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Teutsch) Georg Daniel z
Eigenschaften als Handelsgerichtsbeisitzer,
- als Mitglied der Börsedirection, der
Börsedeputation und der Handelskammer
hat er in so hervorragender Weise um
die Stadt Trieft sich verdient gemacht,
daß ihm in Würdigung deffen am 27. Mai
1873 von Seiner Majestät dem Kaiser
der Orden der eisernen Krone dritter
Classe verliehen wurde. Am 20. October
1873 wählte ihn die Triester Handels-
kammer in das Abgeordnetenhaus des
österreichischen Reichsrathes, bn welchem
er zur verfassungstreuen Partei gehört.
Bei seinen ebenso gründlichen als um-
fassenden Kenntnissen der inneren und
auswärtigen Handelsverhältnisse Triests,
welche zu den volkswirtschaftlichen In-
teressen des gesammten Kaiserftaates in so
naher Beziehung stehen, betheiligte er
sich eifrig an allen Berathungen volks«
wirthschaftlicher Natur, insbesondere an
den Debatten über das Actiengesetz, über
die Pontebabahn, die Eisenbahntarife,
den Zolltarif u. s. w. Auch wurde er
mit wichtigen Referaten betraut, so be-!
richtete er über das Nebereinkommen mit >
der Südbahn, dann über die Suspension !
und die Wiederherstellung der Bankacte
und über die Registrirung der Seeschiffe.
Seit 1873 wurde Teuschl alljährlich in
die Delegation gewählt.
Reichsraths « Almanach für die Session
187 /^74 (Wien 1874, 3. Rosner. 12".)
S. 470.
Teutsch, Andreas, siehe: Teutsch,
Traugott ^S. 94, in den Quellen Nr. 1^>.
Teutsch, Fr., siehe: Teutsch, Traugott
^S. 93, in den Quellen, Nr. 2^ >.
Teutsch, Georg Daniel (Geschichts«
forscher, geb. zu Schäßburg in
Siebenbürgen am 12. December 1817). -
M a r t i n B e n j a m i n , Seifensieders 5 Teutsch, Georg Daniel
seines Zeichens und Mitglied der Stadt-
communität zn Schaßburg, zog mit seiner
^ Frau Katharina geborenen Weiß den
talentvollen Sohn in patriarchalischer
Einfachheit heran. Schon im Alter von
fünf Jahren besuchte dieser die Schule.
Unter tüchtigen Lehrern beendete er die
! Gymnasialclassen und kam 1837, ein
zwanzigjähriger Jüngling, auf die Wiener
Hochschule, um Theologie zu studiren.
! Daselbst fand er an dem bekannten Orten-
' talisten Professor Wenrich einen vater-
! lichen Freund. Aber da die Verhältnisse
an der theologischen Facultät seinem
Wissensdrange nicht genügten, so zog es
ihn nach einem Jahre mit Macht hinaus
in die Fremde, und an der Berliner
Hochschule unter R i t t e r , Ranke,
Bopp und Zumpt machte er fach-
wissenschaftliche, unter Neander, Twe«
sten und Strauß theologische Studien.
Mitten in diese fiel im Spätherbst des
Jahres 1838 der Tod seines VaterS,
wodurch er sich in der Fortsetzung seiner
eingeschlagenen Laufbahn bedroht sah,
aber nur auf einen Augenblick, denn
durch den Rath liebevoller Freunde, die
der trauernden Witwe bei der folgen-
schweren Veränderung in der Familie zur
Seite standen, blieb er der Wissenschaft
erhalten. Heimgekehrt, setzte er seine Stu-
dien, die zunächst der vaterlandischen Ge-
schichte gewidmet waren, eifrig fort. Im
Jahre 1840 aber trat er als Privatlehrer
in das Haus eines angesehenen Bürgers in
Karlsburg, auf welchem Posten er ver-
blieb, bis er im Sommer 1842 als dritter
Lector am evangelischen Gymnasium in
Schäßburg Anstellung fand. Durch glück>
liche Verbindungen wurden ihm die
Schätze der Batthyänyi'schen Biblio-
thek in Karlsburg und die wichtigen
Handschriften der Bruckenthal'schen
Bibliothek in Hermannstadt zugänglich.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Volume 44
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Terlago-Thürmer
- Volume
- 44
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1882
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 360
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon