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Svoboda, Adalbert 82 ^ August
gegeben. Er kann demnach, was seine frucht«
bare Wirksamkeit für die oechische Literatur
betrifft, sich den eifrigsten und thätigsten
Patrioten — nur wenige derselben ausge«
nommen — zur Seite stellen, insbesondere,
wenn man erwägt, wie sehr er durch seine
Berufs« und andere Arbeiten beschäftigt ist;
darum schien es ibm auch würdig, sich an
jene so bitteren Ausfälle seiner übelwollen»
den und neidischen Widersacher weder zu
lehren, noch ihrer zu achten. Daß er. wie»
wohl er sich nicht wie ein Pfau spreizt, doch
seines eigenen Werthes sich bewußt, sich nicht
dem Willen der Schreier fügen will. werden
ihm die Klugen nicht für übel halten. Gegen«
wärtia beschäftigt er sich nicht mit Neber»
letzungen, sondern schreibt für die äcchische
Jugend eine allgemeine Geschichte, einge«
theilt nach den Welttheilen und den welt»
geschichtlichen Ereignissen".
Noch sind bemelkenswerth: l . Adalbert Svo«
boda (geb. um das Jahr 1830). Sohn
des Johann S. l> d. S. NS). Nach been«
deten Umversitätsstudien zum Doctor der
Philosophie promooirt, wurde er Supplent
am Krakauer Gymnasium. 1833 Hilfslehrer,
dann wirklicher Lehrer der Geschichte und der
deutschen Sprache und Literatur am Gym«
nasium zu Marburg in Steiermark. Später
gab er seine Stelle auf, um das Gratzer
Localblatt ,Die Tagespost", ein unab<
hängigeS Journal zu redigiren. Auch ließ er
das Wert «d'it^ei kuitia pro skolu. 2 änni",
d. i. Lesebuch für Schule und Haus (Prag
1853. bei Medau) im Druck erscheinen, und
das in den Quellen angeführte Fest«Programm
des Marourger Gymnasiums brachte eine
größere Abhandlung in deutscher Sprache
von ihm: „Die Beziehungen der religiösen
Weltanschauung zur Kunst", eine Arbeit, die
wohl eine selbständige Ausgabe verdient. In
neuerer Zeit wurde sein Name in der Ange«
legenheit genannt, welche sich im October
1878 zwischen dem Abgeordneten Jacob Syz
einerseits und dem damaligen Minister«Prä.
sidenten Grafen Auersperg und dem
Präsidenten des Abgeordnetenhauses Doctor
Rech bau er andererseits abgesponnen
bat. Hierüber vergleiche den Artikel Syz
Seite 1U2 dieses Bandes l3 « st ' V r 0.
g ramm des t. k. Gymnasiums in Mar-
burg zur Erinnerung an oic hundertjährige
Jubelfeier dieser Anstalt.... 1838 (Marburg
l8S8, I . Ianschitz und Sohn. gr. 8".) S. 107. 115 (Nr. 65).) - 2. Alexander
Swoboda , ein Maler, welcher im Jahre
1848 die Ausstellung der k. t. Akademie der
bildenden Künste bei St. Anna in Wien mit
den Bildern „Studienkopf" (90 fi.) und
»Ein Jäger" (150 fl.) beschickte. Ueber seinen
Bildungs. und Lebensgana fehlen alle Nach.
richten. ^Katalog der Iahres.Ausstellung
der k. k. Akademie der bildenden Künste bei
St. Anna in Wien (8«.) 1848. S. 23.
Nr. 382 und 383.) — 3. August S w 0.
boda (geb. in Böhmen um das Jahr 1787,"
gest. in Prag 17. Mai 1836). ein Musicus.
der sich durch seine trefflichen Schriften über
die Tonkunst einen rühmlichen Namen erwarb.
Er begann seine Laufbahn als Mitglied des
Orchesters des Grafen. P acht a ^yd. XXI ,
S. 169^ in Prag, und zwar in der Eigen»
schaft eineS Clarinettisten. dann wurde er
(Kapellmeister der Musitbande eines l. t. In<
fanterie.Regiments. Später übersiedelte er
nach Wien. Dort lebte er als Lehrer der
Tonkunst, war wirtlich ausübendes Mit"
glied des österreichischen Conseroaroriums
der Musik und Supplent für Generalbaß»
lehre bei St. Anna. Im Alter zog er sich nach
Prag zurück, wo er auch, ?0 Jahre alt, starb.
Swoboda hat folgende Werke heraus»
gegeben: „Allgemeine Theorie der Tonkunst"
(Wien 1826. Ant. Strauß, gr. 8».. VI I I
und 167 S.. nebst einer Tafel); — »Instru«
mentirungslehre (Partitursetztunst) nebst An«
leitung zum zweckmäßigsten und nützlichen
Gebrauche aller Instrumente" (Wien 1828.
Selbstverlag. Qu.'Fol., 3U S. und fünf-
Musikstücke in Partitur); — „Gesanglehre"
(Wien 1828, Ant. v. Haykul. gr. Fol..
26 gedruckte Seiten Text und 11 gestochene
Seiten Notenbeispiele); — „Guitarre«Schule
für Damen" (Wien l<«-^, 3lnt. v. Haykul.
gr. Fol., 40 gedr. Seiten Tert und zwei
gest. Mufiktafeln; 2. ganz umgearbeitete,
^vermehrte und verbesserte) Auflage ebd. 1336,
ar. Fol., 70 gest. Seiten); — „Harmonie«
lehre. Zum Gebrauche seiner Vorlesungen",
zwei Theile (Wien 1828 und 1829. Selbst,
verlag. i>o.; 1. Theil XXIV und 171 S.;
I I . Theil 112 S.); diese vortreffliche Schrift
fand in der Leipziger „Musikalischen Zeitung"
lBd. XXXI I , S. 773 u. f.) eine eingehende
und auszeichnende Beurtheilung; — „Anleitung
zum einfachen und doppelten Kontrapunkte.
Zum Gebrauche seiner Vorlesungen" (Wien
1829.. Selbstverlag. X und 112 S.). Die
vorgenannten Werte werden von Kennern
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Volume 41
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Susil-Szeder
- Volume
- 41
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon