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Sterbejahr i?80 hätte S., als er in seiner
Pfarre zu St. Michael in Bigliana starb,
das seltene Alter von <0l Jahren erreicht.
bi. ^2«.) tamo III. V. 353.)
Sufps, Franz dö Paula v. (Compo.
nist, nach Einigen in Spa la to , nach
Anderen auf einem Schiffe im Adriati.
schen Meere geboren, wahrend der Ueber«
fiedlung feiner Eltern von Cremona nach
genannter Stadt am 48. April 1820).
Sein voller Name lautet nach dem Tauf«
schein: Francesco Ezeckiele Er«
menegi ldoCava l iereSuppä De«
mel l i . Die erste Erziehung erhielt er
im Elternhause. Nach dem Wunsche
seiner Angehörigen — sein Großvater
war Kreishauptmann, sein Oheim Hof»
rath. sein Vater Kreiscommissär — sollte
er sich dem Staatsdienste widmen. AuS
seinem Studienplane blieb aber der Un.
terricht in der Musik ausgeschlossen,.denn
seine Vorliebe für dieselbe und sein Ver«
langen, sich auf einem Instrumente be-
sonders auszubilden, fand bei den Eltern
nicht nur keine Berücksichtigung, sondern
im Gegentheile boten diese alles auf,
ihm jeden Gedanken an Musik aus dem
Sinn zu schlagen. Nun ko:inten sie ihm
wohl den häuslichen Unterricht in seiner
LieblingSkunst vorenthalten, aber nicht
verhindern, daß er als eilfjahriger Knabe
von einem Freunde heimlich daS Flöten»
spiel erlernte. Und als er nack einem
Jahre bei einem Feste im Elternhause
seinen Vater mit einem auf der Flöte
vorgetragenen Ständchen überraschte,
da war der Bann gebrochen, und der
Sohn erhielt einen Mustklehrer, den er
aber bald überflügelte. Er machte so
treffliche Fortschritte, daß er schon im
13. Jahre an daS Studium der Har«
monielehre ging und, nach mannigfachen
o. W urzdach, biogr. Lerikon, XI^. fGedr. Versuchen im Componiren, im Alter von
io Jahren eine von ihm in Musik ge-
sehte Messe in der Franciscanerkirche zu
Zara zur Aufführung brachte. Nun
meinte wohl der Jüngling, sich die
Musik als seinen Lebensberuf erwählen
zu können, aber daS Talent deS jungen
Compositeurs vermochte den Vater nicht
in der Absicht zu beirren, auS seinem
Sohne unter allen Umständen einen
k. k. Beamten zu machen. So mußte der«
selbe egen seine Neigung aus die Uni-
versität Padua, wo er jedoch statt
des Studiums der Philosophie jenes
des Generalbasses unter den sehr ge»
suchten Musiklehrern Cigala und Fe-
rar i psilegte. Aucb soll er gar damals
mit D o n izet t i , der gerade den „Bell-
sar" für Venedig componirte, bekannt
geworden sein und von ihm einigen Un>
terricht in Stimmführung mid Instru«
mentalion erhalten haben. Jedenfalls
wurzelte sich immer tiefer der Gedanke
in seiner Seele ein, die Musik zu
seinem Lebensberufe zu wählen. Durch
den plötzlichen Tod seines Vaters wurde
er aus seinen Plänen herausgerissen. Die
wenig günstigen Permögensvechältnifse
seiner Mutter zwangen diese, nach Wicn
zu übersiedeln, und der achtzehnjährige
Sohn mußte daselbst das Studium der
Medicin beginnen. Den nöthigen Lebens»
unterhalt verschaffte er sich durch Unter,
richtsftunden, die er in der italienischen
Sprache gab. wodurch er es auch er«
möglichte, bei Seyfr ied die Studien
im Generalbaß fortzusetzen. AlS fich ihm
Aussichten boten, die musikalische Lauf«
bahn zu betreten, gab er, da ihm die
Mutter kein Hinderniß in den Weg
legte, daS Studium der Medicin auf
und wirkte zunächst am Iosephstädter
Theater in Wien als provisorischer
CapeUmeister ohne Gage. Von Wien
26. Febr. l88U.) 22
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon