllön?. Ii.6ä2.ktoii Or. I'lHut,
I^ llä. RisFsr s, ^. HIal?, d. i. Conver»
sarions-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad.
Rieger und I . Mal? (Prag l8?2, I . L.
Kober, Ler..80.) Bd. IX, S. l84.
Suida, Franz (Industr iel ler und
Mitg l ied des Abgeordnetenhauses deS
österreichischen ReichSratheS für die Legis»
laturperiode 4873 u. f. I . , geb. zu Prag
4807). Nachdem er das Gymnasium und
die philosophischen Jahrgänge beendet
hatte, studirte er an der Prager Hoch»
schule die Rechte, widmete sich aber 183 l
der Leinen-Industrie. in welcher er heute
zu den hervorragenderen Industriellen
des Kaiserstaates zählt. Er gründete die
erste mechanische Weberei für Leinen mit
englischen Kraftstühlen in Böhmen; er«
richtete die Leinenbleiche im Jahre 1843.
die mechanische Continuobleiche 1360 und
die mechanische Leinenweberei 1867. So
bestehen zur Zeit eine Bleich» und Appre»
turanstalt zu Mohren bei Wekelsdorf,
sowie im Politzer Bezirke eine Leinen-
Md Baumwollenweberei, welche gewebte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon