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Kzeptycki, Leon Ludwig 130 S)erdahelyi. Coloman
Ordens, so daß endlich die Basilianer in
Rom Schutz suchten. Während diese'
Fehden, die wohl zunächst den Verfall
des Ordens herbeiführten, nahm Oester«
reich Besitz von Galizien. zugleich aber
die Angelegenheit zwischen Bischof und
Basilianern in die eigene Hand. Die
Regierung neigte sich mehr den Letz
teren zu. und der Bischof hatte in der
Begründung seiner Ansprüche, die eben
nicht durchgehends vollgiltig waren
einen schlimmen Stand. Wie die ganze
Angelegenheit sich verhielt und wie es
um die Ansprüche beider Theile stand,
erfahrt man aus folgender in jenen
Tagen erschienener Schrift: „OsunZLU^
^ro msmoria. in causa, provinolas 0'
äinis 8. L2LM1 UHFui oontra IIIuLtriä
etc.". Wenn man von dieser Fehde mit
dem Basilianerorden absieht, in welcher
dem Betrachter daS Recht je nach dem
eigenen Standpunkte auf dieser oder
jener Seite zu liegen scheint, war der
Erzbischof Szeptycki im Uebrigen ein
Kirchenfürst von ebenso großen Geistes-
gaben als verdienstlicher Wirksamkeit in
seinem hoh'en Amte. Die Union besaß an
ihm eine mächtige Stütze. Chodykie«
wicz, welcher diese Angelegenheit mit
kmischem Blicke betrachtet, nennt ihn
Dso 6t k.om.inibuL äilootus.
ridus
ämadiliL st aMdilis". Nachdem Szep»
ty cki zehn Jahre als Stellvertreter des
Metropoliten Wolodkiewiez fungirt
hatte, trat er bei dessen Ableben am
2. Februar l778 die Nachfolgerschaft
an. Nun begab er sich an den Hof des
Königs, um diesem seine Huldigung
darzubringen, denn mit Ausnahme des
BiSthums in Lemberg, das zu Oester» reich gehörte, befand sich seine ganze
Metropolie auf dem Gebiete der Re-
publik. Am 3. Jänner 1779 trat er
die Rückreise von Warschau nach 3em«
berg an. Unterwegs besuchte er noch
die Ukraine und verschiedene Edelleute
daselbst und in Wölhynien. Am 23. Mai
kam er gesund in Radomysl an. Am
nächsten Tage. der auf den Pfingstsonn«
tag fiel, celebrirte er noch das Hochamt
und gab danach eine große Tafel für
die anwesenden Beamten. I n der Nacht
darauf aber erkrankte er plötzlich und
war in kaum einer halben Stunde eine
Leiche. Er war etwaS über ein Jahr
und drei Monate Metropolit gewesen
und hatte die Archimandritenstelle von
Mielczyn bis an seinen Tod, durch
36 Jahre, bekleidet. Die Kirchenzuckt.
die Kirche, die Geistlichkeit und die
Kirchengüter hielt er in guter Oidnung,
I n der Kirche und in seiner Familie lebt
sein Andenken fort.
Dr. I^ranr.
Kk<1. NisFsr 2.^ s. KIg.1?, d. i. Conuersa»
tions-Lexikon. Nedigirt von Dr. Franz Lad.
Nieger und I. Mal? (Prag 4859. I . 2.
Kober, Lex.'8«.). Bd. IX, S. Uä. Nr. 3.
Szerdllhelyi, Coloman (S ch a u«
v ie l e r , geb. zu MiS k 0 lcz 16. Fe>
bruar 1829. gest. zu Nagybänya
l3. November 1872). Joseph Szer-
dahely i ss. S. 133), ein sehr beliebter
Komiker der Miskolczer Bühne und zu.
gleich Componist, wollte seinen Sohn
C o l o m a n nicht auch Schauspieler
werden lassen, sorgte daher für eine gute
Erziehung und Ausbildung desselben
und schickte ihn auf die Schulen in Ka-
chau, Pesth und Klausenburg. Als der
Sohn das 13. Lebensjahr erreicht hatte,
überraschte er seinen Vater in nicht ge«
ingem Maße durch das Gestandniß,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon