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i, Ludwig 18 Terzi, Caspar
rathes, um den Obersten zu überreden,
seine Weigerung fallen zu lassen, endlich
über die Nöthen des Wiener Hofkriegs-
rathes in dieser „übelriechenden" Ange-
legenheit vergleiche man die köstlich ge-
haltene Darstellung: „Kleine Ursachen —
große Wirkungen oder was einem k. k.
Obersten alles passiren kann (historisch)"
im „Kamerad", 1867, S. 1023. Bei dem
Ausbruche des bayrischen E.rbfolgekrieges
im Jahre 1778 erhielt Terzi , nachdem
Feldmarschall-öieutenant Graf W urmser
den Einfall in die (Grafschaft Glatz unter-
nommen hatte, den Auftrag, die sehr
wicktige Position bei Rückers — nicht
Rückerts, wie es in H i r r e n feld's
„Militär-Maria Theresien-Ord?n" heißt
— zu vertheidigen. Einen dreimaligen
vom Feinde stets mit Uebermacht aus'
geführten Angriff schlug er jedesmal sieg-
reich zurück und hielt seine Stellung den
ganzen Winter l 778/79 hindurck auf das
standhafteste, so die beabsichtigte Vor-
rückung des Feindes auf unser Gebiet
vereitelnd. Da er bei dieser Gelegenheit
gegen die Bewohner im feindlichen Lande
mit aller Schonung vorgegangen war,
würdigte nach abgeschlossenem Frieden
König Friedrich I I . diese Humanität
des österreichischen Generals durch seinen
Dank, den er mit dem Gescbenke einer
goldenen Dose begleitete. I n der drei-
zehnten Promotion, welche auf Befehl
Kaiser J o s e p h s II. am 1,9. Mai
4779 stattfand, erhielt T e r z i als
der Einzige das Commandeurkreuz;
er wurde dann als Brigadier nach
Wien berufen und vom Monarchen
zum Begleiter auf dessen Reise nach
Frankreich erwählt. Im Jahre 4786
stieg er zum Feldmarschall - Lieutenant
auf und war schon ausersehen, die
kaiserlichen Truppen nach den Nieder-
landen zu führen, als der Befehl zurück- genommen und Terzi zum Vice Com-
mandanten von Wien ernannt wurde.
Erst 1793 mußte er mit den in Ober-
österreich versammelten Truppen auf den
Kriegsschauplatz in den Niederlanden ab»
rücken, wo er bei Valenciennes, Wattignies
und beim Rückzüge über die Sarnbre
wieder mit gewohnter Tapferkeit kämpfte.
Nun aber war er von den Strapazen des
Kriegsdienstes körperlich so geschwächt,
daß er um seine Versetzung in den Ruhe»
stand bitten mußte' diese aber wurde ihm
nicht willfahrt, sondern er rückte mit Bei>
behalt seiner Stellung zum Feldzeug»
meister vor. Im Jahre 1797 mußte er
den Oberbefehl des in Wien versammel-
ten Heeres sammt Aufgebot übernehmen,
welches er dann bis Laibach führte. Be«
reits hielt er Iftrien beseht, als der Friede
von ssampo Formio (17. October 1797)
allen weiteren Feindseligkeiten ein Ende
machte. Nun kehrte er nach Wien zurück,
wo er als Vice Commandant der Reichs»
Hauptstadt im Alter von 70 Jahren
starb.
Meaerlc von Mühl fe ld lI-, G.). Memora«
bilim des österreichischen.^aiserstaates u. s. w.
lWie-n i«2'i, Sollinaer, ll. «°) S. :ll3 Inach
diesem geboren ;u Mantua). — Oester»
reichische Nat iona l < (?»!.-nklopädie
von (hraffer und C?zifann (Wien 1837,
«o-) Bd. V, S. :l2<» Inach dieser ;ieb. zu
Mantua^. — I) ict ionnn. i r<, din^ra-iikiciuo
^ lliütf'ri<^n(,> (1^5 koininl,^ ina.i-(iu»n» äb
!k tin cin äixlniitümc «iüclo ntc. (I^anäro»
<«0l), 8".) ^" iu. I l l , i>. 4l7. — Hirten-
fr ld ( I . Or.). D»:r Militär'Maria Tderesien'
Orden und seine Mit^lirder (Wien l837.
Staatüdruckerei. kl. 4".) Bd. I, 3. l47 und
224-, Bd. I I , S. I7:t<> und t7>i2 snach diesem
erblickte Ludwig Terzi) ,^ u Göri das Licht
der Welt^.
Porträt. In Schwarzkunst (ar, 4°.). H F ü>
Noch sind erwähm ms werthe j . Caspar Terzi
sqest. zu (Nrundbof in Oesterreich im Iah«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Volume 44
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Terlago-Thürmer
- Volume
- 44
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 360
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon