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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Volume 42
Page - 176 -
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Page - 176 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Szedler-Taasse, Volume 42

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SzMgyi, Virgil yi^ Alexander Fama voraus, er ist äs laoto ein berühmter Mann. und es ist lediglich die Frage: a.u.o )ui-6? Er verdankt seinen Ruf lauter Staats« streichen, warten wir zu, daß er sich legi« timir?. Zuvörderst können wir sagen, daß er zu Allem geboren ward, er ist ein „hoch hinaus wollender, auf Schwierigkeiten er» pichter" Herr, nur daß eS immer an Etwas gebricht, um das, was er in Angriff nimmt, vollends auszuführen. Der Spruch «YMä valeknt kninori" ist für ihn ein todter Buch- stabe. Er gab ein belletristisches Blatt her« aus, urplötzlich, als Redacteur, ohne ästhe« tische Vorbereitung und ohne früher Mit« arbeiter von der Pike auf gewesen zu sein. Es gelang ihm nicht. Er gab ein Gerichts« blatt heraus, urplötzlich, als Redacteur, ohne juridische Vorbereitung. Er brachte es zu keiner Anerkennung. Er führte einen berüchtigten Strafproceß, er bewirkte zwar die Lossprechung seines Clienten nicht, aber er fiel dem bereits verendeten „Systeme" in die Flanken, und diese Heldenthat ist der größte Titel seiner eigenen Berühmtheit. Er richtete Casinos ein, wurde aber nicht zum Präses erwählt. Und als das Sonnenlicht die ersten Strahlen auf die Freiheit des Vaterlandes rvarf. wer wurde da der Held des Tages, als der Mann des radikalen Fortschrittes? Er erfocht die Zunftordnung; er trat dem „bereits überlebten, einstmals berühmten" Franz Deäk entgegen, gleich der Fliege, die auf deS Löwen Nase sich niederließ und keine Furcht zeigte; er brachte die Meere in Aufruhr und beschwichtigte sie wieder, er war nahe daran, den ganzen Magistrat zu sprengrn, aber in einem Augen« blicke guter Laune lieh er ihm Gnade ange« deiben. Seine unerhörten Reden veröffent, lichten die mächtigen Zeitungen, und in der Provinz und in den Vorstädten ward mit Recht fein Name groß. So viel Größe aber duldet der Neid nicht. Die „knechtisch gesinnte Journalistik" ersunn Ränke wider ihn — und er, an Strohalme sich haltend, ließ von der Ziege sich das Zeugniß geben, daß er kein Kraut gefressen. Würdiger wäre eS gewesen, Stillschweigen zu beobachten oder mit den Worten des Erlösers die Aufforderung zu machen, daß den ersten Stein aufhebe, wer sich ganz rein von jeder Sünde wisse. Da er aber um jeden Preis überall sein will, wo — Etwas ist, mußte er auch in den Landtag kommen. Und so ist es ge» sthehen. Freilich hatte es ihm viel gekostet; ein Anderer, ich meine ein gewöhnlicher Mensa), möchte um einen solchen Preis nicht einmal Kaiser von China werden. Wer aber Etwas hat. lann draufgehen lassen. Nach so außerordentlichen landkundigen Anteceden- tien war die große Erwartung, womit man seiner maiäeu, Zp^eob. — Jungfernrede — entgegensah, gerechtfertigt. Wenn es wahr ist. was Jean Pau l sagt: nur die Vernunft lehrt schweigen, das Herz lehrt reden, dann muß Sz i l ägy i ein großes Herz haben, denn ungezweifelt hat er mehr geredet, als die Vernunft angerathen hätte. Wenn er etwas Neues oder langst ausgekratzte Dinge in fesselnder Weise vorgebracht hätte, würde er doch für einige Augenblicke Wirkung ge. than haben. Und wie konnte er weiter mit so unzarten Händen die croatische Frage an. fassen? Wie konnte er sich so tief in die Politik Englands. Frankreichs, Italiens. Brasiliens und Timbuktus einlassen, wouon er gleich mir nichts versteht? Zuletzt aber kann man auch Cata lan i . Alboni. Roger in einer dreistündigen Oper an« hören, aber Szi lägyi 's Stimme ist weder helltönend, noch schallend, noch metallisch, und die Modulation gesucht, gekünstelt. I^s st^iö o'65t 1'K,0M!N6. Bei ihm kann man füglich sagen: der Mensch ist wie seine Stimme. Börne's zänkische Geliebte schrieb demselben einmal einen Absagebrief, worin auseinandergesetzt war, daß sie ihn nicht liebe. Borne (wenn ich nicht irre, war er es) erwiderte Folgendes: „Meine Gnädige! Sie lieben nicht, aber ihr Brief ist vier Seiten lang und voll geschrieben". Also er» geht es mir mit V i rg i l Sz i lägy i . Ich will ihn nicht verkleinern. Ich habe viel über ihn geschrieben. Er maa viel Talent haben, nur weiß ich nicht wozu? Er mäßige seine unruhige Ehrbegierde, lerne Knapprnoienste thun und studiren. UebrigenS hat ihn bei seinem Debüt das Schicksal ereilt! Noch sind folgende Träger des Namens Sz i l l lgy i erwähnenswerth: <. Alexander, aus der ungarischen Familie Sz i l ägy i von ^.kosfalva stammend. Er war viele Jahre Schauspieler und Mitglied deS Pesther Nationaltheaters. Im März 18?6 schloß er seine 4ljahrige Bühnenlaufbahn in Szig- ligeti'S Schauspiel «Nlätyäs kiräl? Iss-« ab. Bei dieser Gelegenheit ward ihm von seinen Collegen ein großer silberner Pocal mit einem Lorbeerkranze überreicht, während
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Szedler-Taasse, Volume 42
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Szedler-Taasse
Volume
42
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1880
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
356
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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