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Tauber, Karl 126 Tauber, Joseph Samuel
derselben angeführt erscheinen, so dürfte
di^ se wohl schon erloschen sein.
O e st er rei ch i sch e B i e d e r m a n n s «
C h r o n i k. Ein Gegenstück zum Phanta«
sten< und Prediger-Almanach (Freiheitsburg
Mademie in Linz^ 1784, Gebrüder von
Redlich. 3".). Erster (und einziger) Band.
Seite i99.
Tauber von Taubenfurt. Karl Frei-
berr (Domherr zu Brunn, geb. zu
Troppau 22. Jänner 1741. gest. zu
Brunn 6. Jänner 18l4). I n früher
Jugend nach Wien gekommen, trat er
1731 als Zögling in die therrsianische
Ritterakademie ein. an welcher er wüh-
rend eines zehnjährigen Aufenthaltes —
bis 1761 — seine vollständige wissen-
schaftliche Ausbildung erhielt. Nach
beendeten theologischen Studien zum
Priester geweiht, übernahm er das Seel-
sorgeramt bei St. Moriz in Olmütz und
administrirte später einige Zeit die Pfarre
in Müglitz. 1773 zum Domherrn in
Brunn ernannt, ward er alö solcher 1779
bischöflicher Generalvicar und Ofsicial,
1750 Archidiakon, 1782 Kanzler der
Brünner Hochschule, Beisitzer und Refe.
rent der geistlichen Filial - Commission
und wirkte von 1783 längere Zeit als
Pfarrer an der Brünner Domkirche. I n
seinem Berufe auch schriftstellerisch thä»
tig, hat er folgende Werke heraus-
gegeben: „Aegeln der Gezchichte" (Wien
1781), und „Abhandlungen nun iier hirralchi»
5chrn Gemalt der h. ullgem. Rirche" (ebd.
1782). Dieses letztere Werk zog ihm
viele Verdrießlichkeiten von Seite seiner
Gegner, namentlich der Jesuiten zu,
welche den schwachen unselbständigen
Bisckof Anton Theodor Grafen Col lo.
redo ganz in Handen hatten, der mit
seinem Consistorium auf den freisinnigen
Domherrn nicht eben am besten zu
sprechen war. Dieser aber ließ sich da« durch in seinem Wirken nicht beirren,
sondern ging seinen geraden Weg vor«
warts, von der Ueberzeugung getragen,
daß die Wahrheit früher oder später den
Sieg behal'e.
Czikann (Johann Jacob Heinrich), Die leben»
den Schriftsteller Mährens. Ein literariscker
Versuch (Brünn 1842, Traßler. 8<>.) S. <«9.
Tauber. Joseph Samuel (Poet.
geb. in Wien 12. August 1822, gest.
ebenda 9. Jänner 1879). Von seinem
wohlhabenden Vater zum Rabbiner be»
stimmt, wurde er zum fleißigen Studium
des Talmud und der orientalischen Clas.
siker angehalten. Aber eine heiter und
poetisch angelegte Natur, konnte er stch
mit der ihm aufgedrängten Richtung
nicht befreunden, und während er bei
Tage sich mit den bald tiefen, bald ko-
misch - rabulistischen Commentatoren des
Talmud abplagte, suchte er in den Stun-
den stiller Nacht, wenn der Vater schlief,
Ersatz und geistige Erholung bei den
Meisterwerken der neuen Literatur.
Goethe und He ine . AnastasiuS
Grün und Lenau waren es dann, die
ihn in die Zauberwelt deutscher Dichtung
einführten. Nach dem Tode deS Vaters
von dem ihm auferlegten Zwange be»
freit, warf er Talmud und Rabbiner«
thum bei Seite und gab sich dem Stu-
dium seiner Iieblingswifsenschaften, Ge-
schichte und Philosophie, hin. Das ihm
von seinem Vater hinterlassene ziemlich
bedeutende Vermögen setzte ihn in den
Stand, längere Reisen zu machen, auf
denen er die wichtigeren Culturlander
des europäischen (Kontinents kennen
lernte. So sah er zu wiederholten Malen
Italien, Deutschland, England und
Frankreich, nahm in letzterem Lande
einen Aufenthalt von drei Jahren und
besuchte in Paris die Vortrage Arag o's,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon