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Martin 87 Martin
von Szent ' Ioäny i 's zum Districtual«
Inspector statt, während der emeritirte Franz
Sam. StranSzky wieder als Superinten-
dent bestätigt ward. ^Die evangelisch»
lutherische Kirche Ungarns in ihrer
geschichtlichen Entwicklung... Von Johannes
Borv is , mit einer Vorrede von Dr. tbool.
Chr. Ernst Luthardt (Nördlingen 1861,
H. C. Beck'sche Buchhandlung, gr. 80.)
S. 333. 382 und 396.) — 10. Mar t i n
(geb. auf Schloß Szentiväny 20. October
1633. gest. zu Tyrnau 29. März 1703), ein
Sohn des Liptauer Vicegespcms Michael
aus dessen Ehe mit Kathar ina Kubl nyi ,
gehört der berühmten Liptauer Familie
Szent - Iv i iny i äs saäoiu an. Im Alter
von 20 Jahren trat er in den Orden der
Gesellschaft Jesu. in welchem er die philo»
sophische und theologische Doctorwürde er»
langte und viele Jahre hindurch im Lehr»
amte verwendet wurde. So trug er in Wien
und Tyrnau ein Lustrum hindurch lateinische
Sprache, neun Jahre lang Philosophie und
Mathematik und endlich sieben Jahre Contro»
verse. Dogmatik und Kirchenrecht vor. Zwölf
Jahre hindurch verwaltete er das Kanzler-
amt an der Akademie zu Tyrnau, acht Jahre
das des Rectors des ungarischen Clerus im
Pazmaneum zu Wien und kam zuletzt in
gleicher Eigenschaft an die Akademie zu
Tyrnau. Neben seinem Lehrberufe versah er
auch durch 22 Jahre die Direction der
Druckerei seines Ordens. In seinen letzten
Lebensjahren, als er bereits sehr leidend
war, schrieb er noch zur Befestigung des
orthodoren Glaubens gegen zwanzig polemi-
sche Werke, wodurch er viele Protestanten
zur katholischen Kirche zurückführte. Auch
schreibt Stöger wörtlich Folgendes über
5iFQ2tuiu miLit, ar nuntio aooexto, ?rin»
saeiblatiZ a 26 vulFklas vincula 6i et, oar-
kursis ßisotululu". Szent iv6ny i ent«
wickelte eine staunenswerthe schriftstellerische
Rührigkeit, nicht nur. daß er in derselben
nach verschiedenen Richtungen, so in der
Naturwissenschaft, in mehreren theologischen
Disciplinen, in der Geschichte, Philosophie
u. s. w., thätig war, sondern auch die Menge
seiner Schriften ist sehr groß, da sie ein halbes
Hundert übersteigt und mehrere darunter sehr umfangreich sind. Mit Ausnahme zweier
ungarischer schrieb er alle übrigen in latei-
nischer Sprache. Die Titel der ungarischen
sind: „ötvsn okok 65 luänlatok iviäi-t 3.
ino3taui ksrs52tL2)-sk kosott Isvä vallä2ok>
d<5l eß^sälll a kosöussFes romai vall^Lt
IcsU Vlil2.22t2üi«, d. i. Fünfzig Ursachen und
Beweise, aus denen dargethan wird, warum
von so vielen Neligionen nur die römisch»
katholische zu wählen sei? (Tyrnau 1703),
erschien zuerst in deutscher Sprache: „Allen
uncatholischen Herren zu einem rothen Ey
im Iabre 1702 dargeschknkt" (12°.), und
tiini»,ä.ott VerLSu3656^i-ü.l 21t ss
^Mön ^Döll ki-dotsätott ". Tie ersten
vier kurzen Büchlein, welche M a r t i n
Szent iväny i über die in der Religion
entstandenen Streitigkeiten geschrieben hat
(ebd. 1702). Von seinen zahlreichen lateini-
schen Schriften führen wir nachfolgende an,
welche noch immer erwähnenswerth ersehet»
nen: „Onliosiora st LSleetiora. variarum
Loislltiarium. ÄisesNausa. DecHäss tre3
a.u.2ruw. yuaevis in tiVZ x»it63 LudäiviLl».
SLt" (^i-UHvias 1689—1702, 4«.), enthält
eine Folge interessanter durchwegs historischer
Miscellaneen, welche im „OaraloFUL didlio-
tksoas !iu,u32'i'ic:26 I^ranciLoi oomitiZ 826-
oken^i", ?2i>2 I I , x. 410^ aufgezählt sind;
— „DisLertHtio iiLLiLLioloFico-xoisiuioH 6,0
N»ereLia,i'olii3, Ullsrssidus et. orrouVig in
üds äo3rQ2tibu8 sto. ad anno 1600 U8Y.US
acl 1700..." (I^rnaviks 1701, 12».); —
^1)i53ortatio olirollolo^ico - xolemio» äs
oi'tn, proLrOZZU sr äiraiuutioii« 3ctli5iU2,ti8
soolsLia tot votiL oxoxtatH reunions..."
(i'^riiHviHS 1703, 12».); — „Dootliuk üäsi
obristianas seoleLia-S xrimoruui y.ui2cins
LasoulorrlN eto.« (ldiä. 1708, 12".). Alle
seine übrigen durchwegs polemischen Schrif«
ten zählen Stoeger und die „LidNotbo«:».
8-s<:1,62iiM2", I>ar3 I I , l>. 409 — 414;
8upl»I. I , ?. 247 und 348. und 8uxi>I. I I ,
x. 407, auf. Szent ivänyi erreichte das
hohe Alter von 72 Jahren und nicht, rvie es
in Dan ielik'Ferenczy's „2I»3?2r ir6k"
heißt, das 82. Jahr. lHios^e?- ^o
Lii (Visunas 1855, Mechitaristendruckerei.
schm. 4«.) x. 330—353. — ^o?-ä?l?,l < .^ie>
VlUH^, HltzNoriH llunF2.i-oruni st ?i-ovw-
claiiniu äoriptis eältis notoruiü (?c>5onii
1777, .4.. 1.06^2, 8«.) ?2r5 I I I , p. 357-56U.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon