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Sunftenau, Friedrich 322 Sunftenau, Friedrich
Karl.Uhlanen, je einer halben Fuß» und
Cavallerie-Batterie. Nach angestrengtem
36ssündigen Marsche, den ein furcht'
barer Gewitterregen, dann wieder 28gra
dige Glühhitze ungemein erschwerten
wozu sich noch gänzlicher Mangel an
Lebensmitteln in dem völlig insurgirten
Feindeslande gesellte, kam die Brigade,
welche am 23. Juli 1843 aufgebrochen
war, am 24. Mittags in ganz er»
schöpftem Zustande in Eommacampagna
an. Eine Stunde später marschirten zwei
Bataillons des 37. Infanterie - Re
giments, die Uhlanendivifion und eine
halbe Batterie gegen Custozza ab; ein
Theil des Restes der Brigade blieb zur
Besetzung von Sommacampagna zurück,
ein anderer Theil, nämlich eilf Com<
pagnien des 34. Regiments und das
Deutsch «Banater Bataillon sollten drei
bis vier Stunden spater dem rechten
Flügel der Brigade folgen. Bei der Un«
kenntniß des Weges und dem Mangel
an Boten schlug daS 34. Infanterie.
Regiment statt der Straße nach Cuftozza
jene nach Villafranca ein. Durch diesen
verhängnißvollen Irrthum erfolgte die
verfrühte Begegnung mit dem Feinde.
Denn als man nach Verlust einer halben
Stunde auf dem rechten Wege nach Cu«
stozza angelangt war, sah man in der
Richtung gegen Villafranca bereits von
weitem die aufwirbelnden Staubwolken
der von dort heranmarschirenden feind»
lichen Colonnen, welche Nachmittags
drei Uhr ihre Aufstellung bei Villafranca
verlassen hatten. Es war das an
20—23.000 Mann zählende ArmeecorpS
der Piemontesen. welches König Kar l
Albert persönlich mit seinen beiden
Söhnen, den Herzogen von Genua und
Savoyen, befehligte. Der Rückzug der
Unseren wäre bei so ungenügenden
Kräften und da überdies ein unbedingter Befehl zur Aufnahme eines so ungleichen
Kampfes nicht gegeben war, immerhin
gestattet und auch. wenngleich erschwert
durch das Einschreiten des Feindes,
möglich gewesen. Aber der Anmarsch des
feindlichen Armeecorps gebot Ueber»
legung, denn allem Anscheine nach wollte
der König den Feldmarschall Rad eh ky
auf dessen linker Flanke am Mincio um«
gehen, und dieses Vorhaben zu vorhin«
dern und den Feind im Vorrücken auf«
zuhalten, erschien nun geboten. Aber
ein Regiment und eine halbe Batterie
gegen ein Armee« Co rps von der oben
genannten Stärke! Gunsten au nahm
sofort seine Aufstellung; durchdrungen
von der Wichtigkeit der Aufgabe, die er
vollkommen begriff und als Soldat von
Ehre auch ohne erhaltenen Befehl, nach
seinen Kräften zu lösen für seine Pflicht
erachtete, durchritt er die Reihen feines
Regiments, welches er zum Kampfe an>
feuerte und zur Ausdauer ermähnte, bis
die gehosfte Verstärkung heranrücke. Das
Regiment selbst, das angesichts der glor»
reichen Thaten der Armee unter R a<
dehky noch immer nicht zu einem
directen Gefecht war herangezogen
worden, erfüllte Kampflust, in welcher
es durch die Liebe zum Commandanten,
der es nun zum Angriffe aufforderte, nur
noch heftiger entbrannte. Gunsten au
traf die erforderlichen Dispositionen, ent>
sendete Tirailleurs unter den Haupt«
leuten Dölzer und Weißbar th ,
sowie Abtheilungen mit den Hauptleuten
Weißl und Wi t tmann zur Deckung
der vom Feinde bedrohten Flanken; die
feindliche Kanonade wurde von seinen
drei Geschützen, welche Oberfeuerwerker
H u n n a mit aller Unerschrockenheit
commandirte. ledhaft erwidert. Aber die
Uebermacht deS Feindes an Truppen und
Geschütz entwickelte sich immer drohender
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon