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) Joseph 6 ) Joseph
gegen die herrschende akademische Ver>
kommLliheit Protest erhob, richtig erkeu»
nend, daß auf dem Wege, auf dem man
daselbst ohne Widerrede einhertrotten
mußte, kein Gedeihen für die Kunst,
keines für den ausübenden Künstler zu
erhoffen sei. Als dann gar E. Wächter
der um diese Zeit nach Wien kam, den
Umschwung in Rom mit begeisterten
Worten verkündete, da hielten Over«
deck und seine Freunde, zu denen auch
3. Vogel auS Zürich. F. P fo r r und
I . W i n t e r g e r s t auS Ellwangen
zahlten, nickt langer mehr zurück, son
dern traten muthig mit dem offenen Be>
kenntniß auf, daß sie der auf der Aka
demie eingeschlagenen Kunstrichtung nich
länger zu folgen vermöchten. Nun
hatten sie in der Sache wohl Recht,
die Form, in welcher sie sich auflehnten
durfte nicht geduldet werden. Die Mal«
contenten konnten daher nicht unbestraft
bleiben, und der akademische Scandal
endete mit der Relegirung Overbeck'S
und Pfor i 's als der zwei Rädelsführer
und ihrer Hauptparteigänger Vogel .
Wintergerst und Sut te r , während
die übrigen Widerspenstigen mit einer
Verwarnung davonkamen. So war
denn unser Maler vor die akademische
Thür gesetzt, und er begab sich. Ovev
beck folgend, nach Rom, wo er mehrere
Jahre arbeitete. Er vollendete daselbst
einige historische Kompositionen und ein
allerliebstes historisches Gemälde in Oel:
„Kaiser Zlbrecht's Hund", welches 1820 in
den Besitz der Kaiserin C a r o l i n a
Augusta gelaugte. Von Rom ging er
nach München. Wir finden ihn schon im
Jahre 18l8 daselbst beschäftigt, wenig,
stens malte er zur Dekoration des am
29. November 1818 zu Ehren des
bayrischen Kronprinzen stattfindenden
Künstlerfeftes das Bild des „h. Vnias". Auf der Frühjakr-Ausstellung von
auf dem Capitol war er durch einen
Carton, den „Erzengel Michael" darstel-
lend, eine Zeichnung „susannll" und eine
„Madonna" vertreten. Tr arbeitete an
der Seite des Meisters Corne l ius in
der Glyptothek und dann auch in
der Pinakothek. in welcher stch sein
Werk „Nie Geburt der Venus" befindet,
zugleich unter Heinrich Heß, der ihn
bei den kleineren Fresken in der Ba»
silika verwendete. Daselbst malte er «Die
Nrrntllng i>e5 h. Vlluitllrms nach Nom" nach
einem Carton von Schrauoolph.
,Nas Wunder während der h. Messe st. Uu>
nibrrts", — „Nie Ortheilung des Palliums.
an St. Nllmlaz", nach dem Carton von
B. Mü l l e r ; — „Nie Nebertragung des
NeichnllM5 des Heiligen" nach H. H e ß und
entwarf dann selbständig den Carton
,Nie Marter drs h. Gereon und Heiner Oe»
tährtm", welchen sein Sohn Dan ie l
ausführte, der auch bei den zwei Dar»
ftellungen: „Vie Marter st. Florians zu
Uaurellrllm" und „Nie Sachsen, die uan
St. VanikllZ geweihte Oiche uerbrellnenll" mit»
half. Von anderen Arbeiten Sutter 's
sind bekannt: „Herabias mit bem Haupte kez
h. Iühllnnes", welches Bild 1323 in Rom,
1826 in Wien ausgestellt war. Dieses
Werk, 7t Centimeter hoch. 39Centimeter
breit, bezeichnet: „^os. 8ut t6r pinx.
ao 1823", beweist, daß er, nachdem
er einige Zeit in München gearbeitet,
doch wieder nach Rom zurückgekehrt ist
und dort gemalt hat. Aus der ewigen
Stadt begab er sich aber von Neuem
nach Müncben, wo er 1833 eine „Nta-
" ausstellte, die im folgenden Jahre
auf der Ausstellung bei St. Anna in
Wien zu sehen war- auf jener zu Mün>
chen 183ft befand sich seine „Hagur in der
Wüste", 71 Centimeter hoch. 39 Centi-
meter breit und bezeichnet: ^03. gu t -
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Volume 41
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Susil-Szeder
- Volume
- 41
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon