Page - 89 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43
Image of the Page - 89 -
Text of the Page - 89 -
Tarnowski (Genealogie) Tarnowski. Johann
die „Dno)'k1op6än'2 xo^526odu.2", welche
dei Orgelbrand in Warschau herausgegeben
wurde, weist im Ganzen nicht mehr denn
drei Tarnowski auf. und auch andere
Werke, die der T a r n o w s k i gedenken,
beschränken stck auf Auszüge aus Orze«
ch o w s k i's Werk über den einen Tar.
nowski . der freilich auch alle anderen
überragt. In Folge des erwähnten Mangels
an allen Quellen ist es auch nicht möglich
zu entscheiden, ob eine zweite polnische Adels,
familie des Namens Tarnowsk i , jene
mit dem Prädicate von Nol icz, in irgend
einem verwandtschaftlichen Zusammenhange
mit unseren T arnows ki deLeliwa steht,
ob sie nur ein Zweig der letzteren oder aber
eine abgesonderte für sich bestehende Familie
sei. Da sie aber einige bemerkenswerthe
Mitglieder aufzuweisen hat, wurde auch dieser
unter den denkwürdigen Sprossen der Familie
Turnowski gedacht, jedoch immer milder
Beifügung, daß sie dem Geschlechte der T a r»
nowski von Rolicz angehören. Andere
Adettgeschlechter deö Namens Tarnowöki ,
so jene von Bogorya und von Kozla»
roga. werden in den älteren genealogischen
Werken blos nebensächlich erwähnt, und
müssen wir uns daher bescheiden, ihr Vorhan»
densein nur anzudeuten. Weitaus die rühm«
reichsten sind und bleiben die Tarnowski
von Le l iwa, welches Geschlecht noch gegen,
wärtig in ausgezeichneten Sprossen blüht,
wie auS der Vergangenheit noch Stein und
Marmor von seiner Größe zu uns sprechen.
In der Schloßkirche zu Krakau bejindet sich
in der Capelle Ciborium oder Capcllc der
Mansyonare das Denkmal des Gabriel
Grafen von Tarnow, welcher auf dem.
selben ein V^o^uFnator äcLi^irrius genannt
ist; im l3. Jahrhunderte hieß der Platz in
Krakau, wo heute die Kirche Maria Schnee
steht und einstmals sich das stolze Schloß
der Tarnowsk i erhob, das OkLteUurn
i'kruovLNLiu.m. Erst im 17. Jahrhunderte
ging der Palast durch Verkauf an Anna von
3 ubomi rski , vermalte Branick i , über,
welche nun Kirche und Kloster Maria Schnee
für Dominicanerinen erbauen ließ. Diese
. Kirche enthält auch einen zu Ehren des
Groß'Kronfeldherrn Johann Tarnowski
eingesetzten Denkstein, zur Erinnerung an
die Schlacht, in welcher derselbe mit nur
60<)o Mann den Wojwoden Peter von der
Walachei, der ihm über 25.000 Mann e,nt>
gcgeugestellt hatte, vollständig vernichtete. Im Dienste der Kirche zunächst finden wir
die Träger des Namens Tarnowski . So
war ein Johann sS. 91 Nr. 5) Erzbischof
von Gnesen, und ein zweiter Johann sS. 92,
Nr. <is. auS der Familie der Tarnowsk i
von Rol icz, Erzbischof von Lemberg. Wie
sich aber die Tarnowski für Wissenschaft
intrressirten, dafür geben außer dem Groß<
hetman der Krone Johann ^2. 90. Nr. 4),
dem wir Schriften über die Kriegs-, wie über
die Staatskunst verdanken, ,'och die Namen
Johann Amor s2. 92, Nr. ?). Stanis-
laus ^3. 9t. Nr. 12^, vor allem aber Graf
Johann Felix Amor ^S. 83) und der
gegenwärtige Professor der polnischen Lite-
ratur an der Krakauer Hochschule. Graf
Stanuslaus ^S. 94, Nr. 11) die sprechend«
sten Velege, Hier folgen nun einige Sprossen
der Adelsfamilien Tarnow6ki<3elcwa
und Tarnowski . Rolicz, insofern sich die.
selben in einer oder der anderen Richtung
denkwürdig gemacht haben. ^ap?>ockl sHa?--
itoH^,N6l-07 i^eersr-n-a polskiezco, d. i. Die
Wappen der polnischen Rtttecschaft. Aufgabe
des Kas. Ios. Tarnowski (Krakau 4858,
40.) S. 480 u. f. — Kotie65 5ur 1^2
kamUIeL UluLti-LL et titrseL 6,6 la, kolo^no
(Paris 1862. 31. Frank, 8».) S. 186. -
i, d. i.
Die Familien Nngarns mir Wappen und
Stammtafeln (Pesth!862. Moriz Räth. 80.)
Vo. X I , S 64 snn Hinblick auf die unga-
rische Verschwägerung der T a r n 0 w s k i
wichtig.^j
I I . Besonders dtnkwnrdige sprossen der Grasen
Tarnowski. l. Johann. Er lebte zur Zeit
LadiSlaus Iagiel lo'S. welchem er in
dessen Kämpfen durch seine Tapferkeit große
Dienste erwies, namentlich bei der Ein<
, nähme Lembergs und bei der BewälnMna
der Rusinen. Er bekleidete die Würde eine?
Wojwoden von Krakau. und jene eines
Hetmans, als es zum Kampfe ^egen die
Kreuzritter kam. Es ist wodl derselbe Io»
hann. der im Jahre 1394, als Palatin
von Senoomir, in Przeworsk das Kloster
a stiftete und
mit den entsprechenden Mitteln ausstattete.
— 2. Johann, der zu Beginn des fünf.
zehnten Jahrhunderts lebte, wird auf einer
uon 140l datirenden Urkunde des Peter
Wy sz, Bischofs von Krakau, als Dechant
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon