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Suppö 339
Suppö'S Composttionen eine größere
Sorgfalt in der Mache entdecken.
Namentlich that er mit der „Fatinitza"
einen glücklichen Wurf, in welcher Oper
die frische fröhliche Musik nirgends in
Offenbach'schä Frivolität und Bana»
lität ausartet. Sie erfreute sich bald
solcher Beliebtheit, daß sie zahlreiche
Wiederholungen erlebte und selbst aus«
wärts zu voller Geltung kam. So wurde
sie z. B. auf dem Friedrich Wilhelm«
stadter Theater in Berlin über sechzigmal
bei stets vollem Hause gegeben. Supp6
ist als Compositeur ungemein fruchtbar.
Schon 1871, im Jahre seines Iubi-
läumS, belief sich die Zahl seiner Com»
Positionen auf mehr denn 20t) Nummern,
und ist dieselbe jedenfalls bis zur Stunde
um ein Beträchtliches gestiegen. I n
nachstehender Uebersicht hat Heraus»
geber die durch den Druck veröffentlichten
Kompositionen, so weit dies aus den
vorhandenen Katalogen der gedruckten
Musikalien möglich war, zusammen-
gestellt, voraus aber geht ein Verzeichniß
der Opern, Operetten und sonstigen
Stücke, zu welchen Supvs die be»
gleitende Musik geschrieben. Auf Voll«
ständigkeit macht diese Arbeit wohl nicht
Anspruch, aber kein einigermaßen belang«
reiches Werk dürfte darin fehlen und wo
es mir möglich war, fügte ich auch das
Jahr der Aufführung bei und machte
jene. von denen Partituren oder aber
beliebte Nummern darauS im Druck er»
schienen sind, durch Sternchen (") kennt,
lich. Daß Suppö auch vieles, was
noch nicht in den Druck gelangte, ge»
schrieben, bedarf kaum einer besonderen
Erwähnung; namentlich ist dies bei
Compositionen der Fall, welche er jenen
Künfilergesellschaften, denen er als Mit«
glied angehörte, gewidmet hat. So
kennt Herausgeber mehrere Composi- tionen. die Suppö für die Künstler»
gesellschaft: „Die Ritter von der grünen
Insel", welcher derselbe seit ihrem Be«
stände angehört, geliefert hat und die
nicht zu des Meisters schlechtesten Ar«
beiten zählen, aber nie gedruckt wurden,
weil sie Eigenthum der Gesellschaft
sind, in deren nicht uninteressanten
Sammlungen (Musikalien, Kunstblätter,
Chargen und Caricaturen der Mitglie»
der, Autographe) sie aufbewahrt werden.
ES mag aber doch manches darauS auf
Schleichwegen in unberechtigte Hände
gekommen sein, denn Herausgeber hörte
verschiedene dieser Compositionen von
reisenden Tiroler Sängern — unter an«
deren von der bekannten Gesellschaft
Rainer — öffentlich vortragen. Daß
Supps auch in der Kirchenmusik sich
versuchte, bezeugt seine bei Sp ina in
Wien 1877 erschienene Miss» ä>I.rQH.
tio».". Aber auch noch ein anderes
größeres Tonwerk dieser Richtung ist
dem Herausgeber bekannt, nämlich das
Oratorium „!<<' ostrsmo Owäisio",
dessen Aufführung im Jahre 1860 in
Zara beabsichtigt wurde. Dasselbe be.
steht aus 12 Nummern: l.
2. Viss iras, 3. I'uda uiiruui, 4.
3. R.ooorä.ÄrO, 6.
!8, 7. I^aor^ruosa, 8.
9. Nostiks ot prsoos, 10.
11. V6NV<1iotU3 und
vsi und Ab. Giovanni Devich gibt
davon in der Zaratiner Zeitschrift „I^K
vooo äklmatioa« (1860. Nr. 17) auS.
führlichen, Bericht. Die Fachkritik hat
unseren Compositeur als solchen nicht
mit Glacehandschuhen angefaßt und
insbesondere erhob sich Cd. HanSlick
in geharnischter Weise gegen denselben.
Wie immer treten auch hier die von dem
Fürsten Czartoryski redigirten un,d
für die Musikkritik competenten „Recen-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Volume 40
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Streeruwitz-Suszncki
- Volume
- 40
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 394
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon