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) Franz Johann ) Franz Johann
einheitliches Sprachbild zu verschmelzen oer»
steht.
Swobodll, Emerich Alexander, siehe:
Swoboda, Wenzel AloiS ^S. 83. in den
Quellen. Nr. 5).
Svoboda, Francisca Bohunka, oechi<
sche Schriftstellerin unter dem Pseudonym
Maria öaöka, siehe: Pichl, Joseph Bo-
jislav sBd. XXII, S. 22^ im Text).
Svoboda, Franz Johann (Schul-
mann und Fachsch ri f t f tel ler. geb.
zu Pr a.g 22. März 1778. gest. ebenda
16. Juli 4864). Den ersten Unterricht
erhielt er in seiner Vaterstadt in der
Schule zu St. Heinrich, wo einer von
seinen Lehrern. Namens Wenzel 3u.
menda, in ihm die Keime deS böhmi«
schen VolksbewuĂźtseins weckte und in
dieser Richtung den Gymnafialunterricht
leitete. Nach Beendigung der philosophi»
schen Jahrgänge, in denen noch der be-
kannte Jesuit St. Wydra sein Lehrer
war, widmete er sich
an der Prager Hoch-
schule den Rechtswissenschaften. Dabei
aber behielt er immer das Lehrsach, fĂĽr
welches er groĂźe Neigung zeigte, im Auge,
und so geschah es, daß er noch vor Ab»
schluĂź der Rechtsstudien eine Professur
am Gymnasium zu Leitomischl erhielt,
mit der Bewilligung, dieselben privatim
fortsetzen zu dĂĽrfen, waS er denn auch
mit bestem Erfolge that. Nach kurzer
Zeit wurde er an das Gymnasium in
Königgrätz und von da spater an jenes
auf der Kleinseite in Prag ĂĽbersetzt, an
welchem er bis zum Jahre 4807 in
Thätigkeit blieb. An das Prager akade«
mische Gymnasium berufen, verband er
sich daselbst in Freundschaft mit Joseph
Jung mann und war bestrebt, in der
seiner Leitung anvertrauten Jugend
nationale Gefühle zu wecken und zu nähren, weder der Hindernisse, welche
man ihm in den Weg stellte, noch der
Verdrießlichkeiten und Widerwärtigkeiten
achtend, die ihm von verschiedenen Seiten,
vornehmlich aber. wie öechische Quellen
berichten, von dem Director und dem
Prafecten des Gymnasiums bereitet
wurden, welche der richtigen Ansicht
waren, daĂź die Schule zum Lehren und
Lernen und nicht zur Pflege nationaler
Leidenschaften und Ucberschwanglichkeiten
geschaffen sei. Er aber lieĂź sich dadurch
nicht im geringsten beirren; allen RĂĽgen
und Verweisen, die ihm von seinen
Oberen ertheilt wurden, setzte er passiven
Widerstand entgegen, und seine Lehrer«
pflicht im Uebrigen streng erfĂĽllend, trug
er nach wie vor seinen SchĂĽlern die
vaterländische Geschichte in begeisterter
Weise vor und nährte, wahrend er die
alten Sprachen erläuterte, die Liebe
zur Muttersprache. So wirkte er durch
45 Jahre im Lehramte. 4849 wurde er
in den Ruhestand versetzt und bei dieser
Gelegenheit mit der Civil > Verdienst.
Medaille ausgezeichnet. Aucb als Fach»
fchriftfteller ist Svoboda thätig ge«
wesen und hat er folgende Schriften
durch den Druck veröffentlicht: „
(Prag 1830. zweite AuSgabe 1836), eine
Uebersetzung der oft verlegten Erzählung
„DaS Goldmacherdorf" von Heinrich
Zschokke; — „F?eH?-i/ vsäs?-«, d. i.
Der Christabend (Prag 1827), Ueber,
sehung aus dem Deutschen deS Christopk
Schmid; — „/>vn/ s?<5 nz^avn^sü
Fov/HsH", d. i. Das erste Hundert mora»
lischer Erzählungen (Königgräh 4831.
PospiZil); — »^)?-n^ s?6 mi-avnzfsk
FoviAsK", d. i. DaS zweite Hundert
moralischer Erzählungen (ebd. 4833);
beide Sammlungen erschienen spater ver«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Volume 41
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Susil-Szeder
- Volume
- 41
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon