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Tartini 106 Tartini
kaiischen Rechnungen eines ganz eigenen
zu diesem Zwecke auSgesonnenen Verfahrens
sich bediente. Durch Uebung war ihm das«
selbe so leicht geworden, als es Anderen
unverständlich erschien. Dieses System, hinter
dessen Schlüssel man übrigens später kam,
fand im Gegensatze zu dem alten Sprich«
wocte, daĂź der Prophet im Vaterlande nichts
gelte, in Italien fast ausschließlich Bewun«
derung, dagegen in Frankreich nur eine
theilweise, in Deutschland — gar keine. —
In seinem Nachlasse fanden sich oder nach
seinem Tode wurden herausgegeben: »De-Ns
rkFioni s äslls propor^ioni lidri 5ei, rive-
Huti äa <3. ^.. Oolomoo etc.". Dieses
nachgelassene Manuscript Tart ini 's besaĂź
Capitän Tar t in i , ein Neffe des Künstlers,
wie dieS in den ^Noinoi-is xsr 26i-vii-6
l^Ua. LtoiiH Isttorlu-ig. b eivNs (Vsnexin,
<74ö, vol. VI I I , setteiQdrü, ?. 39) denck'
tet wird. — fetter«, äel äslunia (3in-
^oiu^l l rä i ni inLErvisuts ad uua, iinpor-
tants 1s2io26 xsr 1 suov.atori äi Vio^'no"
(I^ouära <774, 4«.). Eine deutsche Ueber»
setzung dieses Briefes enthält I . A. HilIer'S
^Lebensbeschreibung berühmter Musikgelebr»
ter und Tonkünstler". !784, S. 278—282;
auch die „Leipziger musikalische Zeitung",
Bd. VI , S. 134—!3s. Eine englische Ueber«
setzung besorgte Burney und lieĂź dieselbe
mit dem Original zusammen drucken. Die
Maddalena Lombardini. eigentlich Sir«
men, an wrlche dieser Brief gerichtet ist.
war eine ausgezeichnete Violinspielerin, Com«
pcnistin und Sängerin in der zweiten Hälfte
deS 18. Jahrhunderts und befand nck noch
«782 zu Dresten als Sängerin. Dieses
Schreiben, welches vornehililich von dein
zweckmäßigen Gebrauche oes Bogens han»
delt. erschien zuerst, auf einem halben Bogen
gedruckt, in Venedig. — „I^ssioui pratioks
xsl vioUno". Fr. Fanzago bemerkt in
seiner „OrasiOQö äe^s wcii 6i ft. i'ai-tiQi"^
S. 34. Note 24, in Bezug auf diese Lectio«
nen. daĂź sich dieselben nicht nu? in den
Handen drs Vrs. Antonio Bonarentura
Sber t i besinden. sondern in Italien in
vielen Abschriften verbreitet seien. Auch wild
einer von Tar t in i für seine Schüler ver»
faĂźten Violinschule mit den zu jener Zeit
ĂĽblichen Verzierungen hie und da gedacht.
Vielleicht ist diese Abhandlung, von welcher
auch eine von Pietro Deny ausgefĂĽhrte
französische Bearbeitung im Iadre i782 in Paris herauskam, identisch mit obigen „I.ß.
2ioni i>l2tiods". — Ein? »i'l'Häirion 6s
1'art, äy 1'a,rcii6t äs lartini" hat um l825
I . B. Cartier in Parjs herausgegeben.
I I . Tartini's Compofitionen. sDie mit einem
Stern (*) bezeichneten befinden sich in der
Mufikaliensammluna der Wiener Hofbiblio»
thek.) *«XII souate sä UN» I'KLtola.is a.
VioUuo s VäLko". 0p. l (Amsterdam 1734).
— *»36i coucerti a 3 s 6 ström. Vic>1.
priuei^)., Viol. I o I I . ^.Ito, Viola., Oi-Lllno
s VioloueeUo«, ebenfalls als Opus l be>
zeichnet (^.lULtsläam, Gliede! Onarle 16
0eus). — «XII sou2ts a Vioi. 6 N2520«,
0x. 2 (Roiva, l745). — ^VI 8ouLtts ^ üuo
VioUni y LaL5o. Lid. I et I I " (Amster»
daln), — ^L'Hrts dsN'Nlco ou, 1'art <ls
1'3<rcb.6t, eontenanr 38 Vkriltt. campo«
sees 20U5 1a plus dsNs <3a^otts äs
(.'orolU" (Paris 4o ^ auch Mannheim l'iio).
Eine andere Ausgabe desselben Merkes er»
schien unter dem Titel: „I/krts äsli'kroo
0 siauo 30 Variazioni psr VloUno s Lärnprs
00N0 5ts55o VK830^ (Neapel um l792). —
in "Eho ron's „?linei^eL clo comxoöition"
(?ai-i3, I^ol.) tom, VI die Partitur einer
air varis xour 1o Violon. — „^.ökgio
vl^ris äs pluäisurs la<?022 äiKvreutSL:
tröä utiltt« i^ ux pcr2t)Qlle8 yui vyuicQt
apprenüi'O ii, s«.ii-s (lus traitL 30U.2 edac^us
noto ä'narwouis", scheint erst uiu t8Ul in
Paris gestochen zu sein. — Von seiner be«
rĂĽhmten Teufclssonate kennen wir folgende
AuSgaben: „8onkik od i! I r i lw äsi Oik»
volo per VioUuo solo" (Uilkuo, 1t,icol6i);
auch in dem von Nicordi in Mailand her«
ausgegebenen musikalischen Sammelwerke
„.^Qtaloßiia clasLic^ musicHie" iln I I I . Jahr»
gange (l844) unter Nr. 5 abgedruckt; —
dann eie AuSgabe von I . B. Cartier,
der dieselbe in seine berĂĽhmte Sammlung
^I/ki-t äu vialou ou Division äos öoolos"
aufgenommen hc>t; — die ron Vreitkopf
und Härtet in Leipzig im Jahre 1823 ver»
anstaltete; — ferner aus neuerer Zeit: ^ s
Ii-illu äu Di^dls Louato arr. av. ?lto.
I»n,i- tt. V ieuxtemps" (Offenbach. Andre);
— „läein I'2.c<:ninp. äe ?lt6. par It,. Vo! o k-
mann" (Leipzig, Kistner); — „Die Teufels»
sonate. für Viol. mit Streichorchester bear»,
beitet von William bepwor th" (Leipzig.
Stoll). — Von anderen Compositionen T ar»
tini's. die in neuerer Zeit ausgegeben
wurden, nennen wir noch: eine „Conate
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon