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) Rndolph 74 ) Rudolph
ter". !86S, S. 249. — 2) Holzschnitt von
M ä r a. Nach einer Zeichnung, welche
B. Kr iehuber nach einer Photographie
ausgeführt hat. im „gvstosoi-«, i870. Nr. 52,
S. 409.
Ewoboda, Edler von Fernow Leo
pold, siehe: Swoboda. Wilhelm Alois
^S. 84, in den Quellen, Nr. l2^>.
Svoboda, Nudolph (Landschafts-
und T h i e r m a l e r , geb. in Wien
23. Jänner 1819. gest. ebenda
24. April 1839). Der Sohn einer
Wiener Bürgerfamilie, nannte er sich
selbst scherzweise ein Kind wohlhabender
Eltern, weil diese eine Wollhandlung
besaßen. In frühester Jugend hatte er
das Unglück, im Hause seines Vaters
von einer Stiege zu fallen, wodurch er
sick daS Rückgrat verkrümmte, was
wohl den Grund zu seiner körperlichen
Schwächlichkeit gelegt haben mag, in
Folge deren ihm nur ein kurzes Leben
vergönnt war. Aber in dieser schwachen
Hülle lebte ein feuriger Geist und ein
großer Hang zur Kunst, der durch die
Arbeiten und Erfolge des älteren Bru«
derS Eduard ^S. 61^ immer neue
Nahrung empfing. Das Talent zum
Zeichnen und Malen zeigte sich schon im
Knaben. Friedrich Schlogl gedenkt in
seinem trefflichen Buche „Wiener Blut",
in der Skizze „Ein paar alte Leute".
unserer beiden Künstler, deren Schwager
er wurde. Zunächst bildete sich R u<
dolph unter Mößmer an der Land-
schaftschule, dann unter dem Thiermaler
Dal l inger Md. I I I , S. 133) an der
k. k. Akademie der bildenden Künste in
Wien und ging danach auf Reisen, auf
welchen er Oberitalien. Frankreich, die
Schweiz und Deutschland besuchte. Mit
Vorliebe der Thiermalerei sich widmend.
malte er namentlich Kühe mit Meister'
schast, doch führte er auch mit nicht min« derem Erfolge Iagdwild und Land«
schaften mit entsprechender Staffage aus.
I n der Akademie der bildenden Künste
bei St. Anna in Wien trat er 1839 —
damals 20 Jahre alt — zum ersten'
Male mit Arbeiten auf, und nun be»
gegnete man fast in jedem Jahre bis zu
seinem 1839 erfolgten Tode seinen Ge>
mälden sowohl in den Ausstellungen da»
selbst, als auch in jenen von Pesth, Prag
und des österreichischen Kunstvereins.
1842 errang er mit einem Bilde — eine
Waldpartie mit prachtigem Baumschlag
und einer mittelalterlichen Iagdstaffage
— die große goldene Preismedaille der
k. k. Akademie der Künste in Venedig.
Nach der Natur studirte er meist in Un»
gärn, Tirol und Vorarlberg, aber auch
die französischen Meister seines Faches
interessirten ihn, und in die besten hat er
sich mit großem Fleiße vertieft. So
schwächlich er war, überwand er doch
durch die seltene Energie deS Geistes die
Beschwernisse, welche die Ausübung der
Kunst seinem Körper auferlegte. Er
malte überaus fleißig, und seine Bilder
wanderten nach Bremen, Hamburg,
Düsseldorf, Wiesbaden, ja nach Amerika,
wo sie die Wände und Sammlungen
reicher Privatleute schmücken. Auch sonst
war sein Denken und Schaffen der Kunst
und ihren Interessen zugewendet. Gegen
Ende 1848 rief er mit dem Bildhauer
Cesar und den Malern Steinfeld
d. XXXVIII, S. 87^ und Wald-
müller den österreichischen Kunstverein
ins Leben, der nach mancherlei Wand.
ungen und im Concurrenzkampfe mit
den Ausstellungen deS Wiener Künstler»
Hauses zur Stunde noch fest und die
Kunst fördernd dasteht. Im Jahre 1849
'chrieb er eine umfassende Abhandlung
über die Reform der k. k. Akademie der
bildenden Künste in Wien, welche auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Volume 41
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Susil-Szeder
- Volume
- 41
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon