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Tantardini Tantardini
k. k. Kämmerer, geheimer Rath, Appello
tionsgericktspräsident im Königreich Böh»
men, Oberst'Erblandjägermeister in Tirol.
Sein Halbbruder Alois, auS des Grafen
Ignaz, erster Ehe (geb. 8. Juni l?7l, M .
i l . December !846) vermalte sich mit Cres-
sentia geborenen Neichsfreiin von Taxiz-Vor»
dogna, wrlche ihm leine Kinder gebar. Die
Schwestern der beiden Vorgenannten sind
.aus erster Ehe: Iosepha (geb. 23. April
1770). Victoria (geb. 13. December 1791),
Crescentia (geb. 7. September 1796);
aus zweiter Ehe Qtt i l ia lgeb. 30. Sep»
tember 1801). vermalt (srit 4. Mai 183l)
mit Franz Grafen Enzenberg zum Franzen-
und Iöchelsthurm. Die Familie ist im Man»
nesstamme erloschen.
Wappen. Quadrirter Schild mit Herz«
schild. Herzsckild. I n Silber eine rothe
Burg mit zwei Zinnenthmmen (wegen Not«
tenburg). 1 und 4: in Blau zwei schräg»
rechte goldene Balken, jeder mit einer schwär«
zen Kugel belegt und in der Mitte zwischen
diesen Balken ein g.ldener Stern (wegen
Trotzberg),- 2 und 3.- in Roth auf einem
schwarzen Dreihügel drei oben abgehauene
goldene Tannenstämnn', jeder an den Seiten
mit zwei gestümmelten kuizen Astenden.
Tanner. siehc: Thanuer.
Tannhausen. siehe: Stadion von
Tannhausen IM . x x x v n , S. 23 in
den Quellens
Tailtardim. Antonio (Bildhauer,
geb. zu Mai land im Jahre 4829). In
der lombardischen Kunstgeschickte ist
schon früher ein Bildhauer dieses Na>
mens, Kar l Tantard in i bekannt,
dessen die deutschen Kunstlerika. selbst
Na g ler nicht gedenken, eS wäre denn.
daß hinter dessen Car l Antonio
Tan ta r in i sBd. XVI I I , S. 102^
der in Rede Siebende zu suchen wäre,
was dem Herausgeber dieses Lexikons
auck nicht unwahrscheinlich vorkommt.
C a r l o wurde zu Introbbio, dem
HauptortedeS Bezirkes Vallassina in der
Lornbardie, am 20. Mai l6?7 geboren
und starb, ?l Jahre alt. 1748 zu Rom, wohin er einem Rufe gefolgt war. Der
Sohn eines Eisenhandlers, entzog er sich
dem Beruft seines Vaters, der ihn dazu
zwingen, wollte, durch die Flucht, wan-
derte durch Italien und machte endlich in
Turin Halt, wo er die Bildhauerei er<
lernte. Von jcinen zahlreichen Werken
nennen wir die neunzehn Statuen auf
dem Monte Varallo. eine Madonna,
nahezu lebensgroß, welche er der Kirche
zum h. Anton in seinem Geburtsorte
Introbbio schenkte, eine zweite Madonna
zu San Giovanni della Castagna nächst
Lecco und mehrere Engelsgestalten für
die Pfarrkirche zu Barsio im Valsaffma.
Ob nun unser Zeitgenoß Antonio
Tantard in i , zur Zeit der österreichi«
schen Regierung in Mailand geboren,
mit dem vorigen Carlo verwandt ist,
kann ich nicht sagen; immerhin könnte
er dessen Enkel sein. Er bildete sich unter
V. Vela in Mailand, und bereits l832
— also im Alter von 23 Jahren, wenn
1829 richtig sein Geburtsjahr ist —
erregte er in der Kunstausstellung der
Brera in Mailand Aufsehen mit einer
Statue des „Nain". welcher Gegenstand
daselbst gleichzeitig auch von dem Meißel
Gaetano Motel l i 's M . XIX, Seite
16l^> behandelt zu sehen war. Seine
Büste des Kreuzritters auf einer früheren
Auüstellnng. auf welcher überdies mehrere
Porträtbüsten und Medaillons seines
Meißels sich befanden. war nicht sehr
gelungen. Anders dagegen steht es mit
seiner Statue „Nie Nabende", welche er
im Auftrage des Conte Gerolamo Fene«
roli in Brescia gemeißelt und mit der er
ein allerliebstes Werk geliefert, das frei-
lich nicht nach der ganz mißlungenen
Chromolithographie im
51210H6 äi. dslle arti" (Ui1Z.no,
äeM, 4o.) Jahrgang XX beurtheilt
werden darf. Spater berichteten die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon