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Tegetthoff^ Wilhelm 209 Teichel
Hände gefallen, oder durch ihn zu Grunde
gegangen". — 9. Tegetthoff und Persano.
Auch einer früheren Begegnung Tegett«
Hofs's mit Persano wird gedacht, welche
zu einem epigrammatischen AbschluĂź fĂĽhrte.
Die „6226tts cle Granes" berichtet nämlich,
daĂź sich im Jahre 1863 oder l864 drei
Geschwader, ein französisches, ein öfterreichi»
sches und ein italienisches, vereinigt in den
Gewässern der Levante fanden. Außerhalb
der officiellen Dienstbeziehungen trafen da
die Admirale Tegetthoff und Persano
dann und wann an Bord des französischen
Admiralschiffes zusammen, dessen Comman«
dant Beide mit gastfreundschaftlicher Höf.
lichkeit aufnahm. Wiederholt beging jedoch
hiebet der Italiener die Taktlosigkeit, im
colleßialen Gespräche über Oesterreichs See»
macht wenig artige Glossen zu machen,
ilinmal kam es nun aus einem solchen
Anlasse zwischen Teget thof f und Per»
sano zu einem ernsten Wortwechsel, der
zuletzt eine solche Wendung nahm, daĂź der
französische Admiral vermittelnd einschreiten
muĂźte. Es gelang ihm auch, die beiden
streitenden Theile zu versöhnen, und man
tam übcrein, diese glückliche Lösung durch
ein Bankett an Bord des französischen
Admiralschisses zu feiern. Sonderbarer Weise
aber begann Persano beim Dessert von
Neuem seine Sticheleien. Da machte „Herr
Tegetthoff. ein ziemlich derber Officier,
obgleich ein Mann von Lebensart", so be<
richtet die ^<3-«.2stts <is I^anos", der Dis<
cussion ein Ende, indem er Herrn Persano
auf dessen Bemerkungen entgegnete: „Das
ist eine Frage, die sich von einem auf den
anderen Tag lösen wird". — „ Im adriati«
schen Meere!", rief hastig Herr von Per.
sano.— „Ich werde Ihnen die Gelegenheit
darbieten, sie in letzter Instanz zu beurthei»
len". entgegnete Tegetthoff . — «Und ich
werde sie nicht zurĂĽckweisen", warf Jener
zurück. Nun, das Zusammentlessen fand —
ein paar Jahre später — statt, und wir
denken: Herrn Persano ist die Lust, auf
Oesterreichs Admiral und Marine ferner zu
sticheln, «in für alle Male vergangen. —
10. Admiral Tegetthoff und die öfter«
reichische Kriegsmarine. Von einem Fach.
manne (Meran 1867, B. Poetzelberger,
39 S., gr. 8°.). lDer Verfasser tritt in dieser
Schrift mit aller Entschiedenheit fĂĽr die
Vergrößerung der österreichischen Marine
ein und weist auch darauf hin, das Recrutencontingent fĂĽr Triest. Istrien und
Dalmatien in erster Linie für den Manne»
dienst heranzuziehen.) — 11 . Tegetthsfi-
BrĂĽcke und Gassen. In einer Sitzung
<3nde Juli 487! beschloĂź die Commission
zur Erbauung der BrĂĽcke ĂĽber die Wien in
der verlängerten Iohannesgasse von Wien,
dem Gemeinderathe daselbst zu empfehlen, daĂź
diese BrĂĽcke, die bis dahin nach dieser Gass?
genannt wurde, den Namen Tegetthoff 's
erhalte, und so geschah es auch in der That.
— Wenn wir nicht irren, führen in Gray
und Marburg Gassen den Namen des Helden,
und in Lissa gibt es einen Tegetthoss'Platz.
— 12. Tegetthoff auf der Bühne. Daß
sich die dramatische Production der Gegen-
wart einen Vorwurf wie den Sieg von Lissa
nicht wĂĽrde entgehen lassen, war voraus
zusehen. Ein Dramatiker NamenS Iar i tz
brachte denn auch ein Lebensbild, betitelt:
„Admiral Tegetthoff", auf die Gratzer Bühne.
Im Wiener Stadttheater wurde dieS StĂĽck
im März 1873 gegeben. Schon die Pietät
des Publicums sicherte der Novität eine
gĂĽnstige Aufnahme, und der Besuch war
auch ein sehr großer. „Damit aber", schreibt
ein Berichterstatter der „Neuen Freien Presse"
^21. März l8?3). „ist freilich Alles gesagt,
was sich zu Gunsten des StĂĽckes geltend
machen läßt; wollte man seinen drama.
tischen Werth prĂĽfen und fragen, ob der
gute Wille wohl auch hinreicht, einen groĂźen
Mann zu feiern, so müßte die Antwort aller»
dings weniger befriedigend ausfallen".
Teiber, siehe: Teyber. Anton, Tlisa-
beth, Franz, Therese und Joseph Fi-ei-
Herr von.
Teicek oder Teiczek, siehe: Tejöek
Martin.
Teichel, Johann (Domherr zu
Königgrätz, geb. zu Ienikau im Czas-
lauer Kreise Böhmens 24. August 176l.
gest. auf der Pfarre öerni lov 2. März
1830). I n den Iesuitenschulen unter-
richtet, beendete er zunächst die philoso-
phischen. dann die theologischen Studien
im General'Semina^ zu Prag. Nach
Empfang der Priesterweihe im Jahre
1788 widmete er sich der Seelsorge,
v. WĂĽrzbach, biogr. Lerikon.XKIII. ^Gedr. 20. Juni l88l.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon