Page - 262 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Tabacchi-Terkla, Volume 43
Image of the Page - 262 -
Text of the Page - 262 -
Samuel 262 Teieki, Samuel
den Ursprung der ungarischen Sprache,
über ihre Geschichte, ihren grammatika»
tischen und etymologischen Bau, den
Grad ihrer damaligen Bildung, die
Hindernisse der ungarischen Literatur
und die Mittel, dieselbe zu befördern, in
anregender Weise niedergelegthat. Durch
eine andere Schrift: „Nröei die Errichtung
einer gelehrten Gestllschllkt in Ungarn" (Pefth
1810, 8".), wurde er sozusagen der
moralische Stifter der ungarischen Aka«
demie, deren Gründung durch den Reichs«
tag im Jahre 1823 er nicht mehr erlebte.
Er vermalte sich zum zweiten Male. und
zwar mit Johanna geborenen Freiin
Meszäros, welche ihm mehrere Kin>
der. darunter den unglücklichen Ladis«
lauS sS. 249^, gebar, während auS
seiner ersten Ehe Graf Adam sS. 234.
Nr. 2) und der berühmte Historiker
Joseph IS. 249) stammen.
31 a 3 ? 2 i i r<5k. NietraHs -
^<52L6l, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm»
lung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob
Fcrenczy und Joseph Danie l ik lVesth
t846. Gustav Emich. 8«.). Bd I, S. 581.
— Liierarische Berichte aus Ungarn
über die Thätigkeit der ungarischen Akademie
der Wissenschaften u. s. >v. Herausgegeben
von Paul Hunfa lvy (Budapesth 1877,
Druck des Franklin-VereinS. gr. 8°.) S. 59.
im Artikel: „Die ungarische Akademie der
Wissenschaften". Von A. Greguss.
Teleki von Szek, Samuel (sieben,
bürgischer Hof kanzle r, geb. 17. No>
vember 1739. gest. zu Wien 7. August
1822). Vom dritten (dem Alexander'-
schen) Hauptstamme. Der jüngste Sohn
Alexanders aus dessen zweiter Ehe
mit S u s a n n a geborenen Petki»
Nagy. Sorgfältig erzogen.' widmete
sich der Graf frühzeitig dem Staats-
dienste und wurde Kükülöer Oberge.
span, dann fiebenbürgischer Gubernial» rath. 4784 königlicher Commiffär des
Großwardeiner Bezirkes und schließlich
siebenbürgischer Hofkanzler, in welch
letzerer Eigenschaft er 32 Jahre lang
wirkte. Ein hochgebildeter und mächtiger
Staatsmann, stand er bei Hof in gutem
Ansehen, war im Lande, besonders bei
seinen Glaubensgenossen, den Reformir«
ten, beliebt und in Geschäften ebenso
erfahren als gerecht. Nur wird ihm, wie
seinem Vorgänger, dem Grafen B ä. n ffy
von Lofoncz, von Leuten, welche die
siebenbürgischen Verhältnisse genau ken»
nen, der Vorwurf gemacht, daß unter
ihm der Bureaukratismus überwucherte,
wodurch die Verfassung geschädigt und
Manches gethan wurde, was der Ent<
Wicklung eines gesunden staatlichen Lebens
nichts weniger denn zur Förderung
diente. Wenn man von diesem Umstände
absieht, dessen er sich vielleicht ebenso«
wenig, wie der Folgen bewußt sein
mochte, welche ein Vorgang dieser Art
für das Gemeinwesen zuletzt haben
mußte, war er im Ganzen ein ebenso
merkwürdiger als um das Vaterland
hochverdienter Staatsmann, dessen Be-
deutung jedoch mehr auf anderen Fähr»
len. denn auf jener seiner staatlichen
Leitung zu sucken ist. Ein wahrer Freund
der Wissenschaften, legte er bereits im
Alter von 19 Jahren den Grund zu
jener Bibliothek, deren Bedeutenheit den
Ruf der Stadt begründete, welcher er sie
zum Geschenke machte. Wie Franz Ka-
zinczy, ein Gewährsmann, der Glau»
ben verdient, behauptet, wendete der
Graf im Laufe der Jahre die ungeheure
Summe von 800.000 fl. an die ganze
Sammlung, und als er sie der Stadt
Maros-Väsarhely ^übergab, that er
dieS mit den schlichten Worten: „Ich
entschloß mick zu diesen Ausgaben und
Bemühungen, um dem Mangel an
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Tabacchi-Terkla, Volume 43
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Tabacchi-Terkla
- Volume
- 43
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1881
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 320
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon