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Anton 137 Dominik
tober capitulirte. I n Anerkennung dieser
feiner Leistungen rückte er ^um Obersten
vor und wurde im 34. Capitel (vom
7. Juli 1794) mit dem Ritterkreuze des
Maria Therefien-Ordens ausgezeichnet.
I m Jahre 1793 befand er sick in Mainz,
das von den Franzosen seit ihrem Ueber
gange auf das rechte Rheinufer bloquirt
wurde' am 18. November that er sich
bei der Wiedereroberung der Posten von
Weissenau hervor. Im Feldzuge 1796
kam er im November zur Belagerung
der von den Franzosen besetzten Festung
Kehl und glänzte daselbst zu wiederholten
Malen durck seine Tapferkeit, so bei dem
Angriffe auf das verlorene Sundheim,
dann bei einem Ausfalle, den die Fran»
zosen am 22. November unternahmen,
endlich bei der Einnahme des Schwaben«
berges am 1. Jänner 1797. bei welcher
Gelegenheit er verwundet wurde. Dies
hinderte ihn jedoch nicht, bei den weite»
ren Actioncn mit größter Kaltblütigkeit
sich taglich dem mörderischen Feuer des
Feindes auszusetzen. Officiere und Mann«
schaft bei den Arbeiten anzneifern, so daß
diese ungestörten und rascben Fortgang
nahmen, bei jedem Angriffe sich sofort
an die Spitze der Leute zu stellm. wobei
der Feind sich stets entschieden zurück»
geschlagen sah. Besondere Umsicht ent-
wickelte er bei dem Sturme, welcher in
der Nacht vom 6. zum 7. Jänner unter»
nommen wurde. Der mit drei Halb»
brigaden aus Straßburg herangeeilte
Feind setzte sechs Stunden hindurch den
Unseren in immer erneuerten Angriffen
zu, um die verlorenen Schanzen wieder
zu erobern. Aber während dieser Zeit
entfaltete Szereday eine wunderbare
Thätigkeit. Er verband die Schanzen
durch zwei Parallelen mit unseren Tran-
chöen und ermöglichte dadurch die An»
legung der Batterien, von welchen aus die feindlichen CommunicationSbrücken
über den Rhein beschossen werden könn»
ten. Diese Maßnahmen inmitten solcher
Gefahren hatten denn auch am 10. Jan»
ner 1797 die Eroberung Kehls zur Folge.
Im Armeeberichte bezeugt Erzherzog
Kar l , welcher persönlich beiden Bela«
gerungsarbeiten zugegen war. daß er
den glücklicken AuSgang dieser Unter,
nehmung ganzlich dem Obersten Sze>
r ed a y verdanke. Bald nach dem Falle
Kehls wurde Sze red ay zum General»
Major befördert und in der 66. Promo»
tion (vom 18. August 1801) mit dem
Commandeurkreuze des Ordens, dessen
Ritterkreuz er bereits seil sieben Jahren
trug, geschmückt. Im Jahre 1805 er«
folgte seine Erhebung zum Feldmarschall»
Lieutenant in der Armee. Nach dem
Friedensschlüsse erhielt er den Posten
eines Districtsdirectors in Böhmen,
wurde dann im März 1809 auf sein
Ansuchen in den Ruhestand versetzt und,
nachdem er diesen nur wenige Jahre
genoffen, starb er 1813 zu Prag. H ir»
tenfeld bezeichnet Szereday geradezu
als Freiherrn, auf welche Würde der»
selbe als Maria Theresien-Ritter aller-
dings Anspruch halte und die er. wenn
er darum angesuckt hatte, auch würde
erhalten haben. Aber weder in den
österreichischen noch ungarischen Archiven
st ein Freiherrendiplom Szereday's
vorhanden.
Hirtenfeld (I.), Der Militär.Maria There«
sien'Orden und seine Mitglieder (Wien 1857.
Staatsdruckerei. kl. 4<>.) S. 443. 582,^737
und 1742.
Noch ist erwähnenswerch: Dominik Szere.
d ay (geb. in Klausenburg um 1740. Todes«
jähr unbekannt). Er trat 1758 in den Orden
der Gesellschaft Jesu. wurde 1773 Professor
der Humanitätsclassen in der Ordensresidenz
zu Nagy«Bllnya. nach Aufhebung des
OrdenS Domherr zu KarlSburg und Erzdia-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Szedler-Taasse, Volume 42
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Szedler-Taasse
- Volume
- 42
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1880
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 356
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon