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) Johann 112 TaNler, Johann
jener in Karlsburg. 1805 wurde er mit
Majorscharakter in den Ruhestand ĂĽber.
nommen. Als aber noch in demselben
Jahre der Krieg von Neuem ausbrach,
trat er als Major bei dem 3l . Infan«
terie>Regimente wieder in den activen
Stand. Nach dem FriedensschlĂĽsse kehrte
er in den Ruhestand zurĂĽck, welchen er
in Gratz verlebte, wo er auch im Alter
von 63 Jahren starb.
Hirtenfeld (I.). Der Militär.Mana There.
sien.Orden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei. kl. 4°.) Bd. I, S. 335;
Bd. I I , S. l735.
Tllttler, Johann (königlich fiebenbür«
gischer Gubern ia l ra thund Comes
der siebenbĂĽrgischen Nation, geb. zu
Kronstadt 43. December 1753, gest.
ebenda 26. März 1825). Der älteste
Sohn des Brenndorfer Pfarrers I o«
hann Tart ler . Nachdem er in Krön«
stadt die Vorbereitungsstudien beendet
hatte, sollte er dem Wunsche des Vaters
gemäß in Jena Theologie studiren und
begab sich auch 1773 dahin. Bald jedoch
verließ er diese Universität wieder, um
in Göttingen, später in Wion unter
SonnenfelS politische und juridische
Vorlesungen zu hören. Nach Kronstadt
zurückgekehrt, wurde er 1775 als Secre»
tär im Magiftratsamte daselbst ange»
stellt. 1784 aber zum Vicenotar befördert.
Auf beiden Posten that er sich durch Ge-
schicklichkeit und Umsicht in der Geschäfts,
fĂĽhrung hervor. Bei der Umwandlung
der Landesverfassung Anfangs 1786 be>
gab er sich nach Wien, wo seine Ernen-
nung zum Protokollisten der neu ein»
gerichteten königlichen Tafel erfolgte.
1787 zum Secretär der königlichen Ge«
richtStafel (AppellationSgericht) in Her»
mannstadt befördert, bekleidete er diese
Stelle bis 1790, in welchem Jahre —
nach Kaiser Josephs Tode — die königliche Tafel erlosch. Nun ohne Amt,
wohnte er den CommunitätSsihungen
von Kronstadt, dann als dritter Depu.
tirter dieser Stadt den siebenbĂĽrgischen
Landtagsverhandlungen bei und wurde
auch Mitglied einer ständischen Deputa«
tion, welche bei Hof die Bestätigung der
Landtagsarlikel erwirken sollte. Ehe aber
diese Deputation ErlaubniĂź erhielt, nach
Wien zu kommen, ging er in eigenen
Interessen dahin, und zwar zunächst, um
daselbst eine Anstellung zu finden. Das
Ableben des Kaisers Leopold veran.
derte mit einem Male die politische
Sachlage, Tar t le r aber blieb im Auf»
trage deS Landtages in Wien, um die
Interessen der Nation zu vertreten, was
er wohl mit besten Kräften, doch nur
mit geringem Erfolge that. Indessen
wandte sein eigenes Geschick sich zum
Besseren, indem er im Iabre 1794 mit
dem Titel eines Gubernialsccretärs bei
der siebenbĂĽrgischen Hofkanzlei angestellt
wurde. 1795 als wirklicher Secretär an
das königliche Gubernium in Sieben»
bĂĽrgen versetzt, erwarb er sich bald daS
volle Vertrauen seines Chefs, des Grafen
Bänfsy ^Bd. I, S. 1431. 1811 er-
w ä h l t e n ihn die siebenbürgiscben
Stände, 18!2 ernannte ihn Kaiser
Franz zum Gubernialrath. I n dieser
Stellung wirkte er, als 1813 in Krön»
stadt die Pesth ausbrach, mit muster-
hafter Umsicht, und namentlich seinem
ebenso zweckmäßigen als energischen Ge«
baren ist es zu danken, daĂź die Seuche
nach wenigen Monaten schon erstickt und
am 10. April 1814 di.' Sperre von
Kronstadt aufgehoben wurde. I n Aner»
kennung seiner Thätigkeit nach dieser
Richtung erhielt er den Leopold>Orden.
Als man in Wien dem Verlangen der
N^tionSuniversität, ihren Comes selbst
zu wählen, ni5t willfahren zu können
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon