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Tarnowiki, Johann 84 Tarnowski) Johann
auserwählte Pfeil u. s. w. (ebd. !65S. ,2°.).
Stephan Tarnoczy ist so recht der aus-
geprägte Vertreter jener Mystik, mit welcher
die Jesuiten die herrliche Lehre des Heilands
verballhornt und schwache Gemüther unfähig
gemacht haben, sich an der reinen und ein»
fachen Lebre des göttlichen Erlösers zu
stärken und zu erquicken. Alle seine Bücher
tragen dieses Merkmal an sich, und er scheint
der Urheber dieser Richtung in Ungarn ge«
Wesen zu sein. die noch manchen, aber keinen
ihm ebenbürtigen Nachahmer fand. Er stand
in hoher Gunst bei dem berühmten Bischof
Franz Zeonhard Szegedi , dessen in diesem
Werke bereits im XI.I I . Bande, S. 4. Nr. 2.
Erwähnung geschehen ist. ^ a ^ « « ^ ^ ^ _
i773, 1.06^6, 80.) ^om. I I I , x. 382. —
sorixtorss taonltatis
ueuseiu, a.b s^ ns oriKws a 1635 «.6, 2.21mm
<3?aria,u, 80.) >^. 34. — F'e^ 'e?' ^Oeo^tus^,
Historia, ^eaäsmias seiLutiaruni I>22Na-
Utsraria (Vnäas l335, 4°.) x. 33. —
1855,
>t, d. i. Ungarische
Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschrei«
bungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph
Daniel ik (Pesth l8i6. Gustav Emich. 8<>.).
Bd. I. S. 574.) — 9. Theodor, Zeitgenoß.
T's ist nirgends zu ersehe», welcher der oer«
schiedenen ungarischen Adeläfamilien Tar<
noczy der in Rede Stehende angehört.
Dessen Feder verdankt sein Vaterland das
nachstehende Werk: „^. ina^ar ii>oäaloin
ss L22U«IQi t0^'i5äsLsu6k töl-teU6t6", d. i.
Geschichte der ungarischen Literatur und
deren geistige Entwicklung (Pesth i8?U.
Kilian, gr. 8°.). -
Tllrnowski, Johann Graf (lebens.
längliches M i tg l i ed deS Herrenhauses
des österreichischen NeichSratheS. geb. zu
Chorzelow in Galizien 1826). Der
Sproß einer alten polnischen Adels»
familie, über welche die Quellen S. 88
nähere Mittheilungen bringen, begann
schm. er seine Studien in der galizischen Kreis-
stadt Tarnow und setzte dieselben an
dem polytechnischen Institute zu Wien
fort. Von da begab er sich nach Hohen«
heim, um an der landwirtschaftlichen
Akademie daselbst Fachstudien zu betrei»
ben, zu deren praktischer Anwendung
sich ihm Gelegenheit darbot, als er, in
seine Heimat zurückgekehrt, sein Gut
Chorzelow selbst bewirthschaftete. Als
Theilnehmer an der aufständischen Verve»
gung des Jahres 1863 mußte er sich. um
der Verhaftung, mit welcher er bedroht
war, zu entgehen, ins Ausland flüchten.
Elnige Zeit lebte er in Posen, dann ging
er nach England, dessen Pferdezucht zu<
nächst seine Aufmerksamkeit fefselte, und
als seiner Rückkehr nach Galizien nichts
mehr im Wege stand, kehrte er 1863
heim. Um die in England gewonnenen
Erfahrungen über Pferdezucht zu verwer-
then, verlegte er sich mit großem Eifer
auf den Sport und war ein fleißiger
Besucher der Rennbahnen Europa's, auf
welchen er mit seinen Pferden auch
manchen Sieg davon trug. Nebstbei
betrieb er mit Umsicht und günstigem
Erfolg die Landwirthlchaft, und als ihn
die Bezirksvertretung von Mielec zu
ihrem Obmann wählte, stand er ange.
legentlich für die Interessen der Agri«
cultur ein. Von 1867 bis 1878 vertrat
er den Landgemeindenbezrrk Mielec im
galizifchen Landtage. Im Jahre 1869
wählte ihn der Landgemeindenbezirk
Ropczycze - Tarnobrzeg zum Mitgliede
deS Abgeordnetenhauses, in welchem er
in allen Capitalfragen mit der Kra»
kauer Fraction stimmte. Bei der letzten
Berufung Anfangs 1881 von zwölf
neuen lebenslänglichen Mitgliedern in
das Herrenhaus deS österreichischen
Reichsrathes waren die Polen durch
vier Namen vertreten, durch Eduard
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon