Page - 72 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Volume 44
Image of the Page - 72 -
Text of the Page - 72 -
Ceuffendach, Iulianns 72 Ceuffeubach) Maria Barbara
seiner Cassen von den in der Stadt weilenden
Erulanten unterstützt werden möge, was auch
geschah. Der Tod seines Bruders Or to lph
im Jahre 1637 und das bald darauf erfolgte
Hinscheiden seiner Gemalin versenkten den
Freiherrn in Trübsinn, und da er immer nur
dunkel gekleidet und gut bewaffnet öffentlich
gesehen wurde, nannten ihn die Nürnberger
den „stillen schwarzen Ritter". Er widmete sich
nun ganz der Erziehung seiner Tochter Anna
Sidonie, mit welcher er eifrig Musik trieb.
Am 28. Juli 1644 vermalte er sie dem Gra-
fen Friedrich Ludwig zu 3 ö w enst ein«
Wertheim. Die „Nürnberger Chronik"
nennt T euffenbach einen „holdseligen, fried-
fertigen und wohlerfahrenen Caualier, dem
der Rath zu Nürnberg mancherlei gute Rath-
schläge verdankte, einen Eiferer der Ehre und
Lekre Gottes, der den Armen viel Gutes
that". Er starb im Altec uon erst 33 Jahren
und wurde zu Nürnberg in der Kirche des
St. Iohannis«FriedhofeZ an Seite seiner
Gemalin beigesetzt. Sein Verhalten in Re«
gensburg, wo er in Diensten des feindlichen
Feldherrn gegen das kaiserliche Heer kämpfte. !
mag die Ursache gewesen sein, daß er des >
Verbrechens der beleidigten Majestät ange- !
klagt, schuldig erkannt und seines Antheils an
der Herrschaft Teuffenbach verlustig erklärt
wurde. Mit der Tochter Johann Fried-
richs, des letzten männlichen Sprossen
des uon R udol p h von Teuf f c- u b a ch aus-
gehenden Zweiges, erlosch dieser auch in der
weiblichen 3'mie. ^Bricfbücher der freien
Reichsstadt Nürnberg, das heißt die amtliche
Korrespondenz dieser Republik mit auswär-
tigen Fürsten und Herren. 1634—1647. —
Manuale der Herren Aelteren, d. h. Die
Beschlüsse der sieben ältesten Rathshcrren.
welche die eigentlichen Regenten waren.
1634—1647. — Leichenrede des Dia»
cunus B eer, gehalten auf dem St. Iobannis»
Kirchhofe zu Nürnberg am 30. Juni l647
(Nürnberg (1647), gedruckt bei Wolfgang
Endter). — Soden (Franz Freiherr) Gustav
Adolph und sein Heer in Süddcutschlalid uon
1631—1635 (Erlangen 1867. 8".) Bd. I I ,
S. 523.) — 36. Joseph,, siehe Mar t i n
Andreas sS- ?4. Nr. 44). — 37. I u l i a -
nus, (geb. 11. Februar 1679, gest. 3. März
1733) von dem ersten (dem Andreas'schen)
Hauptstamme, ist ein Sohn Kar l Fried-
richs; er widmete sich dem geistlichen
Stande, trat am 8. December 1696 in
den Benedictineroroen ein, wurde Pfarrer in Edelschrott und Köflach. dann Oberer
seines Ordens in St. Lambrecht und
Aflenz, Oekonom in Mariahof, kam als
Pfarrer nach Obdach, endlich als solcher nach
Scheifiing, wo er auch starb. Pater Ju l ian
war ein ausgezeichneter Kanzelredner. s'Aus
den im Stifte St. Peter zu Salzburg be-
findlichen „Ilowlii^- des Klosters St. Lambrecht
in Obersteiermark.) — 38. Kar l (gest. 1610)
uon dem zweiten (dem erloschenen Georg'-
schen) Hauptstamme, ein Sohn des Freiherrn
F r a n z aus dessen Ehe mit Beatr i r
Schrott von Kindberg. Als im Jahre
1378 die Stände Innerösterreichs cmcn Feld-
zug gegen die in Kroatien hausenden Türken
unternahmen, befand sich Kar l . welcher dem
kaiserlichen Waffendienste sich gewidmet hatte,
im Gefolge des commandirenden Generals
Georg Freihcrrn uon K h e u e n h ü l l e r
sBd. XI , S. 218. Nr. io). Von 1386—1388
stand er als Hauptmann ,zu St. Georgen.
Dann nahm er, wieder Theil an den steten
Kämpfen der kaiserlichen Befehlshaber geaen
die Türken, sowie an der Errichtung der
Grenzuertheidigungsanstalten. Im Jahre 13!»4
Oberstwachtmeister, diente er noch l6<»<) im
kaiserlichen Heere. Kar l war der vierte Gc-
mal der Armn Nmmmm uon Uinsscrlemlöerg,
einer der berühmtesten Frauen idrer Zeit,
durch welche Murau an die Schwarz en^
berg kam. Seine Ebe mit Anna blieb
kinderlos. Unser Lrrikon gedenkt dieser Dame
und ihrer sechö Gatten im Artikel Neu-
mann ^Bd. XX, S. 288. Nr. 3). Mit
seinem Bruder O ffo kaufte .Karl 1^ 8!» die
Herrschaft Offenburg im Pülsthale in der
Stc-iermark, und 1392 erwarb cr allein die
Herrschaft Stattenberg in Untersteier. Auf
dem vierten Blatte des von Daniel Hefner
gemalten Leichenzuges des 1390 verstorbenen
Erzherzogs Kar l bat sich das Bildnifi des
edlen Kriegömanncs erbalten, der bei diesem
Anlasse das Banner des Hauscö Habsbura
trug. I/D a m isch , der Leichenzug des
Erzherzogs K a r l I I . von Inneröster-
reich (l86!>) S. 17.) — :t!>. M a r i a
Warbara (gest. 6. Octovrr 138»), eine
Tochter Jacob uon Tcuffenbach's uom
G e o r g'schen Hauptstamme, und eine
Schwester Bal t Hasars. B e r n h a r d s ,
E hristophS, Gras m u s' und Joachims,
deren aller bereits in der Darstellung der ein-
zelnen Sprossen dieses Hauses gedacht wurde,
war die zweite Gemalin des Hans lllugen uon
Mügensperg, welcher sich in erster Ehe mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Volume 44
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Terlago-Thürmer
- Volume
- 44
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 360
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon