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r ä n y i , der unter dem Namen Emil
V idor als Dichter aufgetreten und im
Jahre 1852 im Wahnsinn gestorben,
einige glückliche Tage verlebte. Wie
auch P et ö f i von der allgemeinen
Erhebung des Jahres 1848 mit fort<
gerissen wurde, ist bekannt. Seine Gattin
war für ihn damals sehr besorgt. Im
October 1843 trat er in die Reihen der
Kämpfer. I m Frühling 1849 pflegte
ihn seine Gattin in einer mehrwöchent«
lichen Krankheit, von welcher genesen, er
im April 1849 in die Reihen der Hon
vöds zurückkehrte. I n der Schlacht bei
Schäßburg am 31. Juli 4849 fand er
seinen Tod, sein Leichnam blieb spurlos
verschwunden. I n der Folge heiratete
Jul ie den Umversttätsprofejsor Hor-
va th , starb aber schon nach einigen
Jahren. Sie hat sich auch a!S Dichterin,
bekannt gemacht, und Adolph D u r
widmet ihr und einer zweiten Dichterin
Therese Fe renczy , in dem in den
Quellen benannten Werke einen beson-
deren Essay.
Die Dioskuren. Literarisches Jahrbuch des
ersten allgemeinen Beamten » Vereines der
östel,-reichisch»unaarischen Monarchie (Wien,
gr. 8«) I I I . Jahrg. (l874) S. 403—50«
im Essay von Adolph Dur.- „Zwri magya«
rische Dichterinen".
Szeufy, Gustav (Compofi teur,
geb. in Ungarn , Ort und Jahr seiner
Geburtunbekannt), Zeitgenoß. Ueber den
Lebens- und Bildungsgang dieses Com»
positeurs, der sich mit dem Studium der
ungarischen Musik beschäftigt, liegen nur
spärliche Nachrichten vor. Fest steht, daß
er sich für die juridische Laufbahn vor-
bereitete und 1837 daran stand, Advocat
zu werden. Auch erfahren wir aus einer
Eingabe an die ungarische Akademie der
Wissenschaften auS demselben Jahre,
daß er an emem Werke über die Natio< nalmusik arbeite und die Unterstützung der
Akademie erbitte, damit er die zu seinen
Forschungen nöthigen Reisen mache.
Zugleich legte er der Akademie eine Ab«
Handlung über die Musik der Zukunft
vor. Diese Arbeit war nach dem Gut»
achten der Commission, welcher sie zur
Berichterstattung übergeben wurde, nicht
derart, daß die Akademie sich für eine
Gewährung der Bitte Szenfy's ent»
scheiden konnte. Indessen hat derselbe
in verschiedenen ungarischen Blättern
einzelne Aufsätze, Fragmente seines ge«
nannten größeren Werkes, in welchem er
das System und die Regeln der echten
ungarischen Nationalmusik darzustellen
gedachte, mitgetheilt. Zum Behufe feines
Vvrhabens hat er seit Jahren eine große
Anzahl ungarischer Volksmelodien und
viele Stücke der alten ungarischen
Kirchenmusik gesammelt. Aber nicht blos
als Forscher und Sammler auf dem Ge«
biete der Geschichte der ungarischen
Musik strebt Szönfy thätig, auch als
Composlteur ist er zu wiederholten
Malen vor die Oeffentlichkeit getreten
und hat unter anderen nachstehende
Compositionen veröffentlicht: „I/«Ittm
„ die drei an»
geführten sogenannte „Ungarische"; —
", d. i. Phantasie.
Ungarische Volkslieder... (1862) für
das Pianoforte zu zwei Handen; —
sH<56sF" 3ied für
eine Singstimme mit Begleitung des
Pianoforte (1862) ; — „Mskoösst'
ch)Ha?", d. i. An«
denken an MiSkolcz. Sechs ungarische
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon