Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43
Page - 5 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 5 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43

Image of the Page - 5 -

Image of the Page - 5 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43

Text of the Page - 5 -

Gaborsky, Johann Taborsky. Johann Vaters demselben im Predigtamte folgte. Johann Taborsky ist der Verfasser mehrerer geistlicher Lieder, welche auch in einigen älteren evangelischen Gesangbüchern abgedruckt sind; so finden sich sechs solcher Lieder im oechischen Bruderschafts'Gesang« buch, dessen verschiedene Ausgaben Jung» Mannin seiner „Aistoris Msrktnr? ossks", zweite Ausgabe (Prag 1849, Ikiwnäo, 4".) S. 62. unter Nr. 48 aufzählt, und vier in Wenzel Wley ch'S „Tanc^oQäi «vanssiil:^", dessen verschiedene Editionen gleichfalls in Iungmann's genanntem Werke S. 262, Nr. <l2, k —ä, verzeichnet stehen. Noch schreibt ihm Jung mann die Autorschaft eines Gedichtes auf die Pest (^yrss ^ öz» Noru. 2 1S42) zu. Dagegen wird diese An< gäbe von anderen Forschern bestritten, welche erklären, daß dieselbe auf einer Verwechs» lung mit des berühmten Prager Schön» schreibecs und Mechanikers Johann Ta< borsty lsiehe den Folgenden^ Gedicht auf die Pest beruhe. — 3. Johann Ta borsty von 31 Hornberg oder von Pimpernus» brrg oder auch, wie ihn die öechen nennen, von Klokotskahora (geb. zu Ahornberg um 1500, aest. entweder in den letzten Tagen des December 1571 oder in den ersten des Jänner iS72), ist als Mechaniker. Astronom. Maler. Kalligraph, Schriftsteller und Poet höchst denkwürdig. I n seiner Jugend, in welcher er übrigens nach einem Schwanke zu schließen, den der,Anzeiger aus dem süd> lichen Böhmen". 1856, Nr. 35. unter dem! Titel .Das Narrendorf" mittheilt, ein lockerer Zeisig gewesen sein mag, lernte er singen und schönschreiben, dann betrieb er eifrig classische Sprachen und höhere Wissenschaf, ten. zuletzt hörte er (!5l9) an der Prager Hochschule unter Paul Prz ibram Mathe« matit und Astronomie. Um sich den nöthi« gen Lebensunterhalt zu verschaffen, schrieb er einige schöne Gesangbücher in lateinischer und öechischer Sprache theils auf Papier, theils auf Pergament. Nach seiner Heirat erwarb er 1548 in der Prager Altstadt das Bürgerrecht und errichtete eine kalligraphische Anstalt mit besonderen Abschreibern, welche nach seiner Anleitung arbeiteten. Unter diesen Gehilfen wurden später Laurenz B i l y und Matthias Peoek auS Klattau als Kalli- graphen bekannt. Aus T a b o r s t y's Meister« Hand sowohl als aus seiner Anstalt ging eine ansehnliche Menge schön gemalter Ge» sang» und Andachtsbücher hervor, von denen hier genannt seien-, die gemalten Gradualen in Chruvim aus dem Jahre 1^30, in der St. Veiter Kirche auf dem Präger Schlosse l351, in der Wiener Hofbibliothek. in Czas< lau l557, in Hlutic 1558. in Teplitz und Klattau 1560, in der Prager UnioersitätS. Bibliothek und in Böhmisch.Brod 1561 Aber die Zahl solcher mit Malerei geschmüH. ter Andachtsbücher aus seiner Officin war eine ungleich größere, jedoch in den kriege rischen Wirren und Verwüstungen des sieb» zehnten Jahrhunderts und später zur Heit der Klösteraufhebung unter Kaiser Io« seph I I . wurde vieles zerstreut oder ging unwiederbringlich verloren. Uebrigens malte er nicht allein Gesangbücher, sondern schrieb auch eigene Gedichte dazu. so in dem großen im Prager Stadtarchive aufbewahrten Gra« dual das auf Johann von Husinec be« zügliche, .wie denn auch der „pisen o inoru", d. i. Gesang von der Pest welcher 1532 j„ Folio gedruckt erschien, von ihm herrührt. Aber auch Mechaniker nicht gewöhnlicher Alt war Taborsly, wie dies die Repara. tur oder vielmehr förmliche Neuherstellung der Rathhausuhr in der Prager Altstadt bezeugt, eine Arbeit, welche er im Jahre 1552 in Gemeinschaft mit dem Uhrmacher D. Skt ioan ausführte, wofür er von 1560 bis zu seinem Ableben mit der Auf« ficht über dieses Kunstwort betraut wurde, auf welchem auch die sappdischen Strophen aus seiner Feder stammen. Für seine kalli. graphischen und mechanischen Arbeiten, durch die er sich viel Ehre und Ruhm er- warb, wurde er von Kaiser Ferdinand I. 1554 mit einem Wappen und dem Prädi« cateKlototstabora. d. i. Ahornbera, begnadet. In feinen letzten Lebensjahren verfaßte er eine Beschreibung der oben«- wähnten Rathhausuhr und dessen, was zu ihr gehört, und übergab 1570 dem Magistrat der Prager Altstadt dieses Pergamentmanu« script. welches mit TadorSky's Bildnih noch zur Stunde daselbst aufbewahrt wird. Durch seine Gescbicklichleit und sein oroent, lickes Leben vermehrte er in ansehnlicher Weise sein Besihthnm. erwarb zwei Häuser in Prag, Grundbesitz auswärts und hinter» ließ Alles seiner Gemalin Aatharina, da die einzige Tochter Magdalena vor den Eltern starb. Wahrscheinlich ist die Oemalin Tabotsty's eine Person mit der Ka« tbar ina Taborsty , welche im Jahre 1339 zu Verbesserungen an dem Gebäude der
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Tabacchi-Terkla, Volume 43
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Tabacchi-Terkla
Volume
43
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1881
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
320
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich