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SMely, Michael 26 Moses
ermitteln. Er lebte zu Ende des 45. und
zu Anfang des l6. Jahrhunderts. Von Be-
l ius wird er als ein ebenso kluger als
tapferer Kriegsheld gerühmt. Er focht gegen
die Serben und bezwang einen Anführer
derselben, gegen den er in den Kampf ge»
gangen. Der Graner Erzdischof Thomas
Batacs (1497—lä^i) übertrug ihm 13l4
das Commando über jene Truppen, welche
mit Erlaubniß des Papstes (Leo X. 1497
bis 152l) gegen die Türken zu Felde zogen.
In diesem verunglückten Feldzuge scheint
Georg, gleich mehreren anderen Führern,
den Tod gefunden zu haben. ^Fettn« ^-2lat-
iülaH^, Notitia, NuQFHi-jas novay distorieo-
Fso^rapdiaa stc. (Visimao kustrias l?35
6t §e<i., 5ol.) tomuL I I I , x. 94.^ — 8. La-
dislaus, seinem vollen Namen nach LadiS«
laus HolicS Szbkhely. ist der Ver.
fasser eines ungarischen Rauberromans, von
dem auch folgende deutsche Uebersetzung:
„Georg Schobri. der Räuberhauptmann in
Ungarn. Ein Charaktergemälde der neuesten
Zeit. Nach dem Ungarischen des
bearbeitet und herausgegeben von *****",
zwei Theile (Leipzig 4837. Klein. ö°.;
2. Auflage 16«., ebd. 1838) erschienen ist.
^Vergleiche übrigens den Artikel Schobri
dieseS Lexikons. Bd. XXXI, S. 63.) —
9. Eines Michael Szskely von Bibo«
rezfalva, gräflich S ch önb orn'schen Ober«
bergaufsehers in St. Nicla5 bei MunkiicS,
gedenkt I . G. Megerle von Mühl fe ld
in seinen „Memorabilien des österreichischen
Kaiserstaates" (Wien 1826. I . P. Sollinger,
8«.) S. 270, und berichtet von ihM: daß er
im Jahre 1795 aus der sogenannten Schwal-
benwurzel (^.LcitzpiLL ViQoeroxiuull) eine
5lrt von Tuch verfertigt habe, das mit Seide
verwebt war. Er übergab von diesem seinem
neuen Erzeugnisse der ungarischen Landes«
stelle 6 ^ Ellen. Bei der ersten Erzeugung
dieses Tuches kostete die Elle davon 3 fi. 20 kr.,
sollte aber in der Folge nicht höher als auf
1 fl. 30 kr. kommen. Tiefes Tuch war zwei
Ellen breit und mittelmäßig fein. Noch uor
seiner Erfindung erschien uon ihm die Schrift:
„klauum cis er^nÄH ladrica, ooloi-jZ viriäis
CriLooola äioti" (ä. I. st 2. ^Visvnas l?93)
8°.. 15 S.). Nagy in seinem Adelswerke
zUkß^ar osalääai o^iiv.si'blHel eto." gedenkt
einer Familie Szs le ly von Bibarcz»
fa lva, allem Anscheine nach von Megerle
zu Biborezfa lva entstellt, und erwähnt
eine Barbara Szste ly , vermalte Ignaz Szersnyi von Aisszersn y i . welche am
12. April 1766 starb. — 10. Moses Szs,
kely von S im6ny fa lva (gefallen bei
Kronstadt am 22. Juli 1603) stammt von
einer Szekler Primipilarfamilie in Udvar«
hely ab. Da dieselbe nichts weniger denn
wohlhabend war, so wollte er es mit dem
Kriegshandwerk versuchen, daS ihm doch
zunächst Gelegenheit bot. emporzukommen.
Er trat demnach in die Reihen des siebenbür-
gischen Heeres, in welchem er durch sein Ver»
halten bald die Aufmerksamkeit des Fürsten
von Siebenbürgen, Stephan Bathory's
Königs von Polen, auf sich lenkte.' In den
Kriegen desselben gegen Caspar B6kes und
wider die Russen schwang er sich durch seine
Tapferkeit schnell zum Anführer eines abge»
sonderten Corps empor. Später, unter Sieg»
mund Bath6ry . kämpfte er als umsich«
tiger Parteiführer mit Erfolg gegen die
Türken. Als dann Siegmund die Regie,
rung an Kaiser Rudolph I I . abtrat, folgte
Szskely den Fahnen des walachischen
Wojwoden Michael, der die Rechte des
Kaisers oerfockt. Bald ader entzweite er sich
mit diesem Fürsten, in dessen Absicht es
eigentlich lag, Siebenbürgen als gute Beute
für sich zu behalten, und wuroe einer der
einigsten Beförderer der Wiedereinsetzung
Biegmunds in die Regierung und der
engeren Verbindung Siebenbürgens mit der
Pforte gegen Oesterreich. Dabei als tüchtiger
Anführer in der Armee beliebt, verlangte
er einen Vorrang unter den übrigen Befehls»
habern, was zur Zwietracht im Heere und
in Folge dessen am 2. August I60l zur
Niederlage bei Goroszl<5 führte, durch welche
Siegmunds Hoffnungen für immer ver»
nichtet wurden. Während nun Letzterer mit
dem kaiserlichen Oberfeldherrn Basta in
Unterhandlungen trat. hielt Szvkely, ein
echter Szekler, fest an der deutschfeindlichen,
auf das Vündniß mit den seinem Volke geistes»
und stammverwandten Türken sich stützenden
Partei, deren vornehmste Führer er selbst
und Georg Borbs ly waren. Cin Versuch
Beider, die neuerliche Unterwerfung Sieben»
bürgens durch Basta zu verhindern, schei»
terte. als sie im Sommer <602 bei Weissen-
bürg geschlagen und ihre Truppen zerstreut
wurden. Szökely selbst aber nach Temes»
vär sich flüchtete. Nachdem Sieg mund
Bathöry der Regierung zu Gunsten des
Kaisers entsagt hatte, verlieh er Sieben«
bürgen, um nie wieder in dasselbe zurück»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon